18.08. – 23.08.1416. Weltmeisterschaften der Kappenformationsspringer

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Vom 18.08. – 23.08.14 fanden erstmals gemeinsam die 16. Weltmeisterschaften der Kappenformationsspringer, die 33.Weltmeisterschaften und die 7. Juniorenweltmeisterschaften der klassischen Disziplinen im bosnischen Banja Luka statt. Mit insgesamt 314 Teilnehmern aus 35 Ländern lag die Anzahl der Nationen und Wettkämpfer nur leicht unter den Zahlen der WM 2012 in Dubai.

Insgesamt entsandte Deutschland 15 Wettkämpfer darunter 5 aktive und 2 ehemalige Mitglieder der Sportfördergruppe Bw Fallschirmspringen (Klassik:, HptFw Wolfgang Lehner, Fw Robert Hönig, StUffz(FA) Christian Kautzmann, HptFw Stefan Wiesner, StGefr(FA) Roland Stamm, HptFw a.D. Marco Pflüger und Kappenformation: Moritz Friess, Roman Rück, Thomas Rhode-Seelbinder, Tom Brand, Peter Wohlers, Björn Schubnell, Peter Hormuth, Volker Jordan, Armin Hennecke) und drei Offizielle (Delegationsleiter HptFw a.D.Torsten Kunke, Trainer HptFw Sascha Lasotta und Team Manager Klaus Mathies) die nicht nur die deutschen Farben vertreten sollten, sondern auch um Medaillen mitkämpfen wollten. Dabei mussten die Klassiker auf einen ihrer Besten verzichten, denn OFw Elischa Weber erkrankte kurz vor Beginn der Weltmeisterschaft und wurde kurzfristig durch Fw Robert Hönig ersetzt. Aber mit dem Seriensieger im Stil, HptFw a.D. Marco Pflüger und dem amtierenden Europameister HptFw Stefan Wiesner wollten die Deutschen ganz vorn mitmischen.

Diese Schwierigkeiten taten der Stimmung aber keinen Abbruch und so genossen alle Teilnehmer die erfreulicherweise kurzgehaltene Eröffnungsfeier am Montag.Aufgrund von Sicherheitseinschränkungen entschied der Veranstalter, beide Disziplinen zeitlich und örtlich getrennt voneinander springen zu lassen. Somit starteten die Kappenformationsspringer, gefolgt von den Zielspringern. Lediglich das Stilspringen wurde den ganzen Tag betrieben, da sich die Landefläche außerhalb des Sprungplatzes befand. Dies hatte zur Folge, dass trotz bester Wetterbedingungen, alle nur einen Wettkampfsprung absolvieren konnten.

Tag zwei begann, wie der Erste aufgehört hatte. Die Kappenformationer begannen am Platz und die Stiler absolvierten Runde zwei und drei. HptFw a.D. Pflüger konnte nach drei Runden seinen Vorsprung auf fast sieben Zehntel ausbauen und auch HptFw Wiesner hielt sich noch in Schlagdistanz zu Bronze in aussichtsreicher Position auf Rang sechs auf. Gegen Mittag wechselten die Veranstalter die Sprungplätze, die CF`ler landeten nun am Stilplatz und die Zielspringer absolvierten ihre Sprünge bis zum Sonnenuntergang am Hauptsprungplatz.

Der dritte Tag begann mit strahlendem Sonnenschein und versprach Medaillenträchtig zu werden. Wie bereits am Vortag praktiziert, wechselten die Veranstalter die Landeflächen für die Kappenrelativer je nach Bedarf der Klassiker. Für die ging es gleich mit Stil los, das noch ausstehende Halbfinale und Finale der Frauen und Männer sollte bis Mittag durchgeführt werden. