16. Internationale Militärsegelflugwettbewerb

Bild5Vom 15. bis 26.07.2013 fand der 16. Internationale Militärsegelflugwettbewerb zum 5. Mal auf dem Fliegerhorst in Holzdorf statt. Insgesamt waren 54 Teams aus 6 Nationen am Start. Die 7 ausländischen Teams traten ihre Reise aus der Tschechischen Republik, den Niederlanden, Frankreich, Belgien und Großbritannien an. Aufgrund der unterschiedlichen Leistungsfähigkeit der Segelflugzeuge wurden diese 3 Wettbewerbsklassen zugeordnet, der Clubklasse, einer Standard-/15-Meter-Klasse und einer gemischten Klasse die jeweils auch unterschiedlich anspruchsvolle Aufgaben gestellt bekamen.

Bis auf einen Ruhetag konnte jeden Tag geflogen werden. Dies war – auch im Rückblick auf den 15. Internationalen Militärsegelflugwettbewerb vor 2 Jahren – eine wahre fliegerische Wohltat.  Mit 9 Flug- und 8 Wertungstagen  erflogen die Teams zusammen mehr als 120.000 Streckenflugkilometer und über 500 Starts- und Landungen. Mit anderen Worten: Wir Segelflieger haben auf dem Flugplatz Holzdorf für Flugbetrieb gesorgt.

Bild3Bei unserer Eröffnungsfeier am 15.07.2013 nach dem Pflichttraining wurde der Wettbewerb feierlich im Auftrag des Schirmherren  der Veranstaltung, dem Inspekteur Luftwaffe, von Oberst Best (Kommodore des Hubschraubergeschwaders 64) sowie dem Wettbewerbsleiter Oberstleutnant Jörg Zinnert eröffnet.

Dann folgten die Wettbewerbstage, die im Grunde immer gleich abliefen. Nach dem Frühstück in der Truppenküche konnten die Piloten und Helfer ab 08:00 Uhr im Flugbetriebsbereich ihre Segelflugzeuge vorbereiten. Das bedeutet, sie wurden aufgerüstet, für den Flugbetrieb gecheckt, teilweise mit Wasser betankt (je schwerer ein Segelflugzeug, desto besser ist dessen Leistung im Schnellflug) und auf die fast 2 Kilometer lange Startbahn in einer vorher definierten Startreihenfolge aufgestellt. Damit wird sichergestellt, dass jeder mal bei den ersten oder letzten Starts dabei ist.

10:00 Uhr fand dann in dem Saal des Offizierheims das Tagesbriefing statt. Hier wurden neben allgemeinen Punkten natürlich das Wetter und die fliegerischen Tagesaufgabe vorgestellt. Dafür zuständig sind vom Funktionspersonal  der Meteorologe  und der Sportleiter. Die beiden müssen eng zusammen arbeiten. Der „Wetterfrosch“ gab bekannt, wie gut das Wetter in unserem Wettbewerbsraum sein würde und der Sportleiter plant mit diesen Informationen die Aufgaben für die einzelnen Klassen. Nach dem Briefing beginnen sich die Piloten auf die gestellte Aufgabe vorzubereiten, das geht vom Kartenstudium über das Programmieren der elektronischen  Navigationssysteme bis zum b Beladen der Flugzeuge mit den notwendigen Dingen, z.B. einer Trinkflasche. Beim Briefing wurde auch eine Zeit für die Startbereitschaft festgelegt, bei der dann der Startbetrieb beginnen konnte. In der Startphase wurden alle Segelflugzeuge von 7 Motorflugzeugen im so genannten Flugzeugschlepp auf 600 Meter über Grund in ca. einer Stunde in die Luft befördert.Sieben Motoflugzeuge bringen die Segler im Minutentakt auf die gewünschte Flughöhe.

Danach waren die Piloten auf sich gestellt und entsprechend ihrer taktischen Überlegungen starteten sie ihre Aufgabe mit dem Überfliegen einer virtuellen Startlinie.  Bei den Aufgaben galt es fest definierte Wendepunkte in einer bestimmten Reihenfolge schnellstmöglich zu umfliegen oder in einem definierten Sektor selbst die optimale Wende für sich zu entscheiden. Die Aufgabe endet mit dem Überliegen der virtuellen  Ziellinie und der anschließenden Landung auf den Flugplatz Im Anschluss musste jeder seinen Flugdatenrekorder bei der Auswertung abgeben. Anhand der aufgezeichneten  Daten wurde die Erfüllung der Aufgabe überprüft und gleichzeitig ein Ranking aufgrund der Tagesergebnisse gebildet. Vereinfacht, der mit der höchsten Schnittgeschwindigkeit für die Aufgabe ist der Tagessieger.  Nachdem alle Daten ausgewertet waren (manchmal dauerte dies bis spät in die Nacht, wenn z.B. durch Außenlandungen diese Flugdaten erst sehr spät eingereicht werden konnten), wurden die Ergebnisse veröffentlicht.

Diese jeweiligen Tagesergebnisse wurden dann an allen Wertungstagen aufaddiert und somit dann die Gesamtsieger ermittelt.

Das führte bei unserem Wettbewerb in den 3 Klassen zu folgenden Gesamtergebnis:

  • Standard-/15-Meter-Klasse:
    1. Oberstleutnant Matthias Kaese (6787 Punkten)
    2. Felix Gottschalk ( 6786 Punkten)
    3. Didier Barandiaran aus Frankreich (6068 Punkten).
  • Clubklasse:
    1.  Oberleutnant Karl-Heinz Pfeiffer (6790 Punkten),
    2. Andy van Helden aus den Niederlanden (6719 Punkten)
    3. Oberstleutnant Nico Hampel (6713 Punkten).
  • Gemischten Klasse:  Bild (13)
    1. Michael Seidel und Robin Weber,  Doppelsitzer (5821 Punkten),
    2. Gareth Baker aus Großbritannien (5687 Punkten)
    3. Oberleutnant Oliver Wißing und Leutnant Marcus Dawert,  Doppelsitzer (5599 Punkten).

 

Bild6Ein weiterer Höhepunkt war der Kurzbesuch vom Chef der australischen Luftwaffe, Airmarshall Geoff Brown.  Er machte sich ein Bild von der Organisation eines solchen militärischen Segelflugwettbewerbs  und nutzte die Gelegenheit für Segelflug über  Holzdorf. Zu einer solch internationalen Sportveranstaltung gehört auch ein Bergfest, eine Abschlussfete und die Siegerehrung am 26.07.2013. Bei dieser wurden die Sieger und Platzierten geehrt sowie der Sonderpreis des Städtebundes Elbe-Elsteraue  für den besten ausländischen Teilnehmer vergeben.

Mann schaute nur in zufriedene Gesichter denn alle Beteiligten waren mit der Veranstaltung sehr zufrieden und wünschen sich ein Widersehen in 2015. An dieser Stelle sei noch einmal unser Dank an all diejenigen gerichtet, die diesen Wettbewerb mit vorbereitet und durchgeführt haben – insbesondere auch an die Kameraden aus Holzdorf, die es ermöglicht haben, dass er erneut in Holzdorf statt finden konnte.Informationen rund um den Wettbewerb sowie die einzelnen Aufgaben, Wertungen und Fotos sind auf unserer Wettbewerbshomepage www.imgc.de eingestellt.

Text: Karsten Petzold
Fotos: BFV

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