Radeln im Gebirge – Sternfahrt durch die Täler Tirols

Das Radfahren sich stetig steigender Beliebtheit erfreut, ist keine Neuigkeit. Insbesondere durch die rasante Entwicklung im Bereich E-Bike mausert sich das Fahrrad zur mobilen Alternative zum Auto. Wirklich jede Altersklasse findet mittlerweile adäquate Zweiräder, egal ob mit oder ohne elektrische Unterstützung. Und immer mehr Menschen möchten auch im Urlaub nicht auf das Radfahren verzichten. Hier ist Eurobike als Anbieter für eine Vielzahl ganz unterschiedlicher Angebote für Radler eine echte Institution. Wir probierten eine einwöchige Sternfahrt – der Geheimtipp für den Genussradler – durch die Täler Tirols.

Die Anreise ins österreichische Zillertal, genauer ins Gartenhotel Crystal in Fügen ist mit dem Auto kein Problem. Wir fühlen uns gleich wie Zuhause, das Personal ist freundlich und herzlich. Wir laden die Räder ab und bereiten alles für die erste Tour vor. Doch bevor wir die Gegend per Rad erkunden, genießen wir das Angebot des Vier Sterne Hotels in vollen Zügen. Das Abendessen ist phänomenal und wir schlafen bestens nach einem regionalen Absacker in den gemütlichen Betten.

Tour 1

Das Hotel Crystal wird für die folgende Woche unser Zuhause sein und wir wissen jetzt schon, das ist nicht nur eine Floskel. Am Vorabend wurden wir vom Hoteldirektor Peter Unterguggenberger über die anstehenden Radtouren informiert. Der nimmt uns auch gleich jeglichen Zweifel über die Topografie und die Entfernungen. Wir starten also bei herrlichem Kaiserwetter zur ersten Tour, die uns ins Zillertal bis nach Mayrhofen führt. Der namensgebende Fluss Ziller wird unser ständiger Begleiter, dem wir nur leicht bergan folgen. Der Zillertal Radweg zeigt sich in hervorragendem Zustand, stets breit genug und bis auf wenige hundert Meter durchgehend asphaltiert. Der Autoverkehr verläuft fast immer auf der anderen Flussseite, also kaum störender Lärm. Ab und an verläuft der Radweg parallel der Zillertalbahn, auf der teilweise noch Dampflokomotiven verkehren. Links und rechts ragen die Gebirgszüge der im Winter stark besuchten Skigebiete empor, mit jedem Meter verändert sich die Aussicht in diese herrliche Berglandschaft. Allent­halben laden Bänke am Wegesrand zu kurzen Pausen ein. Wir haben es nicht eilig und machen mehrfach Rast, oder schauen was die Umgebung sonst zu bieten hat. So finden wir auch eher zufällig die Kapelle Burgschrofen, die sich auf einem bewaldeten Hügel kurz vor Mayrhofen befindet. Ein wahres Schmuckstück und herrlicher Aussichtspunkt. Von dort schaut man auch gleich auf die andere Seite der Ziller, wo sich die ErlebnisSennerei Zillertal befindet. Ein Abstecher lohnt sich auf jeden Fall, denn hier ist nicht nur echtes Handwerk erlebbar, sondern man kann auch natürliche Leckereien probieren. Unser heutiges Zwischenziel Mayrhofen zeigt sich auch im Sommer als Touristenmagnet. Wir radeln einmal quer durch, nehmen noch einen schnellen Kaffee und machen uns auf den Heimweg. Über die gleiche Strecke geht es auch wieder zurück. Die ca. 25 Kilometer bis Fügen sind jetzt wirklich ein Kinderspiel, es geht stetig bergab. Wir saugen die Umgebung völlig entspannt in uns auf und sind nach der ersten Tour schon total begeistert. So kann´s gern weitergehen.

