Kanu-WM 2013

Duisburg, 1. September 2013 , 17.500 Zuschauer verfolgten die Rennen der Kanu-WM 2013 in Duisburg.Foto-Weber-Dietze-Gold-010913_SnapseedViel Lob erhielten die Gastgeber der 40. ICF Kanu-Rennsportweltmeisterschaft in Duisburg für ihre perfekte Organisationsleistung während der fünf Wettkampftage von Mittwoch bis Sonntag. José Perurena López, Präsident des Weltverbandes ICF, schwärmte im Pressegespräch am Sonntag deutlich: „Was Wimbledon für Tennis oder der Luzerner Rotsee für den Rudersport ist, das ist für uns Kanuten Duisburg.“ Sowohl Thomas Konietzko, Präsident des Deutschen Kanu-Verbandes, Oberbürgermeister Sören Link als auch Otto Schulte als Chef des lokalen Organisationskomitees nahmen das Lob des spanischen IOC-Mitglieds gern entgegen.

In Vertretung für Rio de Janeiro, das im September 2012 die WM zurückgegeben hatte, organisierte der DKV in Zusammenarbeit mit dem lokalen Kanu-Regatta-Verein die Ausrichtung der Titelkämpfe. „Ein Kraftakt“, wie DKV-Präsident Thomas Konietzko immer wieder betonte. Und ein lohnender Einsatz aller Mühe: Die Flotte des Deutschen Kanu-Verbands nutzte das Heimspiel und hatte noch vor den abschließenden Staffeln neun Gold-, fünf Silber- und drei Bronzemedaillen eingefahren. Duisburg bescherte dem Team von Bundestrainer Reiner Kießler damit einen wahren Medaillenregen (15 Medaillen in olympischen Disziplinen) und den ersten Platz in der Nationenwertung vor dem ewigen Rivalen Ungarn.

Schirmherrin Hannelore Kraft mit DKV-Präsident Thomas Konietzko und Duisburgs Oberbürgermeister Sören Link auf der Tribüne der Regattabahn in Duisburg.

Schirmherrin Hannelore Kraft mit DKV-Präsident Thomas Konietzko und Duisburgs Oberbürgermeister Sören Link auf der Tribüne der Regattabahn in Duisburg.

Im Beisein von Hannelore Kraft, Ministerpräsidentin des Landes NRW und Schirmherrin der Titelkämpfe, holte der DKV am Sonntagnachmittag vor 6.000 begeisterten Zuschauern gleich zum Auftakt der Rennen Tom Liebscher das erste Gold des Nachmittgas. „Ich freue mich, dass wir und Duisburg gezeigt haben, wie schnell und wie gut wir eine WM organisieren können. Und auch, dass das deutsche Team so erfolgreich ist, ist natürlich fantastisch“, so Hannelore Kraft.

Insgesamt sahen etwa 17.500 Zuschauer an den fünf Wettkampftagen die über 250 Rennen in 44 Disziplinen. 956 Athletinnen und Athleten aus 78 Nationen kämpften bei der Kanu-WM in Duisburg um Gold. Über 200 Journalisten aus 16 Nationen berichteten von den Rennen. Zwölf Fernsehstationen zeigten Bilder von den packenden Finals. Über 500.000 Zuschauer verfolgten die Entscheidungen allein über den Live-Stream im Internet.

Zum ersten Mal wurden in Duisburg die Rennen der behinderten und der nichtbehinderten Kanuten innerhalb eines Wettkampfprogramms ausgetragen. José Perurena López sagte dazu: „Wir haben nicht zwei Regatten, sondern drei Disziplinen Kajak, Kanu und Para-Kanu.“ Von allen Athleten und gerade von den Para-Kanuten bekamen die Gastgeber eine herausragende Organisationsleistung bestätigt. Und das trotz der knappen Vorbereitungszeit.

DKV-Präsident Thomas Konietzko machte dabei ebenfalls deutlich, dass man gemeinsam mit der Stadt Duisburg Gespräche über eine Modernisierung der Regattastrecke insbesondere mit Blick auf den barrierefreien Ausbau führen werde. Dabei haben die Gastgeber ebenfalls eine Bewerbung um eine sechste Weltmeisterschaft nach 1979, 1987, 1995 2007 und 2013 im Blick. Duisburgs Oberbürgermeister Sören Link sagte dazu: „Wir sind bereit.“

Link dankte in seiner Bilanz der WM vor allem den 370 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer, ohne die eine solche Großveranstaltung nicht möglich wäre. Ihre Arbeitsleistung übersteige einen Wert von 200.000 Euro, so Link. Zugleich betonte er, dass Duisburg mit der Plaza und ihrem Kulturprogramm mehr als nur eine Ergänzung zum Sport geboten habe. Vielmehr gehören Kultur und Sport in der Stadt zusammen und die Plaza sei von den Duisburgern, aber auch von den Gästen aus aller Welt bestens angenommen worden.

Zu den prominenten Gästen während der Regatta gehörten der DOSB-Präsident und IOC-Vize Dr. Thomas Bach sowie der Innenminister des Landes NRW Ralf Jäger und die Regionaldirektorin des Regionalverbandes Ruhr Karola Geiß-Netthöfel. Am Samstag brachte die Botschafterin des deutschen Olympiasports, Katarina Witt, den deutschen Glück bei ihren Rennen. Vier Gold und vier Silbermedaillen holten die deutschen Boote am ersten Finaltag in den klassischen Disziplinen. Die erste Goldmedaille überhaupt für Deutschland hatte der Berliner Tom Kierey bei den Parakanuten im Rennen der LTA-Klasse über 200 Meter am Freitag geholt.

Tom Liebscher aus Dresden freute sich riesig über seine Goldmedaille in Duisburg (K1 500m).

Tom Liebscher aus Dresden freute sich riesig über seine Goldmedaille in Duisburg (K1 500m).

DKV-Flotte überaus zufrieden mit WM-Bilanz

Auch der zweite und somit letzte Finaltag bescherte den deutschen Booten am Sonntag bei der Kanu-WM in Duisburg weitere Medaillen – und das in allen Couleurs. Nach 3x Gold und 2x Bronze am Vormittag freute sich Tom Liebscher (K1 500m) am Nachmittag über sein Gold. „Ich bin gestern auf der vermeintlich wichtigeren Strecke ausgeschieden. Heute wollte ich unbedingt den Sieg holen. Ich war ruhig, weil ich wusste, dass ich ein starkes Finish habe.“
Der Vierer-Canadier der Frauen (500m) mit den „Double-Gold-Mädels“ Franziska Weber und Tina Dietze sowie den Silbermedaillengewinnerinnen Katrin Wagner-Augustin und Verena Hantl am Paddel holten gemeinsam Silber. „Die Weltspitze rückt näher zusammen. Die Ungarinnen sind einfach stark. Die Mädels werden immer jünger, aber das finde ich gut“, sagte die 36-jährige Katrin Wagner-Augustin.Foto-Tom-Liebscher-Gold-010913

Erik Leue sorgte mit seinem 3. Platz im Einer-Canadier über 500m ebenfalls für Jubel auf den Tribünen. „Das war extrem hart. Der Wind war gegen mich. Aber das Publikum hat mich nach vorne gepeitscht. Ich habe dennoch nicht mit einer Medaille gerechnet. Aber heute war alles auf meine Seite.“

Text/Fotos: Organisationsbüro Duisburg 2013, Herrmann Kewitz

 

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