Bei der „Mountain Troops Winter Challenge 2018“ im französischen Chamrousse am 14. und 15. März konnte sich die Mannschaft des Gebirgsjägerbataillons 232 aus Bischofswiesen gegen die internationale Konkurrenz durchsetzen. Bei dem anspruchsvollen Militärwettkampf traten 42 Teams mit 210 Teilnehmern aus sieben Nationen an.
Am ersten Tag erwartete die Wettkampfteilnehmer ein Aufstiegsrennen, bei dem sie auf 2,2 Kilometer Streckenlänge 650 Höhenmeter überwinden mussten. Die fünf Soldaten umfassenden Mannschaften kämpften sich mit Rucksack und Waffe die sehr steilen Anstiege hinauf, wobei sie teilweise die Ski abschnallen mussten. Nach dem ersten Tag lagen die „Struber Jager“ nur sechs Sekunden hinter einer Mannschaft französischer Gebirgsjäger.
Kopf-an-Kopf-Rennen um den Sieg
Die Soldaten mussten am zweiten Wettkampftag drei Runden mit einer Distanz von insgesamt 13 Kilometern und 1.300 Metern im Aufstieg absolvieren. Zusätzlich mussten die Wettkämpfer Ihr Können bei Abfahrten auf Tourenskiern, einer Klettereinlage sowie bei einem Verwundetentransport unter Beweis stellen. Aufgrund von Schneefall und starken Sturmböen konnte ein geplantes Schießen mit dem französischen Sturmgewehr „FAMAS“ nicht durchgeführt werden. Die beiden führenden Mannschaften lieferten sich bis zur Station Verwundetentransport ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen.
Vorentscheidung fällt beim Verwundetentransport
Hier fiel die Vorentscheidung zugunsten der deutschen Gebirgsjäger, die sich beim Zusammenbau der „Universaltrage 2000“ und beim anschließenden Verwundetentransport einen ersten Zeitvorsprung erarbeiteten konnten. Auf den letzten Kilometern bis zum Ziel konnten die Soldaten des Gebirgsjägerbataillons 232 rund acht Minuten auf die Mannschaft der 27. Gebirgsinfanteriebrigade des französischen Heeres herauslaufen und als erste die Ziellinie überqueren. In der Gesamtwertung kam ein weiteres Team französischer Gebirgsjäger auf den dritten Platz.
Internationaler Spitzenwettkampf zum Dreifachjubiläum
Die deutschen Gebirgsjäger sicherten sich neben dem Sieg in der Gesamtwertung auch die Wertung für die ausländischen Teams. Auf dem zweiten Rang folgte eine Mannschaft der britischen Armee mit rund 20 Minuten Rückstand und vor italienischen Gebirgsjägern.
Der Wettkampf, der regelmäßig ausgetragen wird, stand in diesem Jahr im Zeichen eines Dreifachjubiläums. Chamrousse, das 15 Kilometer südöstlich von Grenoble liegt, feierte den 140. Jahrestag der Erschließung für den Tourismus sowie 50 Jahre als Austragungsort der Olympischen Winterspiele. Zusätzlich begeht die französische 27. Gebirgsinfanteriebrigade ihr 30-jähriges Bestehen.
Reisestrapazen haben sich gelohnt
Die Wettkämpfer durften als Lohn für ihre Mühe eine beeindruckende abendliche Lasershow und eine Skiabfahrt mit Fackeln erleben. Ein Empfang mit Buffet rundete die Veranstaltung ab. „Nach 12 Stunden Autofahrt und Anreise fühlten wir uns anfänglich überhaupt nicht nach Wettkampf und Anstrengung. Uns war allerdings klar, dass unser Team die gesamte deutsche Gebirgstruppe und deren Leistungsfähigkeit repräsentiert. Deswegen wollten wir den Sieg unbedingt nach Hause holen“, erläutert Major Peter Baumert, Patrouillenführer und Chef der Ausbildungs- und Unterstützungskompanie des Gebirgsjägerbataillons 232 die Motivation seiner Mannschaft. „Unabhängig vom Sieg ist es auch schön, über derartige Veranstaltungen mit verschiedenen Nationen sich auszutauschen. Auch das stärkt die internationale Gemeinschaft“, ergänzt der Heeresbergführer.
Text: Bundeswehr / Eckhard Michel
Fotos: Bundeswehr / Johannes Pfab, Jonah Werner