Saisonabschluss der Snowboarder Winterberg – Baumeister rast als Zweiter zur Kristallkugel

Der Heimweltcup im Skiliftkarussell Winterberg bleibt für die deutschen Raceboarder ein gutes Pflaster. Nachdem das erfolgreiche Speedteam Snowboard Germanys bereits in den letzten Jahren zwei Siege feiern konnte, fuhren heute Oberfeldwebel Stefan Baumeister und Oberfeldwebel Selina Jörg im finalen Parallelslalom der Saison erneut auf das Podium. Und im Falle Baumeisters sogar zum Weltcup-Titel.
Dank des zweiten Platzes hinter Lukas Mathies (AUT) auf dem Poppenberghang „In der Büre“ überholte der 25-jährige Bayer mit 2.020 Punkten noch auf der Zielgeraden den vor dem Rennen eigentlich komfortabel führenden Russen Andrey Sobolev, der aber als 14ter wertvolle Punkte im Kampf um die prestigeträchtige Trophäe der FIS verlor und sich am Schluss mit 30 Punkten Rückstand auf Baumeister mit Platz zwei im Disziplinen-Weltcup (1.990) zufrieden geben musste, am Ende aber noch den Alpin-Gesamt-Weltcup (4.625) für sich entschied.
Ein Resultat, mit dem im Vorfeld niemand im Team gerechnet hatte, auch der zweimalige Bronzemedaillengewinner der vergangenen Weltmeisterschaft nicht: „Ich habe mir im Vorfeld natürlich ausgerechnet, wie meine Chancen stehen. Ich war vor dem Rennen Vierter, wusste, dass es durchaus möglich ist, aber dafür halt einfach viel zusammenkommen muss.“
Für Baumeister war deshalb ein Podest­resultat Pflicht. Gleichzeitig musste der Athlet aus Feldkirchen-Westerham auf Ausrutscher der Konkurrenten hoffen: „Ich wusste, dass es sehr knapp wird und nicht wahrscheinlich ist. Umso glücklicher bin ich.“
Dank der formidablen Showdowns in Nordrhein-Westfalen krönte sich Baumeister nicht nur zum besten Parallelslalom-Fahrer der Saison. Zehn Jahre nach dem Coup von Amelie Kober ist Baumeister jetzt auch der erst sechste Deutsche, der einen Snowboard Weltcup-Titel gewinnen konnte: „Es ist unglaublich. Das ist einfach das größte, was man als Sportler erreichen kann. Das ist mehr wert als eine WM-Medaille, weil es zeigt, dass man über das ganze Jahr hinweg konstant gefahren ist.“

Jörg verpasst als Zweite den Titel knapp

Eine ähnliche Krönung einer unglaublichen Saison hatte sich auch Selina Jörg erhofft, nachdem ihre beiden Hauptrivalinnen um den PSL Weltcup-Titel bereits im Achtelfinale ausgeschieden waren und so die Tür für die Allgäuerin weit aufgestoßen hatten. Allerdings hätte die amtierende PGS-Weltmeisterin gewinnen müssen, um wie Baumeister die kleine Kristallkugel in die Höhe stemmen zu dürfen.
Am Ende reichte es für Jörg im Finale gegen Patrizia Kummer (SUI) um eine Hundertstel nicht zum Triumph. Mit 2.000 Punkten fehlten letztlich gerade einmal 20 Punkte auf die Schweizerin Julie Zogg (2.220). „Ich habe mich noch nie so über einen zweiten Platz geärgert“, sagte die aus Sonthofen stammende Racerin nach dem Rennen. „Vor allem, weil es das zweite Mal so knapp ausgeht. Letztes Jahr haben nach meinem Sieg hier zehn Punkte gefehlt, dieses Jahr sind es 20 Punkte. Das ist nichts!“
Allerdings konnte die Olympiazweite von 2018 dem Saisonausgang auch Positives abgewinnen: „Ich bin natürlich super zufrieden mit dem zweiten Platz, aber das es um eine Hundertstel nicht gereicht hat, ärgert mich schon. Natürlich darf ich mich nicht beschweren, aber es wäre eben die Krönung gewesen.“
Der Alpin Gesamt Weltcup-Titel der Damen ging an Ausnahmetalent Ester Ledecka (CZE).

Jörg und Baumeister Dritte im Team Parallelslalom

Selina Jörg und Stefan Baumeister haben die FIS Snowboard Weltcup-Saison 2018/2019 mit einem Platz auf dem Podium beendet. Beim finalen Team Parallelslalom wurde das beste deutsche Mixed Dritter hinter den österreichischen Seriensiegern Daniela Ulbing und Benjamin Karl sowie Patrizia Kummer und Dario Caviezel aus der Schweiz.
Mit dem erneuten Top-3-Ergebnis auf dem Poppenberghang schlossen die deutschen Snowboarder und Snowboarderinnen nicht nur den Heimweltcup erfolgreich ab, sondern auch einen Winter, der seinesgleichen sucht.
Seit 2015 stand jedes Jahr zumindest eine Athletin oder Athlet beim Weltcup-Finale in Nordrhein-Westfalen auf dem Treppchen. In der abgelaufenen Saison feierte das deutsche Raceboardteam nicht nur den Weltmeistertitel von Selina Jörg sowie die WM-Bronzemedaillen von Ramona Hofmeister und Stefan Baumeister, sondern auch 14 Weltcup-Podestresultate, darunter vier Siege durch Hofmeister (Secret Garden, Pyeongchang), Jörg (Rogla) und Baumeister (Bad Gastein).
Dementsprechend fiel das Fazit nach Ende des finalen Rennens aus. „Die Saison war unfassbar“, erklärte Selina Jörg. „Es ist mega, nochmal zum Saisonabschluss hier beim Heimweltcup aufs Podium zu fahren.“
Ähnlich sah es Teamkollege Stefan Baumeister: „Das ist ein sehr guter Abschluss. Zumal ein Podium mit einer Teamkollegin noch mal schöner ist.“

Auch im Team PSL schafften Selina Jörg und Stefan Baumeister den Sprung aufs Podest.

Text: Snowboard Germany Foto: Oliver Kraus

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