Tour 2

Heute wird der Inn auf dem größten Teil unseres Weges unser Begleiter sein. Vom Hotel Crystal in Fügen fahren wir ins Tal des Ziller und biegen nach links ab und folgen dem hervorragend ausgebauten und beschilderten Zillertal Radweg. Immer leicht bergab geht’s am Badesee von Schlitters vorbei, bis wir die Kreuzung des Inntal-Radwegs erreichen. Unser heutiges Ziel ist Innsbruck, wo wir ein wenig Großstadtflair genießen wollen. Aber bis dahin müssen rund 55 Kilometer zurückgelegt werden. Gegen die Strömung des Inn führt der Weg durch fast ebenes Gelände. Links und rechts wächst der Mais und Obstplantagen tragen schon fast reife Früchte. Der Inntal-Radweg ist im Gegensatz zum Zillertal Radweg nicht komplett asphaltiert, was aber auch etliche Rennradfahrer nicht davon abhält, den Weg zu benutzen. Da der komplette Radweg mit 520 Kilometern von der Schweiz über Österreich bis nach Passau in Deutschland reicht, ist er natürlich auch entsprechend bekannt und beliebt. Auch bei der Speed-Fraktion, also sollte man immer ein Auge nach hinten haben. In der Sommersaison ist der Radweg recht stark frequentiert. Ein paar Kilometer vor Innsbruck führt der Weg an weniger interessanten Industrie- und Gewerbebetrieben vorbei. Kurz bevor wir schließlich in die Altstadt abbiegen, machen wir noch eine Rast an einem Gasthof direkt am Inn. Eine gute Entscheidung, denn in der Stadt ist es an diesem schönen Sommertag ziemlich voll. Da wir Innsbruck schon von früheren Reisen kennen, steuern wir zielstrebig den Hauptbahnhof an. Zurück nach Fügen geht es nämlich mit dem Zug. Wir haben Glück mit unserer Verbindung, nach knapp 1,5 Stunden stehen wir in Fügen am Bahnhof und müssen nur noch wenige hundert Meter in die Pedale treten, bis wir schließlich ziemlich erschöpft, aber glücklich beim Hotel ankommen.

Tour 3

Schöner kann ein Sommertag kaum sein. Heute liegen ein paar Badeseen auf unserer Route, entsprechend sind Badesachen in der kleinen Tasche auf dem Gepäckträger verstaut. Voller Freude starten wir bei Sonnenschein und blauem Himmel die ca. 46 Kilometer lange Tagesetappe. Vom Hotel geht’s wieder den kurzen Stich ins Dorf und zunächst auf dem Zillertal Radweg in Richtung Inn. Nach ein paar Kilometern passieren wir wie schon am Vortag den kleinen Badesee bei Schlitters, der so einladend und still daliegt. Zum Baden ist es uns noch zu früh, also starten wir durch in Richtung Kramsach. Zwangsläufig kreuzen wir den Inntal-Radweg, biegen aber diesmal nach rechts in Richtung Kufstein ab. Wir begleiten den Inn für etwa acht Kilometer auf einem unbefestigten Wegeabschnitt, der sich aber gut befahren lässt. Eine Brücke führt uns dann nach Kramsach. Die Unterlagen von Eurobike weisen auf ein „Friedhofs-Museum“ hin, wir bleiben neugierig und legen einen Stopp ein. Neben einigen antiken Grabkreuzen und Marmortafeln finden wir einen recht seltsamen „Friedhof“, wo viele fiktive Gräber mit sehr skurrilen Grabinschriften für ein breites Grinsen sorgen. Was man in einem Friedhofs-Museum-Souvenir-Shop alles erwerben kann… seht selbst. Wir brechen auf zu den ausgeschilderten Seen. Zum ersten Mal müssen wir etwas kräftiger in die Pedale treten. Gut zwei Kilometer führt die Straße bergan, aber mit den E-Bikes kaum wahrnehmbar. Auf einem Plateau stoßen wir auf den ersten von zwei Seen. Hier ist baden leider nicht möglich, also schnell weiter zum Nächsten. Hier laden gleich mehrere Uferabschnitte zum kühlen Bad. Ein kleiner Obolus für die Gemeindekasse wird an einem Automaten erhoben. Dafür lässt sich herrlich erfrischen und pausieren. Die weitere Strecke führt auf den nächsten acht Kilometern über eine wenig befahrene Landstraße, dafür immer bergab. In Breitenbach stoßen wir wieder auf den Inntal-Radweg, dem wir auf dem Rückweg in Richtung Innsbruck folgen. Als weiteren Abstecher empfiehlt Eurobike einen Besuch in Österreichs kleinster Stadt. Rattenberg zählt rund 400 Einwohner, in der Saison können es aber schon mal ein paar tausend Tagesbesucher sein, die sich in den Gassen der Stadt und auf der Burg oberhalb umschauen. Eine kleine Fußgängerzone lädt zum verweilen ein. Eine Kugel Eis geht immer, danach machen wir uns aber endgültig auf den Heimweg ins Hotel Crystal. Der Tag klingt nach einem sagenhaften Abendessen aus.

