Deutsche Meisterschaften im Rettungsschwimmen
Vom 9. bis 11. Mai richtete die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) im Vitusbad Mönchengladbach die 6. Deutschen Einzelstrecken-Meisterschaften im Rettungsschwimmen aus. Mehr als 370 Rettungssportler aus 60 DLRG Vereinen und sechs Klubs aus dem europäischen Ausland gingen an den Start, um in elf Disziplinen die neuen Deutschen Meister zu ermitteln. Internationale Konkurrenz reiste aus Belgien, Großbritannien, Italien, den Niederlanden und Polen an.

Auch mehrere Mitglieder der Sportfördergruppe der Bundeswehr in Warendorf stiegen ins Wettkampfbecken – darunter Anna-Fiona Volz und Yvonne Prehn (beide DLRG Nieder-Olm/Wörrstadt), Felix Hofmann (DLRG Kelkheim), Undine Lauerwald, Johanna Seilner, Maximilian Vinz sowie der Reservedienstleistende Paul Wohlers (alle vier DLRG Halle-Saalekreis). Als Favoritin ging Weltmeisterin Nina Holt (DLRG Harsewinkel) ins Rennen. Sie schwamm jahrelang für die SG Mönchengladbach und trainierte Ende 2021 ein Jahr unter Elena Prelle an der Bundeswehrsportschule in Warendorf.

Nach zuletzt drei Weltrekorden bei den Weltmeisterschaften 2024 in Australien startete Holt zum Auftakt in Mönchengladbach direkt mit einer neuen Bestzeit. Im Vorlauf über 50 Meter Retten einer Puppe unterbot die 22-Jährige ihren eigenen Weltrekord um sieben Zehntelsekunden. Der neue Bestwert liegt jetzt bei 31,48 Sekunden. „Die 32,2 Sekunden in Australien waren schon eine Zeit, die ich nicht glauben konnte. Dass ich die hier unterbiete, damit habe ich nicht gerechnet“, so die mehrfache Welt- und Europameisterin. Im Finale gelang ihr mit 32,02 Sekunden erneut eine starke Zeit, die ihr den ersten Platz sicherte.
Sportsoldaten holen sieben Meistertitel
Anna-Fiona Volz überzeugte mit zwei Silbermedaillen und einem Meistertitel über 200 Meter Super Lifesaver. Vier Sekunden später erreichte Yvonne Prehn das Ziel. Die 22-Jährige, die seit Ende 2024 in Warendorf trainiert, sicherte sich neben dem zweiten Platz im Super Lifesaver den Meistertitel im 200 Meter Hindernisschwimmen. Die beiden Trainingspartnerinnen bewiesen auch in der Staffel ihr Können: Mit ihrem Team holten sie jeweils zwei Bronze- und zwei Silbermedaillen. Zusätzlich startete Volz in der neu eingeführten, gemischten 4×50 Meter Rettungsstaffel, in der sie den zweiten Platz gewann.

In den vier Staffelwettbewerben der Frauen hatten Volz und Prehn das Nachsehen hinter dem starken Quartett von der DLRG Halle-Saalekreis, zu dem auch Undine Lauerwald und Johanna Seilner gehörten. In drei der vier Disziplinen erzielten sie die ersten Plätze. Auch im Einzel verbuchten die beiden Sportsoldatinnen Erfolge. Lauerwald triumphierte mit einem Meistertitel im 100 Meter Retten mit Flossen. Seilner belegte hier den dritten Rang. Im 50 Meter Retten einer Puppe sicherte sich Lauerwald zudem eine Bronzemedaille. Bei den Männern stach Felix Hofmann hervor, der den dritten Platz im Hindernisschwimmen errang und sich den Meistertitel über 200 Meter Super Lifesaver schnappte.

Weltrekord in der Staffel
Für den Höhepunkt bei den Männerwettbewerben sorgten die drei früheren Sportsoldaten Tim Brang, Jan Malkowski und Danny Wieck (DLRG Bad Wünnenberg), die gemeinsam mit Sebastian Pierre-Louis den Weltrekord in der 4×50 Meter Lifesaving-Staffel unterboten. Sie stellten mit 1:41,23 Minuten eine neue Bestmarke auf.
Für Undine Lauerwald und Felix Hofmann geht es im Sommer gemeinsam mit den ehemaligen Sportsoldaten Holt, Brang, Malkowski und Wieck zu den World Games, die vom 7. bis 17. August 2025 in Chengdu (China) stattfinden. Der Rettungssport gehört zu den insgesamt 34 nicht olympischen Sportarten im Programm der Weltspiele.

Weitere Informationen zu den 6. Deutschen Einzelstrecken-Meisterschaften unter dlrg.de/dem
- Text: Niklas Lübkemann/DLRG
- Fotos: Daniel André Reinelt/DLRG; Steph Dittschar/DLRG