Dynamisches Damen-Duo: Jana Bitsch und Johanna Kneer lassen mit zweiten Plätzen aufhorchen

Jana Bitsch und Sportsoldatin Johanna Kneer haben beim Serie-A-Turnier im kanadischen Montreal zwei bemerkenswerte Ausrufezeichen gesetzt! Die beiden deutschen Kumite-Athletinnen erreichten in ihren Gewichtsklassen das Finale und mussten sich erst dort ihren Kontrahentinnen denkbar knapp geschlagen geben. Für den Deutschen Karate Verband (DKV) war es im Damen-Bereich die beste Ausbeute in diesem Jahr.

Für Jana Bitsch gestaltete sich der Wettkampf in der Klasse -55 Kilogramm zunächst knifflig: Nach einem Freilos in der ersten Runde trennten sich die 28-Jährige und ihre amerikanische Gegnerin Brandi Robinson nach Ablauf der regulären Zeit 0:0. So musste der Kampfrichter-Entscheid darüber befinden, wer in die nächste Runde einzieht – und der fiel zu Gunsten der Deutschen aus.

Kasachin Zakharova nur einen Punkt besser

Dieses knappe Weiterkommen schien die DKV-Athletin zu beflügeln, denn in den drei folgenden Kämpfen hatten die Gegnerinnen nicht den Hauch einer Chance: Zunächst musste sich die Japanerin Kazuki Yanagisawa mit 0:8 geschlagen geben, danach stand Taeeun Ahn aus Südkorea beim 0:5 auf verlorenem Posten. In der K.o.-Runde blieb schließlich der Kroatin Alesandra Hasani beim 0:5 nichts anderes übrig, als die Überlegenheit ihrer deutschen Kontrahentin anzuerkennen.

Feierte in diesem Jahr ihren größten Erfolg: Jana Bitsch (rechts).

Im Finale wartete mit der Kasachin Sabina Zakharova die erwartet starke Gegnerin auf Jana Bitsch – und die fügte ihrer bis dato souverän auftretenden Kontrahentin nicht nur die ersten beiden Gegenpunkte im gesamten Wettbewerb zu, sondern behauptete sich äußerst knapp mit 2:1.

Die zweite deutsche Starterin in dieser Gewichtsklasse, Jil Augel, hatte sich hingegen bereits frühzeitig aus dem Wettbewerb verabschiedet: In der zweiten Runde war Augel der Ukrainerin Anastasia Mirastkovska mit 0:1 unterlegen.

Kampfrichter-Entscheid zu Gunsten von Ferracuti

Ebenfalls bis ins Finale ging es für Johanna Kneer in der Klasse +68 Kilogramm. Nach dem 1:0-Auftakt-Erfolg über Alessia Este aus Italien folgte ein weiterer Sieg gegen die Kasachin Sofya Berlutseva. In Runde drei demonstrierte Kneer mit dem 6:1 über Mengmeng Gao (China) ihre Überlegenheit. Im Finale ging es dann gegen die Italienerin Clio Ferracuti. Und auch dieser Kampf war an Spannung und Dramatik nicht zu überbieten. Nachdem beide Kämpferinnen in der regulären Zeit nicht gepunktet hatten, brandete kurze Zeit später der Jubel bei der Italienerin auf – weil sie durch den Kampfrichter-Entscheid zur Siegerin gekürt worden war.

Sportsoldati Johanna Kneer.

Pech hatte hingegen Charlotte Grimm in der gleichen Gewichtsklasse: Nach dem furiosen 4:0-Start gegen die Luxemburgerin Pola Giorgetti gab es gegen Guadalupe Catzin Quintal aus Mexiko eine hauchdünne 0:1-Niederlage. Für die dritte DKV-Starterin in dieser Gewichtsklasse, Madeleine Schröter, ging es noch eine Runde weiter. Nach einem Freilos in Runde eins hatte Schröter die Norwegerin Gitte Brunstadt knapp mit 5:4 bezwungen. Gegen die Chinesin Lingling Tang kam dann jedoch das Aus (0:1).

In der Klasse -68 Kilogramm feierte Lina Sarah Mimouni (Karate- und Sportverein Trier) zunächst einen überraschend deutlichen 9:3-Sieg über Yoshna Hathi aus Kanada. In der zweiten Runde war indes Jessica Cargill (Jamaika) beim 1:11 eine Nummer zu groß.

Shara Hubrich scheitert erneut an Junna Tsukii

 Junna Tsukii war für Shara Hubrich in der Klasse -50 Kilogramm in Montreal der Stolperstein auf dem Weg zu den Medaillen-Kämpfen: Bereits in Shanghai hatte Hubrich gegen Tsukii in der ersten Runde den Kürzeren gezogen – und in Montreal war es erneut die Philippinin, die Shara Hubrich stoppte. Diesmal durch einen Kampfrichter-Entscheid in der vierten Runde beim Stand von 1:1. Zuvor hatte Hubrich, nach einem Freilos in der ersten Runde, Jamie Kelly-Hoare aus Australien mit 6:0 und Doralvis Delgado aus den USA mit 3:0 bezwungen.

Montreal für Horne und Bitsch nur bedingt eine Reise wert

Für Welt- und Europameister Oberfeldwebel Jonathan Horne war Montreal nur bedingt eine Reise wert gewesen: Nach dem 0:0 zum Auftakt gegen den Iraner Hadi Arab war bereits in der zweiten Runde Endstation. Mit 1:2 fiel die Niederlage gegen Brian Irr (USA) zwar knapp aus, doch Horne dürfte sich bei dieser Veranstaltung mehr ausgerechnet haben.

Auch Unteroffizier Noah Bitsch (-75 Kilogramm) hätte sich einen Wettkampf mit mehr Kämpfen gewünscht. Nach dem 2:0 zum Auftakt gegen den Kanadier Reza Mohammad Nikbakhsk gab es ein 0:0 gegen Tsuneari Yahiro (Australien). Mit dem gewonnenen Kampfrichter-Entscheid im Rücken ging es für Bitsch in Runde drei gegen Murat Oz (Türkei). Auch dieser Kampf endete 0:0 – allerdings profitierte diesmal Oz vom Kampfrichter-Entscheid.

Ilja Smorguner verpasst Top-Ten-Platzierung nur knapp

Bei den Einzel-Wettbewerben im Kata lieferte Ilja Smorguner eine starke Vorstellung ab. Nachdem er in der ersten Runde gute 24,06 Punkte erzielt hatte, ging es für Smorguner in Runde zwei – im Gegensatz zu Eduard Lichonin (20,4 Punkte) und Philip Jütner (22,78 Punkte), denen ein Weiterkommen verwehrt blieb. Auch in der zweiten Runde überzeugte Smorguner mit 23,68 Punkten. Die in Runde drei erzielten 23,62 Punkte reichten jedoch nicht, um sich unter den Top Ten zu platzieren. Mit Rang 13 konnte Smorguner dennoch zufrieden sein.

Die einzige DKV-Kata-Athletin, Jasmin Jüttner, kam mit 22,68 Punkten nicht über die erste Runde hinaus.

Text: DKV / Dirk Kaiser

Fotos: DKV / Brigitte Kraußer

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