Ittlinger/Laboureur und Thole/Wickler sind die Deutschen Beach-Volleyball Champions 2020

Die beiden Sportsoldaten Sandra Ittlinger und Chantal Laboureur haben erstmals die Deutschen Beach-Volleyball Meisterschaften der Frauen gewonnen. Bei den Männern machten die Vize-Weltmeister Julius Thole und Sportsoldat Clemens Wickler das Rennen bei den 29. Titelkämpfen in Timmendorfer Strand.

Besondere Bedingungen

Vom 3. bis 6. September traf sich Deutschlands Beach-Volleyball Elite am Ostseestrand. Jeweils 16 Teams der Frauen und Männer wollten den begehrten Titel gewinnen – unter besonderen Bedingungen. Aufgrund der Corona-Pandemie galten vor Ort strenge Hygienevorschriften. So durften anstatt der knapp 7.000 Zuschauer pro Tag in der Ahmann-Hager-Arena nur 200 Personen das Spektakel von den Tribünen aus beobachten. Die Stimmung war dennoch grandios.

„Natürlich tut es weh, dass wir nur wenige Zuschauer zulassen durften. Es war in diesem Jahr aber leider nicht anders möglich. Nachdem die comdirect beach tour im Sommer nur unter Ausschluss von Zuschauern gespielt werden konnte, waren wir wirklich sehr froh, dass bei der Beach-DM wieder Fans im Stadion waren. Dies hat man auch den Sportlerinnen und Sportlern angemerkt, die diese Energie aufgesogen haben. Insgesamt sind wir sehr zufrieden und stolz, dass wir auch in diesem Jahr Deutschlands größtes Beach-Volleyball Highlight veranstalten konnten“, sagte DVV-Präsident René Hecht im Anschluss.

Ittlinger/Laboureur triumphieren bei den Frauen

Sandra Ittlinger/Chantal Laboureur sind die Deutschen Meisterinnen 2020: Im Finale gewannen sie gegen Margareta Kozuch/Laura Ludwig nach Rückstand mit 2:1 (19-21, 21-16, 15-9). Für Ittlinger ist es der erste DM-Titel, Laboureur durfte nach 2017 zum zweiten Mal in Timmendorfer Strand feiern. Bronze gewannen Kim Behrens/Cinja Tillmann.

„Ich weiß noch gar nicht, was man machen soll, wenn man in Timmendorf fertig ist und nicht verloren hat. Es ist cool, aber ich glaube, dass ich mich morgen noch ein bisschen mehr freue“, konnte Sandra Ittlinger ihren Premierenerfolg bei der Beach-DM, der dem Duo ein Preisgeld von 10.000 EUR einbrachte, noch gar nicht richtig fassen.

Taktische Meisterleistung

Die Fans in der Ahmann-Hager-Arena sahen nach der Führung von Kozuch/Ludwig eine taktische Umstellung, die die World Tour Siegerinnen von 2019 in die Knie zwang. Mit kurzen platzierten Aufschlägen brachten sie Olympiasiegerin Ludwig aus dem Konzept.

„Danny Wood hat uns gut eingestellt. Wir hatten ein gutes Gefühl, dass das der richtige Weg ist“, nannte Laboureur ihren Trainer als Urheber, der sie nach dem Rückstand auf die Siegerstraße brachte.

Niclas Hildebrand, Sportdirektor Beach-Volleyball des Deutschen Volleyball-Verbandes, gratulierte: „Sandra und Chantal haben sich den Titel wirklich verdient. Chantal ist eine sehr erfahrene Spielerin, die Sandra gut führen kann. Hier ist die Erwartungshaltung hoch und alle wollen sehen, dass du liefern kannst.”

Feiern im Jahr 2020 – Mit Mundschutz

Mit dem Sieg haben sie ihren ersten großen gemeinsamen Titel gewonnen, Ittlinger belohnte sich bei ihrer siebten Deutschen Meisterschaft am Ostseestrand zum ersten Mal.

„Wir werden feiern, aber auf jeden Fall mit Mundschutz”, sagte Laboureur, Ittlinger blickte bereits auf die am 15. September beginnenden Europameisterschaft in Lettland. „Im letzten Jahr waren wir Fünfte bei der EM, jetzt brauchen wir mindestens das Halbfinale, um mehr Punkte zu kriegen. Vielleicht zählt ja die EM für die Olympia-Qualifikation.”

