Drei Mal Gold und den Aufwärtstrend bestätigt
Der Finaltag des Weltcups in Luzern war auch der heißeste von drei sehr warmen Tagen mit Temperaturen um 33 Grad – harte Bedingungen für alle Athletinnen und Athleten. In sieben A-Finals war die deutsche Nationalmannschaft vertreten. Als Sieger durften sich der Frauen-Doppelvierer und der Männer-Achter feiern lassen. Insgesamt gab es drei Goldmedaillen für den DRV. Bereits am Samstag hatte sich der Para-Doppelzweier PR3 mit Jan Helmich und Hermine Krumbein durchgesetzt. Dazu kamen drei vierte Plätze für Marc Weber im Männer-Einer, den Männer-Doppelvierer und den Frauen-Achter, der nur acht Hundertstel am Podium vorbeiruderte. In der Nationenwertung belegte Deutschland Rang zwei hinter Rumänien.
Sens und Schwarzrock sind zufrieden
Cheftrainer Marcus Schwarzrock war mit der deutschen Bilanz zufrieden: „Wir haben drei Siege auf dem Rotsee gefeiert – im PR3 Mixed-Doppelzweier, im Frauen-Doppelvierer und im Männer-Achter – sowie drei knapp verpasste Podestplätze mit vierten Rängen. Besonders der Frauen-Achter hat einen weiteren Schritt nach vorn gemacht und sich nur hauchdünn hinter Australien platziert. Eine richtig starke Vorstellung!“ Das bestätige, so Schwarzrock, „was ich in den letzten Wochen immer wieder betont habe: Wir sind auf einem guten Weg. Natürlich gibt es in einzelnen Bootsklassen auch Rückschritte. Aber die Gesamtrichtung stimmt, die Stimmung im Team ist sehr gut, das Training greift – und es macht einfach Spaß, mit dieser Mannschaft zu arbeiten.“
Auch Sport-Vorstand Robert Sens verließ Luzern zufrieden. „Die gesamte Mannschaft zeigt einen klar positiven Trend – wir erleben ein deutsches Team, das nicht nur sportlich überzeugt, sondern auch geschlossen, sympathisch und mit viel Energie auftritt. Von Wettkampf zu Wettkampf wächst die Mannschaft weiter zusammen. Das Zusammenspiel zwischen Trainerteam und Athletinnen und Athleten ist sehr harmonisch – und genau das macht Hoffnung und Lust auf mehr.“
Frauen-Doppelvierer siegt souverän

Sportsoldatin Lisa Gutfleisch, Frauke Hundeling und Sportsoldatin Sarah Wibberenz.
Seiner Favoritenrolle gerecht wurde der Frauen-Doppelvierer. Sportsoldatin Sarah Wibberenz, Frauke Hundeling, Sportsoldatin Lisa Gutfleisch und Sportsoldatin Pia Greiten holten nach zwei zweiten Plätzen bei der EM und in Varese den ersten Sieg der Saison. Die Mannschaft lag von Beginn an in Führung und geriet trotz der Rückenbeschwerden von Schlagfrau Pia Greiten nie in Gefahr, den Sieg zu verlieren. Rumänien holte sich im Endspurt den zweiten Platz vor Polen. „Der Start war sehr nervös, aber auf der Strecke lief alles wie ein Schweizer Uhrwerk“, sagte Trainer Marcin Witkowski. „Mit Großbritannien und den Niederlanden waren die gefährlichsten Gegner nicht in Luzern, aber wir haben noch Reserven und die heben wir uns für die Weltmeisterschaft in Shanghai auf.“
„Das Rennen heute war nochmal eine Steigerung im Vergleich zu unseren vorherigen“, sagte Frauke Hundeling. „Das gibt uns jetzt viel Selbstvertrauen für die kommenden Wochen, die ganz im Zeichen des Trainings stehen. Natürlich wissen wir, dass Nationen wie Großbritannien, die Niederlande und Frankreich hier nicht am Start waren, also nicht die gesamte Weltspitze. Trotzdem sind wir zufrieden: Wir haben gezeigt, dass wir vorne mitfahren wollen – und werden.“

Männer-Achter siegt erstmals seit drei Jahren
Erstmals seit drei Jahren hat der Männer-Achter wieder ein Rennen gewonnen, für die jüngeren Ruderer im Großboot war es der Allererste. Entsprechend gut war die Stimmung bei Sportsoldat Paul Klapperich, Mattes Schönherr, Benedict Eggeling, Tobias Strangemann, Olaf Roggensack, Sportsoldat Julius Christ, Sportsoldat Sönke Kruse, Sportsoldat Theis Hagemeister und Jonas Wiesen nach dem anstrengenden Duell mit Australien um den Sieg, der letztlich mit einer halben Länge Vorsprung gelang. „Das war emotional. Ich bin glücklich. Auf dem Rotsee zu gewinnen, ist etwas ganz Besonderes“, freute sich Trainer Mark Emke mit seinem Team. „Der Sieg war fällig. Das war jetzt nicht das wahnsinnstolle Rennen. Aber wir haben uns eine solide Basis erarbeitet, so dass wir nie unter ein gewisses Niveau fallen. Und am Ende haben wir Willen gezeigt“, meinte Sönke Kruse. Bei den ersten Zwischenzeiten bei 500 und bei 1.000 Metern lag der australische Achter mit einem Luftkasten in Führung. Davon ließ sich das deutsche Großboot nicht aus dem Konzept bringen.


- Text und Fotos: Deutscher Ruderverband