Köllner und Schleu in Kecskemét vorne dabei

Nach langer Durststrecke meldet sich Hauptfeldwebel Stefan Köllner mit dem zehnten Platz (1442p) in der Weltspitze zurück. Der 31-jährige WM-Vierte von 2012 sorgte in Kecskemét/HUN damit für das nächste Erfolgserlebnis in der deutschen Männer-Mannschaft. Fabian Liebig, Patrick Dogue und Matthias Sandten platzierten sich auf den Rängen 20, 25 und 29.

So gut war Hauptfeldwebel Stefan Köllner seit zwei Jahren nicht mehr, als der Sportsoldat ebenfalls in Kecskemét Rang neun erreicht hatte. Danach folgten viele kleinere Verletzungen, aufgrund derer er zwischenzeitlich seinen Platz in der Weltcup-Mannschaft verlor. Nun bewies Köllner, dass mit ihm weiterhin zu rechnen ist. Die Basis für sein Top-10-Resultat legte der Routinier mit einer beeindruckenden Serie im Fechten. Mit 25 Siegen bei nur zehn Niederlagen sowie zwei zusätzlichen Bonuspunkten in der Finalrunde erarbeitete er sich eine hervorragende Ausgangsposition, nachdem er im Schwimmen nur die schwächste Zeit (2:12 Minuten) aller Teilnehmer erreichte.

Trotz vier Abwürfe im Reiten (271p) behielt Köllner die Spitze im Blick und startete als Zehnter in das Combined. Nachdem er sich bei den ersten beiden Schießdurchgängen einige „Fahrkarten“ erlaubt hatte, schienen die Top Ten schon außer Reichweite. Danach ließ er jedoch zwei fehlerfreie Serien und einen starken Schlussspurt folgen. Köllner kann sich damit auch über die Qualifikation für das Weltcup-Finale in Sarasota/USA (6. – 8. Mai) freuen.

Deutsches Quartett im Finale

Auch ohne den verletzten Christian Zillekens (Potsdam), der in dieser Saison mit den Rängen fünf und sechs in die Weltspitze vorgedrungen war, gelang den deutschen Männern damit die nächste Spitzenplatzierung. Zudem hatten erstmals in diesem Jahr alle deutschen Starter das Finale erreicht. Fabian Liebig (Potsdam) konnte allerdings nicht an seine Galavorstellung aus der Qualifikation (Platz 1 in Gruppe B) anknüpfen. Immerhin stand am Ende aber nach soliden Leistungen in allen Disziplinen der 20. Rang (1408p) zu Buche.

Sein Teamkollege Hauptgefreiter Patrick Dogue hatte mit einer persönlichen Bestleitung im Schwimmen (2:06 Minuten) und vier Siegen aus fünf Fechtduellen großartig begonnen. Danach musste der 24-Jährige allerdings einen deutlichen Einbruch hinnehmen. Rang 25 (1385p) genügt aber, um sich ebenfalls das Startrecht für das Weltcup-Finale zu sichern. Unteroffizier (FA) Matthias Sandten rangierte sich 1368 Punkten vier Plätze dahinter ein. Der Bonner hatte im Fechten und Reiten zu viele Punkte liegen lassen.

Der Tagessieg ging an den Briten James Cooke, der die Lokalmatadoren Adam Marosi und Bence Demeter auf die Ränge zwei und drei verwies.

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Rang 6: Schleu auch in Kecskemét vorne dabei

Zwischenzeitlich hatte es nicht gut ausgesehen: Nach neun Kämpfen auf der Planche standen acht Niederlagen und über weite Strecken des Fechtens eine tief negative Bilanz zu Buche. Dann setzte Stabsunteroffizier (FA) Annika Schleu zu einem bemerkenswerten Endspurt an und schloss die zweite Disziplin mit 18 Siegen aus 35 Kämpfen ab. Zuvor hatte sie mit einer Zeit von 2:18 Minuten eine überzeugende Vorstellung im Schwimmen gezeigt. Die Weichen für ein Top-Ergebnis stellte die 26-jährige Berlinerin dann im Reiten: Nur ein Abwurf und zwei Zeitstrafpunkte waren die drittbeste Leistung im ganzen Feld. Im Combined hielt sie lange im Kampf um die Podiumsplätze mit, musste dann aber beim letzten Schießen einige Fehlschüsse hinnehmen.

„Nach dem schlechten Start im Fechten hatte ich ehrlich gesagt nicht mehr mit so einem Ergebnis gerechnet. Auch wenn noch mehr drin gewesen wäre, freue ich mich sehr über den sechsten Platz“, so Schleu nach dem Zieleinlauf. Ihre Chancen auf einen der Olympiaplätze über die internationale Qualifikationsrangliste sind damit erneut gestiegen. Der Sieg ging an die Weißrussin Anastasia Prokopenko (1352p), die zum ersten Mal seit vier Jahren wieder ganz oben auf dem Podium stand. Zsófia Földházi aus Ungarn (1342p) und die überraschend starke Julie Belhamri aus Frankreich (1339p) belegten die Ränge zwei und drei.

Janine Kohlmann schloss den Wettkampf als 23. ab. Auch sie hatte im Fechten mit Startschwierigkeiten zu kämpfen. Im Gegensatz zu Schleu gelang ihr aber nicht die Wende (14 Siege/21 Niederlagen). Im Schwimmen (2:18 Minuten) und Reiten (286p bei zwei Abwürfen)  zeigte sich die 25-Jährige gut aufgelegt. Mit einem besseren letzten Schießen wäre vielleicht noch etwas mehr möglich gewesen. Nach dem Aus in der Qualifikation beim letzten Weltcup konnte sich die Potsdamerin aber wieder über ein ordentliches Ergebnis und damit die Qualifikation für das Weltcup-Finale in Sarasota/USA (6. – 8. Mai) freuen.

Alexandra Bettinelli (Berlin) war bei ihrem Weltcup-Debüt in diesem Jahr nur knapp im Halbfinale gescheitert. Die 20-Jährige hatte aber mit der besten Zeit im Combined aufhorchen lassen. Ohne Chance auf den Einzug in das Feld der besten 36 Athletinnen blieb leider Ronja Döring (Berlin).

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Mixed-Staffel Bettinelli/Nobis auf dem Podium

Erfreulicher Abschluss des Weltcup-Wochenendes in Ungarn: Alexandra Bettinelli und Stabsunteroffizier (FA) Alexander Nobis belegen Rang drei in der Mixed-Staffel. Dank einer Aufholjagd im Combined sicherte sich das Duo aus Berlin mit 1424 Punkten den Podiumsplatz.

Mit ihrem ersten gemeinsamen Staffel-Einsatz konnten Bettinelli und Nobis zufrieden sein. Nach etwas verhaltenem Start im Schwimmen (2:06 Minuten) und Fechten (18 Siege/18 Niederlagen + 2 Bonussekunden) sowie einem kämpferischen Ritt (4 Abwürfe) spielte das deutsche Gespann seine Stärke im Combined aus.

Dank zweier schneller Schießserien stellte die 20-jährige Jugend-Vize-Weltmeisterin von 2013 den Kontakt zur Spitze her. Ein beherzter Schlussspurt des Staffel-Weltmeisters Nobis bescherte dem DVMF hinter den Duos aus Guatemala (1460p) und Ägypten (1440p) den sechsten Podestplatz der Saison. Zuvor hatten Lena Schöneborn (Bonn) und Patrick Dogue (Potsdam) in Rio de Janeiro den ersten deutschen Sieg in der nicht-olympischen Disziplin seit 2011 geholt.

Bettinelli war bei ihrem Saisondebüt im Einzel als 38. haarscharf im Halbfinale gescheitert. Für Nobis war es der erste Weltcup-Einsatz in diesem Jahr.

Text und Fotos: DVMF

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