WM Skibergsteigen – Toni Palzer holt Silber und Bronze

In der Sprint Disziplin bei der WM der Skibergsteiger in Piancavallo erreichte Unteroffizier (FA) Toni Palzer als Zweiter das Ziel und unterstrich so eindrucksvoll seine Leistung vom vergangenen Freitag. Der Ramsauer holte hinter dem Schweizer Iwan Arnold und vor Oriol Cardona Coll aus Spanien die Silbermedaille. Auch die anderen deutschen Starter waren auf Erfolgskurs. Am Mittwoch holte Stefan Knopf beim Vertical die Silbermedaille in der Juniorenwertung.

Zweites Edelmetall für Toni Palzer

Obwohl er mit „Null Ambitionen“ in den Sprint gegangen ist, ging die Rechnung für Toni Palzer auf: Im Viertelfinale hängte er Robert Antonioli um zehn Sekunden ab, im Halbfinale besiegte er den Schweizer Iwan Arnold, der schließlich jedoch als Schnellster das Ziel erreichte. Stefan Knopf aus Berchtesgaden erreichte einen sensationellen fünften Platz und auch Hauptgefreiter Philipp Schädler vom DAV Bad Hindelang zeigte, dass er mit seinem 18. Platz unter die 20 Besten der Welt gehört. In ihrem erst zweiten Start bei einem internationalen Sprint-Rennen der Juniorinnen belegte auch Tessa Wötzel einen hervorragenden zwölften Platz. Die größte Überraschung des Tages lieferte jedoch der „alte Stier aus Rosenheim“: Josef (Seppi) Rottmoser, als Altstar der Skibergsteiger bekannt, löste bereits am Start Angst und Schrecken bei der Konkurrenz aus. Trotz Doppelbelastung mit Ausbildung und Training erreichte er in der Qualifikation den zweiten Platz und stellte sein Können mit einem finalen elften Platz deutlich unter Beweis. „Das hat ihm doch keiner zugetraut“, beschrieb sein Freund Toni Palzer: Josef Rottmoser war dynamisch und kraftvoll wie eh und je unterwegs und ohne einen Fehler in der Tragepassage wäre er sicherlich auch ein heißer Kandidat für das Finale gewesen.
Mit seinem fünften Platz gab sich Stefan Knopf aber noch nicht zufrieden: Im Vertical Rennen einen Tag später belegte er einen sagenhaften zweiten Platz und sicherte sich damit die Silbermedaille bei den Junioren. Auch Toni Palzer zündete erneut sein Triebwerk und erreichte den vierten Platz. Vor ihm kamen nur der spanische Ausnahmeathlet Kilian Jornet, Damiano Lenzi aus Italien und Schweizer Spezialist für das Vertikale Werner Marti ins Ziel. Tessa Wötzel erkämpfte sich bei den Juniorinnen den 13. Rang.
Nun sind alle Augen auf das Staffelrennen am Donnerstag gerichtet, das den Abschluss einer aus deutscher Sicht erfolgreichen Ski Mountaineering WM macht.

Toni Palzer bestätigt seine Form vom Jennerstier

Toni Palzers Start war lange fraglich. Auf einen Sieg beim ersten Weltcup in Andorra folgte die Durststrecke. Erst musste er die Weltcups in Cambre d’Aze (FRA) und Erzincan (TUR) wegen einer Erkältung auslassen, dann der Verdacht auf Flüssigkeit im Herz nach einer verschleppten Influenza. Das war die alarmierende Diagnose, die sich dann zum Glück in Wohlgefallen auflöste. Bei der Deutschen Meisterschaft am 18./19. Februar sicherte sich Toni Palzer dann die Titel im Vertical und im Individual. Fraglich war allerdings, wieviel der nationale Sieg im internationalen Vergleich wert war. Bis zum dritten Aufstieg lag der Deutsche hinter Damiano Lenzi (ITA) auf Platz zwei, dann zeigte Kilian Jornet (ESP) sein ausgezeichnetes Stehvermögen, machte den 20-Sekunden-Vorsprung von Palzer zunichte. In der folgenden Abfahrt und der Tragepassage bergab hielt Jornet seinen Vorsprung von ein paar Sekunden und es wurde um Platz eins noch richtig knapp. Mit etwas Rückstand auf die beiden aber überglücklich kam Toni Palzer ins Ziel. Der zweite deutsche, Philipp Schädler, landete nach einem soliden Rennen auf Platz 31. Die Verhältnisse an diesem Tag waren extrem anspruchsvoll. Dichter Nebel gewährte den Athleten teils nur wenige Meter Sicht. Dazu kam eine spärliche Schneelage, die extreme Ansprüche an Mensch und Material stellte. Das Rennen der Damen ging leider ohne deutsche Beteiligung über die Bühne. Neue Weltmeisterin ist Laetitia Roux (FRA), Platz 2 belegte Maude Mathys (SUI), Dritte wird Axelle Mollaret (FRA).

Text: Michael Bückers  Fotos: Willi Seebacher

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