IDM 2021: Schleu und Liebig verteidigen ihre Titel

Sportsoldatin Annika Schleu und Fabian Liebig konnten sich bei den Internationalen Deutschen Meisterschaften (IDM) im Modernen Fünfkampf, die im Rahmen der Finals 2021 Berlin | Rhein-Ruhr ausgerichtet wurden, durchsetzen und ihre nationalen Meistertitel von 2019 verteidigen.

Nach dem coronabedingten Ausfall der IDM im vergangenen Jahr war die Vorfreude bei allen Beteiligten deutlich zu spüren. Bei besten Bedingungen für einen tollen sportlichen Wettkampf starteten die Frauen bereits am Freitagnachmittag mit dem Fechten in den Wettbewerb. Nicht an den Start ging Janine Kohlmann, die sich ebenso, wie die beiden Sportsoldaten Marvin und Patrick Dogue, individuell auf die unmittelbar bevorstehende Weltmeisterschaft in Kairo vorbereitete.

Die Finals – Siegerehrung der Frauen.

Mit satten 18 Siegen setze sich Sportsoldatin Rebecca Langrehr nach der ersten Disziplin an die Spitze des Feldes, dicht gefolgt von Sportsoldatin Annika Schleu und der erst 17-jährigen Anna Waltermann, die beide mit 17 Siegen ebenfalls gut in den Wettkampf starteten. Das gleiche Bild zeigte sich auch nach den beiden nächsten Disziplinen, dem Schwimmen und dem Reiten. Mit guter Schwimmleistung und einem fehlerfreien Ritt konnte Rebecca Langrehr den Vorsprung auf ihre Verfolgerinnen, die sich beide einen Abwurf beim Reiten leisteten, ein wenig ausbauen. Es deutete sich ein spannender Laser-Run an, in den die beiden Favoritinnen und Lokalmatadorinnen mit nur 15 Sekunden Distanz starteten. Mit zwei fehlerfreien und extrem schnellen Schießeinlagen (7,5 Sekunden fünf Treffer) schaffte es Rebecca Langrehr zunächst, Annika Schleu auf Distanz zu halten. In der dritten Runde musste sie die amtierende Deutsche Meisterin, die wieder einmal eine ganz starke läuferische Leistung hinlegte, ziehen lassen.  Annika Schleu gab diese Führung danach nicht mehr her und sicherte sich somit ihren insgesamt fünften Deutschen Meistertitel. „Der Wettkampf lief von Anfang bis Ende relativ gut. In den Laser-Run gehe ich immer super optimistisch rein und freue mich drauf, weil ich weiß, das ist meine stärkste Disziplin, aber die Mädels machen es mir bei nationalen Meisterschaften auch immer nicht so leicht – vor zwei Jahren Ronja und jetzt Becci [Rebecca Langrehr; Anmerkung der Redaktion].“, gibt die neue alte Deutsche Meisterin anerkennend zu Wort und freut sich über den bis zuletzt spannenden Wettkampf und natürlich den verteidigten Meistertitel.

Auch Rebecca Langrehr ist mit ihrem ersten deutschen Vize-Meister-Titel sehr zufrieden und positiv gestimmt für die bevorstehende WM: „Nach dem Weltcup-Finale hatte ich so ein bisschen Bange im Fechten. Jetzt habe ich mir natürlich nochmal das Selbstvertrauen geholt. Schwimmzeiten waren gut, Laufzeiten denke ich auch, mit dem Schießen bin ich bis auf das letzte auch sehr zufrieden, Reiten lief rund. Ich bin happy!“

Die Finals – Siegerehrung der Frauen International.

Den dritten Platz in der internationalen Wertung sichert sich Katerina Krejci aus Lettland.

