Medaillenregen bei Europameisterschaften

Vom 22.08. – 29.08.15 fanden die 8. Europameisterschaften und 5. Junioreneuropameisterschaften der „Klassiker“ im bulgarischen Montana statt. Die deutschen Farben vertraten in der Männermannschaft der mehrfache Welt- und Europameister Hauptfeldwebel a.D. Marco Pflüger, der Militärdoppelweltmeister Hauptfeldwebel Wolfgang Lehner, der amtierende Militärweltmeister im Stil Oberfeldwebel Elischa Weber, der Bronzemedaillengewinner der letzten Europameisterschaft Stabsunteroffizier a.D. Jan Herre und der mehrfache und amtierende Welt- und Europameister in der Einzelkombination Hauptfeldwebel Stefan Wiesner. In der Juniorenwertung ging Oberstabsgefreiter Christoph Zahler an den Start und in der Damenwertung wurde Deutschland durch Feldwebel Fabienne Fulland vertreten. Für die beiden letztgenannten waren diese Kontinentalmeisterschaften Premiere und bereits ein großer Erfolg, sich überhaupt dafür qualifiziert zu haben. Betreut wurden alle Sportler durch den Heimtrainer Hauptfeldwebel Sascha Lasotta, selbst ehemaliger Weltmeister. Die Mannschaftsleitung übernahm der Bundestrainer und ehemalige Trainer der Sportfördergruppe Bw Altenstdt Hauptfeldwebel a.D. Torsten Kunke. Mit insgesamt 119 Teilnehmern aus 17 Nationen reihte sich diese Europameisterschaft nahtlos an die vorherigen Wettkämpfe diese Kategorie an und versprach mit den erwarteten Favoriten aus Russland, Tschechien, Weißrussland, Frankreich, Slowenien sowie Deutschland spannend zu werden.
Die Organisatoren waren bestens auf diese Meisterschaft vorbereitet und dachten an viele Details. Mit Hauptmann a.D. Günter Berendt in der Funktion des FAI-Controllers verfügte der Veranstalter über zusätzliches umfassendes Wettbewerbswissen, von dem er mehrfach Gebrauch machte. Doch auch die beste Vorbereitung ist immer nur so gut, wie es das Wetter zulässt. Nach 1 ½ Tagen des Wartens ging es endlich los und sowohl die Männer als auch Oberstabsgefreiter Zahler konnten sich in der Spitzengruppe festsetzen. Sonne satt, wenig Wind sorgte in den kommenden vier Tagen nicht nur für bestes Sprungwetter, sondern ließen den Wettbewerb planmäßig verlaufen. Mit zwei aktuellen und einem ehemaligen Weltmeister hatten die Deutschen gleich drei heiße Eisen im Feuer. Im Stilspringen entwickelte sich wie vorhergesagt ein enges Kopf an Kopf Rennen um die Medaillen. Vor dem Finalsprung lagen sage und schreibe sechs Springer innerhalb von einer zehntel Sekunde auf den Plätzen zwei bis sieben. Lediglich der Führende Libor Jarusek (CZE) hatte bereits da einen erheblichen Vorsprung, den er sehr souverän über den Zielstrich brachte und mit einem neuen Weltrekord sich die Goldmedaille sicherte. Mit Hauptfeldwebel Stefan Wiesner und Oberfeldwebel Elischa Weber lagen noch zwei Sportsoldaten im Rennen um die begehrten Medaillen. In einem Herzschlagfinale konnte sich Oberfeldwebel Weber die Bronze­me­daille sichern und Hauptfeldwebel Wiesner musste erneut mit dem undankbaren vierten Platz vorlieb nehmen. Silber ging ebenfalls an einen tschechischen Springer. Viel Zeit zum Feiern blieb nicht, denn der nächste Zielsprung wartete bereits. Nach fast jeder Runde wechselten die ersten sechs Mannschaften die Positionen, was die Leistungsdichte der besten Nationen unterstrich. Mit sehr knappen Abständen ging es in die achte und damit die finale runde in der Mannschaftswertung. Auch hier zeigte die deutsche Equipe einmal mehr ihre Klasse und behauptete bei noch drei ausstehenden Mannschaften die führende Position. Aber auch die Slowenen, Russen und Tschechen meisterten die Bedingungen bravourös und mit nur drei Zentimetern Rückstand auf Tschechien blieb den Deutschen nur die „Holzmedaille“. Silber ging nach Russland und Gold sicherte sich die Mannschaft aus Slowenien. Dennoch gab es Grund zur Hoffnung auf die zweite Mannschafts­medaille, denn die Hauptfeldwebel Wieser, Hauptfeldwebel Lehner und Oberfeldwebel Weber qualifizierten sich mit ihren Zielergebnissen für das Halbfinale im Einzelzielspringen. Dies war wiederum wichtig, denn die Addition aus Ziel- und Stilergebnissen der einzelnen Sportler ergibt in der Summe die Platzierung der Mannschaftskombination. Zeitgleich absolvierten ebenso die Frauen und Junioren ihr Programm und dort konnte völlig überraschend Oberstabsgefreiter Zahler nach fünf sehr guten Sprüngen die Silbermedaille im Stilspringen in Empfang nehmen. Auch im Zielspringen lag er vor dem Halbfinale in führender Position. Die einzige Dame im Team, Feldwebel Fulland, schlug sich ebenfalls ganz hervorragend und verpasste nur um einen Zentimeter den Einzug ins Halbfinale und konnte sich am Ende über Platz 11 freuen. Am letzten Wettkampftag ging es noch einmal um die verbliebenen Medaillenchancen. Hauptfeldwebel Stefan Wiesner konnte sich in der Endabrechnung die Bronzemedaille in der Einzelkombination sichern, nur knapp hinter einem tschechischen und russischen Springer. Oberfeldwebel Eli­scha Weber musste in dieser Wertung leider mit Platz vier Vorlieb nehmen, aber in der Mannschaftskombination reichte es dieses Mal für Deutschland. Über Bronze konnten sich die Hauptfeldwebel Stefan Wiesner und Wolfgang Lehner, der Oberfeldwebel Elischa Weber, Marco Pflüger und Jan Herre freuen und somit erneut nach 2013 eine Medaille von den Europameisterschaften mit nach Hause nehmen. Aber das war noch nicht das Ende der Medaillenausbeute. Oberstabsgefreiter Christoph Zahler übertraf sich selbst und konnte auch im Zielspringen persönliche Bestleistung erzielen. Das reichte aus, um im Stechsprung die Silbermedaille zu gewinnen und damit gleich­auf mit einem weißrussischen Springer die Goldmedaille in der Einzelkombination zu gewinnen. Somit krönte sich Oberstabsgefreiter Zahler mit einer Gold- und zwei Silbermedaillen zum erfolg­reichsten Wettkämpfer dieser Europa­meisterschaften. Trotz einigen vierten Plätzen konnte die deutsche Mann­schaft in allen Kategorien überzeugen. Eine würdevolle Siegerehrung und ein toller Abschlussabend rundeten diese sehr erfolgreichen Kontinentalmeisterschaften ab und lassen die Mitglieder der Sportfördergruppe Bw Altenstadt zuversichtlich in Richtung Korea, zu den im Oktober stattfindenden Military World Games, blicken.

Text und Fotos: Torsten Kunke

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