180 Puls bei -18 Grad

Heeresbergführeranwärter trainieren in Valgrisenche. Heeresbergführer sind das Herz des besonderen und einzigartigen Fähigkeitsprofils der Gebirgsjägerbrigade 23. Brigadegeneral Alexander Sollfrank, der Kommandeur der Gebirgsjägerbrigade 23, hat daher der Förderung des Heeresbergführernachwuchses ein besonderes Gewicht beigemessen. Bei einem ersten einwöchigen Aufenthalt in den Allgäuer Alpen Ende Februar verschaffte er sich im Bereich des Tannheimer Tals bei großer Kälte und angespannter Lawinensituation selbst einen Eindruck von der professionellen Schulung auf winterlichen Graten.

Vom 7. bis 16. März waren Oberstleutnant Johannes Schwegler und Stabsfeldwebel Jörg Rauschenberger mit weiteren 4 Heeresbergführern und 17 Anwärtern im italienischen Gran Paradiso Gebiet im Valgrisenche. Die Höhenlage, das vergletscherte Gelände und die Einsamkeit dieses Gebietes waren ein guter Grund, diese weite Reise bis in den hintersten Winkel des Aostatals anzutreten. Hier konnten die Anwärter lernen in weitgehend unverspurtem Gelände Touren zu planen und zu führen. Ziel war dabei nicht nur die Ersteigung der Gipfel auf Ski, sondern sich auch mit Steigeisen und Pickel im kombinierten Schnee-, Eis- und Felsgelände zu bewegen. Die Abgeschiedenheit der Rifugio Mario Bezzi als Stützpunkt machte es auch notwendig, sich selbst ein Bild über die Lawinensituation vor Ort zu verschaffen.

In fünf Gruppen erstiegen die Heeresbergführeranwärter insgesamt 18 Gipfel im Valgrisenche und im Nachbartal Val di Rhêmes. Unter anderem standen sie auf dem Grande Sassière (3.751 Meter), der Granta Parey (3.387 Meter) und der Punta Tsantelèina (3.601 Meter). Nicht nur weite Strecken trieben den Puls in die Höhe. Teilweise forderten die Routen am Tag bis zu 2.800 Höhenmeter. Die erheblichen Minustemperaturen waren beim täglichen Bergsteigen eine zusätzliche Belastung. Diese wurde allerdings häufig mit einer perfekten Fernsicht zum Mont-Blanc-Massiv, zum Gand Combin bis hin zur Monte Rosa entlohnt. Schwegler und Rauschenberger sind sich sicher, dass diese weitere zehntägige Förderausbildung die Anwärter der Gebirgsjägerbrigade 23 weit nach vorne gebracht hat, und hoffen dass diese nun im Juni gut gerüstet in den Heeresbergführerlehrgang einsteigen können.

Text und Fotos : Oberstleutnant Johannes Schwegler

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