Esther Fernandez Donda holt sich sowohl den nationalen dritten Platz als auch den Titel Deutsche Junioren-Meisterin 2021. „Es war der erste Start bei den Finals für mich. Vor allem beim Reiten war ich sehr stolz auch mich, weil ich bei den letzten Wettkämpfen große Probleme hatte und es heute endlich geschafft habe, ohne Sturz gut durch den Parcours zu kommen. Fechten lief auch relativ gut. Ich fand den Wettkampf einfach richtig cool und es hat total viel Spaß gemacht.“, so die 18-Jährige vom SCC Berlin. Zweite Juniorin wurde Vereinskameradin Julie Walser und Bronze geht an Annika Schneider, die ebenfalls in Berlin, bei den Wasserfreunden Spandau 04, trainiert.

Auch bei den Männern fand das Fechten bereits am Vortag des Hauptwettkampftages statt. Es setzte sich Sportsoldat Jan Kauffmann mit 17 Siegen vor Titelverteidiger Fabian Liebig und Mitfavorit Christian Zillekens (jeweils 15 Siege) durch. Und ähnlich wie Rebecca Langrehr am Tag zuvor, zeigte auch Jan Kauffmann im Schwimmen und Reiten super Leistungen und gab seine Führung bis zum Laser-Run nicht mehr ab. Damit Christian Zillekens einer der Favoriten bereits nach dem Fechten krankheitsbedingt ausschied, erhöhte sich für die Verfolger die Chance auf einen der vorderen Plätze. Diese wollte der 18-jährige Youngster aus Neuss, Christoph Lemken, ergreifen und konnte mit guten Leistungen im Schwimmen und Reiten als Zweiter, eine Sekunde vor Top-Favorit Fabian Liebig, in den Laser-Run starten. Auch der Berliner Fernand Mitterrand verschaffte sich mit einem starken Schwimmen noch eine gute Ausgangsposition und ging als Fünfter hinter dem Tschechen Jakub Malecek ins Rennen.

Nach einem etwas kuriosen ersten Schießen, bei dem Kauffmann, Lemken und Liebig erst nach überdurchschnittlich vielen Anläufen alle Treffer setzen konnten, schob sich das Feld der ersten Fünf etwas näher zusammen. Fabian Liebig blieb jedoch entspannt, vertraute auf seine Laufstärke und lieferte in den drei folgenden Schießen eine souveräne Leistung ab, sodass ihm der erneute Meistertitel nicht mehr zu nehmen war. „Aufgrund des Fehlens von einigen starken Konkurrenten, wusste ich natürlich, dass ich mit meiner aktuellen Performance sehr gute Chancen habe, den Titel zu verteidigen. Ich bin froh, dass es so gut gelaufen ist.“

Zwischen den vier Verfolgern entbrannte ein spannender Kampf um die Platzierungen. Mit einer konstant guten Schieß- sowie Laufleistung schaffte es letztlich Fernand Mitterrand sich etwas von Jan Kauffmann abzusetzen und einen für ihn etwas durchwachsenen Wettkampf versöhnlich mit dem Vize-Meistertitel abzuschließen. „Der Wettkampf hat für mich beim Fechten schwierig angefangen. Das hat sich dann heute etwas verbessert, vor allem im Schwimmen, meiner stärksten Disziplin. Dann gab es nochmal einen kleinen Tiefpunkt beim Reiten, aber beim Laser-Run habe ich nochmal alles rausgeholt.“

Für Jan Kauffmann fühlte sich der dritte Platz fast wie ein Sieg an: „Es ist Wahnsinn! Ich freue mich so doll. Es fing so super an mit dem Fechten, das ich gewonnen habe und da wusste ich einfach, das muss ich jetzt nutzen. Ich habe versucht fokussiert zu bleiben und von Disziplin zu Disziplin zu denken und einfach zu zeigen, was noch in mir steckt. Ich habe gekämpft bis zum Schluss und bin jetzt super happy.“

Christoph Lemken, der ebenfalls einen großartigen Wettkampf zeigte und lange mit den Favoriten mithielt, ist neuer Deutscher Junioren-Meister 2021 vor Tim Leh aus Potsdam und Moriz Klinkert aus Berlin.

Nach der Siegerehrung folgte noch die offizielle Verabschiedung von Ronja Steinborn, Pia Bukow und Oberfeldwebel Alexander Nobis, die ihre Profi-Karriere beendet haben.

Text und Fotos: DVMF

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