Sylvana Bomholt ist Beamtin beim BwDLZ Husum und außerdem Deutsche Vizemeisterin der offenen und der Masters – Klasse der Highland Games.
Bereits seit mehr als 15 Jahren werden auch in Deutschland die aus Schottland stammenden Spiele ausgetragen. Einst ging es den Clans darum, ihre besten Männer herauszufinden und sich für ein mögliches Kriegsgeschehen fit zu halten. Heute gibt es in Schottland jährlich mehrere hundert Games und auch in Deutschland werden es von Jahr zu Jahr mehr.
Sylvana hat als „Heavy-Athletin“ (Einzelstarterin) allein in 2015 an 10 Wettkämpfen teilgenommen – davon 3 in Schottland. In diesem Jahr begann ihre Wettkampfsaison im Mai und endete im September mit einem der größten deutschen Games in Trebsen.
Damit beginnt jetzt die Winterarbeit im Studio. Dort trainiert sie zunächst ihre Grundkraft in den Basics sowie die Schnellkraft. Auch wenn manche Zungen behaupten „Technik ist etwas für Leute, die keine Kraft haben“, startet mit Jahresbeginn dann auch wieder das Techniktraining. Denn so leicht, wie es oftmals auf dem field aussieht, sind die einzelnen Disziplinen nicht umzusetzen.
Bei den Einzelstartern gibt es 5 unterschiedliche „events“, von denen 3 mit leichtem und / oder schwerem Gewicht ausgeführt werden können – entweder auf Wunsch des Veranstalters oder wenn es eine offizielle Meisterschaft ist.
Gestartet wird mit dem „stone put“ (Steinstoßen), gefolgt vom „weight for dinstance“ (Gewichtweitwurf) und vom „scotish hammer“ (schottischer Hammerwurf). Diese Disziplinen können leicht und schwer ausgetragen werden. Den Abschluss bilden das „weight for hight“ (Gewichthochwurf) und das bekannteste, beliebteste und spektakulärste event „caber toss“ (Baumstammüberschlag).
Auch bei den Highland Games gibt es einen Dresscode. Hier ist der Kilt vorgeschrieben – und die große Frage: „Was hat man darunter?“ lässt sich bei den Sportlern recht einfach beantworten: eine Sporthose. Die ist nämlich auf dem field verpflichtend. Die Schotten antworten dagegen gern mal: „Das Erbe der Nation…“
Da Sylvana in der Nähe von Flensburg wohnt, die Games aber nicht in der Nähe von Flensburg stattfinden, sondern eher in Kamen, Berlin, Fürstenwalde, Rüsselsheim, Angelbachtal… ist schnell mal ein Wochenende komplett verplant, leider meist ohne Familie, denn die „Heavies“ starten in der Regel am Sonntag. Da ist ein Schulbesuch am Montagmorgen für den Sohn kaum möglich – wirklich schade, denn diese Veranstaltungen sind eigentlich einen Familienausflug wert. Es gibt Unterhaltung für Groß und Klein: Futter- und Verkaufsstände, Tänzer und Pipebands, auch Kinder Highland Games werden manchmal angeboten – zur Nachwuchsgewinnung.
Die Sportlergemeinde ist nach dem dritten Jahr ihrer Teilnahme fast schon wie eine Familie für Sylvana geworden. Kameradschaft wird zwischen den Athleten aller Nationen groß geschrieben und auch der Spaß kommt nie zu kurz und dank diverser Medien wird der Kontakt auch im Winter aufrechterhalten. Das nächste Frühjahr kommt bestimmt, und da sieht man sich wieder…