Der leitende Disziplintrainer des Deutschen Boxsport-Verbands (DBV), Dr. Harry Kappell, beorderte 31 Boxerinnen und Boxer zum gemeinsamen Lehrgang an die Sportschule Hennef.
Neben den Faustkämpfern des DBV nahmen Athleten aus acht Nationen teil. Das Team aus Brasilien hatte die längste Anreise. Die Südamerikaner werden von hier aus direkt zur Box-Weltmeisterschaft der Elite fliegen, die vom 5. – 15. Oktober in Doha/Qatar stattfinden wird. Für die Deutschen war es die heiße Phase der Vorbereitung für die WM, sondern auch für die Military World Games, die zeitgleich (2. – 11. Oktober) in Mungeyong, Südkorea veranstaltet werden. Mit über 8700 Athleten gehören die Military World Games zu den größten Sport-Events der Welt und rangieren beinahe auf Augenhöhe mit Olympia.
Die Streitkräfte sind in Südkorea stark vertreten: Oberfeldwebel Ronny Beblik, die Stabsunteroffiziere Denis Radovan und Edgar Walth sowie die Hauptgefreiten Robert Harutyunyan, Slava Kerber, Abdulrahman Abu-Lubdeh und Albon Pervizaj werden nach Südkorea fliegen. Betreut werden sie von Hauptfeldwebel Marcus Abramowski, Stabsunteroffizier der Reserve, Mike Hanke und Stabsfeldwebel Achim Hofmann.
Hanke weiß aus eigener Erfahrung, dass die Boxer auf den Militär-Meisterschaften „fighten, als gehe es um ihr Leben“. Er sieht die Deutschen ganz weit vorn und traut jedem eine Medaille zu.
Zur WM nach Qatar reisen drei DBV Athleten. Fliegengewichtler Hamza Touba hat sich über seine Bronzemedaille bei den Euro-Spielen den Startplatz gesichert. Superschwergewichtler Florian Schulz und Roman Fress im Schwer lösten ihre Tickets über die Europameisterschaft. Schulz gewann im bulgarischen Samokow Silber und Fress qualifizierte sich über seinen 6. Platz.
Die Latte liegt hoch. Aber die DBV-Boxer haben vor, sie zu überspringen und nicht unter ihr durchzutanzen.
DBV-Coach Michael Timm war beeindruckt: „Alle konnten die taktischen Vorgaben umsetzen. Doha kann kommen.“
Harry Kappell weiß um den Stellenwert der WM. Doch in seinem Masterplan ist die Weltmeisterschaft nur eines von den Puzzleteilen auf den Weg zu den Olympischen Spielen.
Mit dem Lehrgang war er zufrieden. Für ihn war es fast schon „beängstigend“, was die Boxer im Sparring ablieferten.
Nach den Chancen gefragt, antworte der leitende Disziplintrainer: „Es wird schwer, aber Roman und Florian befinden sich in Topform und wenn sie in Qatar das abrufen, was sie hier gezeigt haben, können sie jeden in der Weltspitze schlagen.“ Und Hamza? „Der ist eh dran.“
Text und Fotios: DBV
Wer ist der Stabsfeldwebel Hoffmann, und wo hat er geboxt? Sein Name taucht immer wieder im Raum Schongau bzgl. Boxen auf. Finden tut man aber nichts. Eine kleine Vita von den Trainern und Betreuern wäre als hintergrundinfo sinnvoll!