Maritime Fünfkämpfer unterwegs auf fremden Terrain

Ein Bundeswehr Team bestehend aus drei Männern und einer Frau stellte sich vom 17. bis 21. Oktober 2012 dem Maritimen Vielseitigkeitswettbewerb Monaco Raid.

Monaco raid 2012©BCH Idrac-V_CNSD_518Mit Mehrkampfsportarten sind die Maritimen Fünfkämpfer von der Sportfördergruppe der Bundeswehr Eckernförde vertraut. Dennoch waren ein Großteil der Herausforderungen, die es während des Monaco Raids vor der Küste und im Zentrum von Monaco zu bewältigen galt, für das Deutsche Team Neuland. Gleich nach der Anreise wurden alle 16 Teams aus insgesamt fünf Nationen mit der benötigten Ausrüstung versorgt. Es folgte eine erste Wettkampfbesprechung in der die Abfolge der nächsten drei Tage sowie die erste Wettkampfdisziplin im Detail besprochen wurde. Nach einer kurzen Nacht und einem kleinem Frühstück ging es in den ersten, vom zeitlichen Aufwand auch längsten, von insgesamt sieben Wettkämpfen. Eine Navigationsfahrt in hochmotorisierten „Rigid Hull Inflatable Boats (RHIBs)“ über mehrere Stunden in der mit Hilfe von GPS, Seekarte und Kompass Wegepunkte so präzise wie möglich angefahren werden mussten. Das Deutsche Team, bestehend aus Leutnant Eva Augustin, Oberbootsmann Björn Arendt, Obermaat Giacomo Gellert und Stabsbootsmann Lars Apitz, erwischte keinen so guten Start und belegte in dieser im Ergebnis doppelt gewerteten Disziplin den 11. Platz.

Monaco raid 2012©BCH Idrac-V_CNSD_1373Am Vormittag des zweiten Tages folgte eine kürzere aber von der Aufgabenstellung anspruchsvollere Fahrt mit den RHIBs. Trotz starkem Wind in Verbindung mit hohen Wellengang klappte es bei den Maritimen Fünfkämpfern deutlich besser. Nur drei Teams platzierten sich vor ihnen.

Nach kurzer Pause ging es in die nächsten Wertungen. In zweier Seekajaks musste ein Dreieckskurs im Yachthafen von Monaco mehrere Male umfahren werden. Mit einem beherzten Endspurt schaffte das Deutsche Team einen hervorragenden sechsten Platz. Nach kurzem Transfer zum nahegelegen Strand lief es im anschließenden Schwimmwettbewerb noch besser. Nachdem jedes Teammitglied ca. 1000 Meter im offenen Meer kraulend zurückgelegt hat, stand mit einem zweiten Platz eine weitere Top-Platzierung zu Buche. Bis in den späten Abend hinein wurde unter hoher Konzentration der vierte Wettbewerb des Tages ausgetragen. Mit einer für Bundeswehr-Soldaten eher unbekannten Glock Pistole wurden auf 50 Meter Entfernung die besten Schützen ermittelt. Hier fehlte es den Deutschen im Umgang mit der Glock erheblich an Praxis und so erzielten sie in dieser Wertung mit dem 15. Platz das mit Abstand schlechtestes Resultat.Monaco raid 2012©BCH Idrac-V_CNSD_1437

Trotz dieses kleinen Rückschlages gingen alle vier Teammitglieder hochmotiviert in den dritten und letzten Wettkampftag. Ein Staffellauf in dem jedes Team, jeweils mit zwei Athleten, einen sehr anspruchsvollen Rundkurs durch Monaco zu absolvieren hatte, um dann an die anderen beiden Teammitglieder zu übergeben. Die Herausforderung lag weniger an den für jeden zu laufenden ca. 7 Kilometern, sondern vielmehr an den Herausforderungen auf der Strecke. Treppen runter, Treppen rauf, zunehmende Hitze, steile Bergan- und steile Bergabpassagen brachten die Läufer an ihre Grenzen. Mit einem starken fünften Platz konnte das Bundeswehr-Team sehr zufrieden sein.
Für die Abschlussdisziplin ging es dann noch einmal in die RHIBs. Ein eng gesteckter Slalomparcour mit 6 Bojen auf ca. 150 Meter Länge sollte zweimal durchfahren werden. Für den Piloten des Bootes galt es die Balance zwischen hohem Tempo und das Vermeiden von Fehlern zu finden. Eine falsch umfahrene Boje führte direkt zur Disqualifikation.Lars Apitz und Eva Augustin unterwegs auf dem anspruchsvollen Rundkurs.

Für eine ganz sichere Variante entschied sich hierbei das bis dahin führende Team aus England. Zwar fehlerfrei aber die mit Abstand langsamste Fahrt reichte hier nur für einen 13. Platz. Trotzdem keine schlecht gewählte Strategie, denn diese eher schlechte Platzierung reichte noch so gerade für die Verteidigung der Gesamtführung. Das Deutsche Boot schaffte es im Slalomparcour auf Platz acht und sicherte sich damit auch im Gesamtergebnis einen hervorragenden achten Platz.

Die Siegerehrung fand mit zahlreicher Beteiligung aus Militär, Politik und Sponsoren im Yachtclub von Monaco statt. Die Wettkampftage im Fürstentum Monaco waren für alle Teilnehmer zu einem wegen der Besonderheit der Location, zum anderen aufgrund der sportlichen und technisch sehr anspruchsvollen Disziplinen etwas ganz besonderes.Monaco raid 2012©BCH Idrac-V_CNSD_2246

Text: Lars Apitz
Fotos: BCH IDRAC-V/EIS/CNSD; Giacomo Gellert

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