Auszeit

Der Sommer legt rechtzeitig eine kleine Pause ein, denn für heute sollen die Räder mal stillstehen. Nach drei ausgefüllten Tagestouren tut etwas Abwechslung sicher gut. Wir beschließen, den Tag nicht völlig zu faulenzen und brechen zu einer netten Wanderung in der Umgebung auf. Mit dem Auto fahren wir nach Hochfügen. Ein reiner Wintersportort, die meisten Hotels haben jetzt zu. Das kommt uns sehr gelegen, denn nur wenige Wanderer verirren sich hierher. Wir gehen einen schönen Rundweg, der zu mehreren Almen führt. Nach vier Stunden erreichen wir wieder den Parkplatz. Den Rest des Tages lassen wir im Spa des Hotels ausklingen. Völlig relaxt freuen wir uns schon auf die morgige Radtour, die uns das Zillertal erneut von einer ganz anderen Seite zeigen wird.

Tour 4

Zwei zum Preis von einem. Unter diesem Motto starten wir den neuen Tag. Der Wetterbericht sagt Starkregen und Hagel voraus – zuhause. In Tirol legt der Sommer noch mal ein paar Briketts nach. Heute treten wir wieder in die Pedale, unterwegs wartet aber auch eine abenteuerliche Wanderung, die uns im Örtchen Stans in die Wolfsklamm führt. Los geht’s wie immer nach einem exzellenten Frühstück vom Hotel Crystal auf den Zillertaler Radweg in Richtung Inn. Diesmal nehmen wir nicht den Inntal-Radweg in Richtung Innsbruck, sondern bleiben auf der sehr verkehrsarmen Landstraße und fahren über die Dörfer Strass, Rotholz und Buch. Hier gewinnen wir völlig neue Eindrücke vom Inntal. Wir erreichen die Stadt Schwaz und machen einen Abstecher in die Altstadt. Nach einem Kaffee queren wir den Inn und kommen schon wenig später in Stans an. Hier lassen wir die Drahtesel zurück und steigen per Pedes in die Wolfsklamm ein. Es erwartet uns ein Naturschauspiel der Extraklasse. Über in den Fels gebaute Treppen und Brücken folgen wir dem Wildbach durch die steilen Felswände. Weiter oben führt dann ein Wanderweg zum Kloster St. Georgenberg. Eine wunderschöne Kirche und ein Gasthaus entschädigen für den steilen Aufstieg. Rund drei Stunden brauchen wir für den Marsch. Geschafft, aber glücklich schwingen wir uns wieder auf die Räder und nehmen die rund 15 verbleibenden Kilometer in Angriff. Die Nachmittagssonne erleichtert die Fortbewegung enorm. Und auch die Aussicht aufs nachmittägliche Kuchenbuffet im Hotel.

Tour 5

Auch wenn der Hintern langsam schmerzt, lassen wir uns auch am letzten Tag unserer Urlaubswoche zu einer finalen Radtour hinreißen. Bei immer noch hochsommerlichen Temperaturen wollen wir heute Kufstein, die Perle am Inn erreichen. Den Weg dorthin müssen wir schon nicht mehr in der Karte studieren, es geht wie gewohnt zunächst entlang des Ziller bis zum Inn. Dort biegen wir ab auf den Inntal-Radweg in Richtung Kufstein. Wir brauchen jetzt nur noch stur der Beschilderung folgen. In Rattenberg legen wir noch mal einen Stopp ein. OK, das Dorf ist schön, aber das Eis des örtlichen Bäckers hat uns gelockt. Bis Wörgl zieht sich die Strecke etwas, es gibt hier kaum schattige Abschnitte. Wegen der stickigen Mittagshitze lassen wir Wörgl unbeachtet und fahren weiter. Vielleicht ein anderes Mal, heute wollen wir nur noch Kufstein erkunden. Am frühen Nachmittag erreichen wir die Stadt mit der markanten Burg, die sich weithin sichtbar mitten im Zentrum erhebt. Wir bummeln nur noch kurz durch die Altstadt, wir müssen noch den Zug zurück nach Fügen erreichen. Die Strecke zurück auf dem Rad wäre echt zu viel für einen Tag. Schließlich haben wir Urlaub und wollen die Annehmlichkeiten unseres Hotels auch noch mal genießen. Der Spa-Bereich mit diversen Saunen, einem Solebad und dem Naturschwimmbad sind wirklich vom Feinsten. Genau wie die Köstlichkeiten der Küche, die uns jeden Abend erwarten. Morgen geht’s für uns leider schon wieder nach Hause. Der Wetterbericht kündigt ein Comeback des Sommers für Zuhause an – passt! Genau so passt das von Eurobike geschnürte Paket. Urlaub für Aktive, die auf einen Hauch von Luxus nicht verzichten möchten. Detaillierte Infos zu dieser Reise und allen anderen Angeboten von Eurobike findet man auf der Webseite www.eurobike.at.

Text und Fotos: Frank Meyer

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