Weltcup Gewehr/Pistole in München – Die neue Generation zeigt sich

Der deutsche Heimweltcup hielt einmal mehr, was er versprach. Riesige Teilnehmerfelder prägten die Wettkämpfe, dazu bewegten sich die Leistungen in allen Wettbewerben auf obersten Niveau, was auch den hervorragenden Bedingungen geschuldet ist. Die deutschen Schützen holten mit fünf Finalteilnahmen drei Medaillen.
Auf Olympiasieger Christian Reitz ist Verlass. Beim Heimweltcup gewann er wie selbstverständlich mit Bronze die erste Medaille für Deutschland und bot damit dem neuen Präsidenten des Deutschen Schützenbundes, Hans-Heinrich von Schönfels, an dessen erstem Besuchstag in neuer Funktion eine nahezu perfekte Vorstellung. Gemeinsam mit seinen Krifteler Bundesliga-Mitstreitern Aaron Sauter und Stabsunteroffizier Oliver Geis qualifizierte sich Reitz damit auch für die Europameisterschaften im Juli in Baku. Olympiafahrer Geis überzeugte beim Weltcup mit 583 Ringen als Achter, er scheiterte nur um zwei Ringe am Finaleinzug.

Gleich zweimal Edelmetall gab es für die deutschen Sportschützinnen mit dem Sportgewehr. Selina Gschwandtner und Jolyn Beer gewannen Silber und Bronze. Die Generation nach der Olympiasiegerin in dieser Disziplin, Barbara Engleder, ist offenbar gut gerüstet für die Zukunft.
Selina Gschwandtner schoss mit 590 Ringen den besten Vorkampf der gesamten hochkarätigen Konkurrenz. „Es hat mit dem Kleinkalibergewehr schon die ganze Saison gut funktioniert, aber dass es hier so klappt, damit habe ich nicht gerechnet“, meinte die Olympiateilnehmerin. Sie gewann nach einem starken Finale und 455,4 Ringen Silber. Jolyn Beer freute sich diebisch beim Blick auf die Anzeigetafel, als ihr mit Bronze die zweite Weltcupmedaille nach Gold im Vorjahr in Bangkok nicht mehr zu nehmen war. „Das Grinsen konnte ich mir einfach nicht verkneifen“, sagte die glückliche Sportsoldatin nach ihren 444,6 Ringen im Finale.
Ausgerechnet der Jüngste aus der deutschen Männerriege turnte sich mit einer überragenden Kür als erster deutscher Schütze ins Finale vor. Der 20-jährige Maximilian Dallinger aus Lengdorf kam im Liegendwettbewerb auf den fünften Platz. „Darauf bin ich schon ein klein bisschen stolz.“ Die anderen beiden Deutschen im Hauptwettbewerb fanden ihre zuletzt gezeigte Form nicht. Die Olympiateilnehmer André Link und Michael Janker landeten mit 621,4 und 621,1 Ringen auf den Plätzen 40 und 44.
Maximilian Dallinger kam auch mit dem Freien Gewehr ins Finale und dort auf den siebten Platz und war in allen drei Disziplinen bester Deutscher. Nach Platz 13 mit dem Luftgewehr und Rang fünf im Liegendkampf reichten ihm 1176 Ringe im Dreistellungskampf für die Finalteilnahme. Ein ähnliches Bild gaben die Frauen ab. Mit Jolyn Beer als 27. mit 416,5 Ringen war eine Kleinkaliber-Spezialistin die Beste des deutschen Quartetts. „Das ist total in Ordnung“, fasste die Hannoveranerin zusammen.
In der zweiten Duellserie unterlief Michelle Skeries der Fehltreffer in die Fünf, dennoch schoss sie nur um Haaresbreite am Finale vorbei. Der 21-jährigen Sportsoldatin aus Frankfurt/Oder fehlten als Elfte nach 583 Ringen mit der Sportpistole auf 25 Meter bei Ringgleichheit zur Achten nur acht Innenzehner, um in der Entscheidung dabei zu sein.
Silbermedaillengewinnerin Monika Karsch verpasste nach 578 Ringen das Finale vor allem aufgrund ihres schwächeren Auftritts am ersten Tag im Präzisionsschießen, als der Oberfeldwebel auf lediglich 583 Ringe kam. Sehr stark schoss Sportsoldatin Doreen Vennekamp im MQS-Wettbewerb mit 587 Ringen, was in der Wertung den sicheren Finaleinzug bedeutet hätte.
Die Hauptgefreite Sandra Reitz war über Platz 24 nach 381 Ringen mit der Luftpistole glücklich. „Ich hatte sieben Wochen lang mit einer verschleppten Grippe zu tun, jetzt geht es langsam wieder aufwärts“, sagte die Ehefrau des Olympiasiegers Christian. Doreen Vennekamp überzeugte ein zweites Mal, wieder im MQS-Wettbewerb. Dort war sie nach 382 Ringen sogar beste Deutsche.
Nur zwei Ringe lag Michael Schwald aus Lörrach mit der Freien Pistole auf 50 Meter am Ende vom Finale entfernt. Auch mit der Luftpistole verfehlten die Männer das Finale, sie hätten jedoch aufgrund ihrer Geschlossenheit eine gute Mannschaftsplatzierung erzielt. Ex-Europameister Philipp Grimm war als 17. mit 579 Ringen bester Deutscher.

Text und Fotos: Harald Strier

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