Für Kozuch/Ludwig war es dagegen die zweite Finalniederlage in Folge, nachdem sie auch im letzten Jahr gegen Borger/Sude mit 1:2 den Kürzeren zogen. „Ich hätte Maggie diesen Erfolg gerne gegeben. Wir sind gut reingekommen, dann habe ich aber auch zu viele Fehler gemacht, das nervt tierisch“, blickte Ludwig, die dadurch ihren achten Titel verpasste, auf die Niederlage zurück.

Über eine Auszeichnung konnte sich Kozuch dennoch freuen. Im Finale hatte sie mit 68 KM/h den „Fastest Serve of the Final“ serviert.

Behrens/Tillmann holen zum zweiten Mal in Folge Bronze

Sich bis auf Platz drei gespielt haben Kim Behrens/Cinja Tillmann. Dabei blieb ihnen ein Duell um Edelmetall verwehrt. Grund hierfür waren Rückenprobleme von Victoria Bieneck, die sie zu einer Aufgabe vor dem eigentlichen Start zwangen.

Schon das Halbfinale zwischen Bieneck/Schneider und Ittlinger/Laboureur stand auf der Kippe, wurde aber letztlich zu Ende gebracht. Für Behrens/Tillmann ist es im zweiten Jahr in Folge die Bronze-Medaille zum Saisonabschluss bei den Deutschen Meisterschaften.

Der Favoritenrolle gerecht geworden

Die Vize-Weltmeister und Favoriten Julius Thole/Clemens Wickler setzten sich bei den Männern durch. Im Finale besiegten sie das Interims-Team Nils Ehlers/Eric Stadie mit 2:0 (21-12, 21-18). Für Wickler ist es nach 2015, 2017 und 2018 bereits die vierte Meisterschaft, Thole jubelt nach 2018 zum zweiten Mal über DM-Gold. Bronze ging an Alexander Walkenhorst/Sven Winter.

Nicht zu stoppen

Kein Satzverlust, nur im Halbfinale in einem Satz 19 Punkte zugelassen und auch im Finale dominant: Julius Thole/Clemens Wickler sind die verdienten Sieger der Beach-DM in Timmendorfer Strand und können sich zusätzlich über ein Preisgeld von 10.000 EUR freuen.

So konnten Thole/Wickler nach fünf beeindruckenden Spielen zum zweiten Mal gemeinsam den begehrten Pokal in den Timmendorfer Himmel recken:

„Nachdem Olympia und die World Tour abgesagt wurden, haben wir uns an der Deutschen Meisterschaft festgeklammert, da diese von Anfang an nicht abgesagt wurde. Das war definitiv einer der Motivationsschübe im Training“, freute sich Wickler und ergänzte:

„Wir wollten Deutscher Meister werden und dort unseren Peak setzen, umso schöner ist es, dass ich mit Julius jetzt ein zweites Mal gewinnen konnte. Das hat sehr viel Wert für uns.“ Im Finale zeigten sie erneut eine beeindruckende Vorstellung und waren in allen Bereichen überlegen. Trotz der schwierigen Bedingungen in 2020.

„Es war schon ein schwieriges Jahr, mit vielen Auf und Abs, auch emotional. Ein Riesenkompliment an unser ganzes Team, dass wir es geschafft haben, die Spannung so aufzubauen. Jetzt haben wir noch zwei Turniere mit „King of the Court“ in Utrecht und die Europameisterschaft“, blickte Thole bereits auf die kommenden Herausforderungen.“

Für Nils Ehlers/Eric Stadie blieb schlussendlich eine sensationelle Silbermedaille, 5.000 EUR Preisgeld und der „Fastest Serve of the Final“. Den schnappte sich Ehlers mit einem Service von satten 100 KM/h. Eine Geschwindigkeit, die während der gesamten Saison in keinem Finale erreicht wurde.

Die Bronzemedaille sicherten sich Sportsoldat Alexander Walkenhorst/Sven Winter mit einem 2:0 (21-19, 21-17)-Erfolg gegen Paul Becker/Jonas Schröder. „Wir haben uns nichts vorzuwerfen. Wir waren an vier gesetzt, daher war es klar, dass im Halbfinale Thole/Wickler warten. Sonst haben wir alle Spiele ohne Satzverlust gewonnen“, fasste Walkenhorst die Team-Leistung zusammen.

Während Walkenhorst nach 2012 und 2013 (jeweils Silber) zum dritten Mal Edelmetall gewann, ist es für Winter Medaille Nummer zwei nach Silber im letzten Jahr.

Text: DVV

Fotos: Conny Kurth/DVV

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