Der König von Tirol: Oberfeldwebel Eric Frenzel siegt erneut beim Triple in Seefeld

Seefelds Bürgermeister Werner Frießer ist sich noch nicht ganz sicher. Soll es eine Ehrenbürgerschaft werden oder doch die Umbenennung einer Straße? In jedem Falle geht es um eine bleibende Würdigung, denn „wer sich in Seefeld so wohlfühlt und so viel für die Außendarstellung unserer Stadt sorgt, muss belohnt werden“, so das Oberhaupt der Gemeinde in der Hochebene zwischen Wettersteingebirge und Karwendel.

Der zu Ehrende hört auf den Namen Frenzel, Eric Frenzel. Er ist Sportler, genauer gesagt Skisportler, und um es ganz exakt zu machen, startet er in der Nordischen Kombination. Und eigentlich sind all die Auszeichnungen für ihn unangemessen, denn Frenzel ist spätestens seit diesem Wochenende der (ungekrönte) König von Tirol. Der Sachse gewann das Triple – Höhepunkt der diesjährigen Weltcupsaison in seiner Disziplin. Er gewann aber nicht nur die Gesamtwertung dieser drei Einzelwelt- cups, er holte alle drei Siege und besser noch: Dieses Kunststück gelang dem zweifachen Familienvater bereits zum dritten Mal. Und weil der 27-jährige Oberfeldwebel  von der Sport­föder­gruppe Bw Frankenberg, auch in den Jahren zuvor in Seefeld erfolgreich war, steht für ihn die einmalige Bilanz von elf (!!!) Seefeld-Siegen in Folge im Startbuch.

Dabei war der letzte Triumph vielleicht sogar sein schwierigstes Unterfangen. Denn bei Neuschnee und wechselnden Bedingungen stürzte der mehrfache Weltmeister und Gesamtweltcupsieger, handelte sich damit fast eine Minute Rückstand auf den Japaner Akito Watabe ein und startete auf der wegen des Schneefalls verkürzten Strecke eine fulminante Aufholjagd, die ihre Krönung in einem packenden Schlussspurt fand. 700 Meter vor dem Ziel bog Frenzel auf die Siegesstraße ein, gewann am Ende mit 18 Sekunden Vorsprung und baut damit weiter an seinem Denkmal. Stabsunteroffizier (FA) Fabian Rießle von der Sportfödergruppe Bw Todtnau, sicherte sich die Bronzemedaille.

Und ganz nebenbei übernahm der Champion auch wieder das Gelbe Trikot des Weltup-Gesamtführenden, schielt erneut ganz ungeniert nach der großen Kristallkugel. Und weil Frenzel am liebsten in Seefeld gewinnt, hat er wahrscheinlich seinen 28. Erfolg in einem Einzelweltcup in den Ort am Rande des Inntals gelegt. Denn mit dem furiosen Finale von Seefeld egalisierte der Sachse den bisherigen Rekord seines Sprungtrainers Ronny Ackermann. Der Thüringer hatte ebenfalls 28 Einzelsiege geschafft, wird diesen Rekord aber mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit bald verlieren. Denn Frenzel ist in Sachen Erfolge der Eddy Merckx der Kombination – ein Kannibale, der alles gewinnen will, was es zu gewinnen gibt. Die nationale wie internationale Konkurrenz weiß das und versucht gegenzuhalten. Das mag da und dort sogar gelingen, nur wenn es nach Seefeld geht, können sich die Mitbewerber um Titel und Pokale die Anreise eigentlich sparen. Denn dort regiert Eric I., der berühmte Nordische Ski-König.

Text und Fotos: Viessmann Werke

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