Winterausbildung am Hohen Göll

Bad Reichenhall. Während die eine Hälfte des Stabes sich in Mali befand, kämpfte sich die „Homeforce“ über den Alpeltalsteig auf den Hohen Göll.

Die Winterausbildung war auch im Bataillonsstab des Gebirgsjägerbataillons 231 in vollem Gange. Frühmorgens am Vortag der Ausbildung erkundete Hauptfeldwebel Sandow, die im Rahmen der Vorbereitung auf den Heeresbergführerlehrgang mit der Durchführung eines Skibergmarsches beauftragt wurde, die Verhältnisse des Alpeltalsteiges am Zustieg zum Hohen Göll, um sich einen Überblick über die Verhältnisse vor Ort zu verschaffen. Bewertung: „Schwierige Verhältnisse, aber möglich.“

Daher verlegt am Folgetag in der Früh der Stab zum Hinterbrand-Parkplatz, den Ausgangspunkt der Tour. Von hier galt es, die rund 1.450 Höhenmeter sowie fünf Kilometer bis zum Hohen Göll zu erklimmen.

Entlang des Alpeltalsteiges passierten die Teilnehmer zunächst ein durch ein Stahlseil versichertes Felsband sowie eine felsdurchsetzte Schneise bis hin zu einer ca. zehn Meter hohen Felsstufe. Hier wurde den Soldaten hohe Trittsicherheit und äußerste Konzentration abverlangt.

Für einige der Teilnehmer war dies die erste Skihochtour, bei der mit Skischuhen über Felsen geklettert werden musste. Aufgrund der guten Vorbereitung stellte dies die Soldaten jedoch vor keine größere Herausforderung.

Souverän durchquerten sie die Felsstufe und könnten kurze Zeit später bereits mit Ski unter den Füßen den Steilhang des Alpeltals hinaufsteigen. Die Verhältnisse waren wie erwartet sehr eisig, sodass der Einsatz von Harscheisen notwendig war.

Knapp nach der Hälfte der Höhenmeter eröffnete sich den Soldaten der fantastische Ausblick in das riesige Alpeltal, das zurecht als eines der schönsten des Berchtesgadener Landes bezeichnet wird.

Die Soldaten durchquerten das von Mulden durchsetzte Gelände und stiegen weiter Richtung Göllscharte über den Vorgipfel bis zum Hohen Göll auf 2.522 Meter auf.

Auszeichnung und Ernennung

Durch eine fantastische Fernsicht und ein atemberaubendes Alpenpanorama wurden die Soldaten für die Anstrengung der vergangenen Stunden belohnt. Der Kommandeur des Gebirgsjägerbataillons 231, Oberstleutnant Dennis Jahn, hatte noch eine besondere Überraschung im Rucksack. Am Gipfelkreuz im Angesicht des Bergkristalls wurd Oberleutnant Riembauer zum Hauptmann befördert.

Für einen Offizier der Gebirgsjägertruppe wohl einer der eindrucksvollsten und einprägsamsten Momente.

„Wir lassen dann wohl Oberleutnant Riembauer am Gipfel des Hohen Göll und nehmen dafür Hauptmann Riembauer mit zurück in die Kaserne“, scherzt der Kommandeur. Nach einer kurzen Gipfeleinweisung durch Hauptfeldwebel Sandow ging es dann an die Abfahrt.

Nach Bewältigung des ersten Teilabschnitts erfolgte durch den Kommandeur noch eine weitere Personalmaßnahme. Am Beginn des Kares wurde Hauptmann Biedermann zum Berufsoffizier ernannt. Sichtlich erfreut waren die Strapazen der vergangenen Tage, in denen der Kompanieeinsatzoffizier des 5./Gebirgsjägerbataillon bereits an einem Gebirgsleistungsmarsch teilnahm, vergessen. Als frischgebackener Berufsoffizier nahm er anschließend die weitere Abfahrt in Angriff.

Da das angekündigte schöne Wetter leider ausblieb, firnte der Schnee nicht wie erhofft auf und die Soldaten müssten bei eisigen Verhältnissen ins Tal abfahren.

An der Felsstufe richtete Hauptfeldwebel Sandow ein Seilgeländer ein, um den sicheren Abstieg über das schroffe und absturzgefährdete Gelände zu ermöglichen. Hier war zum Ende der Tour noch einmal volle Konzentration gefragt.

Die Felsstufen und das Felsband überwunden, kamen alle Teilnehmer einige Zeit später wohlbehalten wieder am Parkplatz an.

Sichtlich stolz auf die Leistungen des Stabes schloss Oberstleutnant Jahn den Tag mit lobenden Worten und einen Ausblick auf weitere Ausbildungen ab.

 

Text:    Desirèe Sandow

Bilder: Bundeswehr/Desirèe Sandow; Bundeswehr/Robert Steinbacher

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