Gebirgs- und Winterkampfschule in Mittenwald als Gastgeber Immer in der Sommerzeit ist die Gebirgs- und Winterkampfschule in der Karwendelkaserne in Mittenwald für fünf Tage die Heimat von Jugendlichen aus ganz Deutschland. Den begehrten Aufenthalt hatten diesmal sechs junge Damen und elf junge Männer gewonnen. Sie hatten bei einem vom Streitkräfteamt in St. Augustin/Bonn ausgeschriebenen Preisausschreiben mitgemacht. „Beteiligt haben sich 50.000 Jugendliche zwischen 14 und 21 Jahren“, so der zur Betreuung angereiste Oberstabsfeldwebel Michael Löber, „Der Aufwand hat sich gelohnt und die fünf Tage Mittenwald richtig Spaß gemacht“. Geworben hatte die Bundeswehr in eigener Sache im Internet, mit Infopost auf Messen, in Schulen und beim Tag der offenen Tür in vielen deutschen Kasernen.
In Mittenwald waren die Hauptfeldwebel Jörg Pflugmacher als Hee-resbergführer und Christian Metzger für das Programm verantwort-lich. Nach der Begrüßung durch Schulkommandeur Oberst Günter Görsch ging es nach der obligatorischen Einkleidung, einer Ein-weisung in die Gliederung der Gebirgstruppe und einer von Ober-feldwebel(w)Elke Schwalk organisierten Waffenschau zur einer es-rten Kletterausbildung in die Rainlähne im Karwendelgebirge. An-schließend wurde unter Führung von Stabsfeldwebel Reinhold Grzesiczek die Olympiaschanze in Garmisch-Partenkirchen besich-tigt.
Höhepunkt war die Kletterausbildung im Zugspitzgebiet an den „Osterfeldern“ unter der Alpspitze mit Übernachtung im Kreuzeck-haus. Nach dem Rückmarsch durchs Höllental ging es nach einer Ortsbesichtigung von Mittenwald noch zum Abschieds-Hüttenessen auf die Ederkanzel.
„Mir hat das Klettern an der Alpsitze sehr gut gefallen“, meinte die mit einem Realschulabschluss angereiste Larissa Auerbach(16) aus Öhnsbach im Schwarzwald, „ich möchte Abitur machen und da-nach könnte ich mir einen Dienst bei der Bundeswehr oder der Po-lizei schon vorstellen“. Aus St. Peter Ording kam Abiturient Melf Rathjens(19). „Ich habe mich schon bei der OPZ in Köln be-worben, weil ich Offizier werden will. Ich bin zum ersten mal überhaupt in den Bergen. Da hat mir die Kletterei besonders ge-fallen und auch meinen Berufswunsch bestätigt“.
„Ich hatte die Infopost abonniert und gleich gewonnen“, freute sich der im zweiten Lehrjahr als Mechatroniker arbeitende Alfred Petker(18)aus Kleve, „nach dieser interessanten Woche in Mitten-wald überlege ich mir zur Bundeswehr zu gehen. Konditionell habe ich alles geschafft, weil ich Snowboarder bin und Hockey spie-le“.
Marina van Schelve aus Gronau ist Mannschaftsführerin des sechs-köpfigen U 17-Beach-Soccer-Teams von Vorwärts Epe. Beim Turnier in der Bundeswehr-Sportschule Warendorf wurde das Team Zweiter und durfte als Sonderpreis zu den Gebirgsjägern nach Mittenwald. „Ich habe die Berge zum ersten Mal live erlebt. Es war spannend und interessant. Das Klettern in der Felswand wird keiner von uns so schnell wieder erleben und auch nicht vergessen“.
Beim Abschied im Offizierheim lobte Betreuer Löber. „Ihr seid alle früh aufgetaut und habt hier in fünf Tagen viel erlebt. Das kenne ich sonst nicht so“. Zur Erinnerung überreichte er den Teilnehmern noch eine Bilder-CD, auf der die ereignisreichen Wo-che bei den Gebirgsjägern dokumentiert war.
Text: Wolfgang K u n z
Fotos: K u n z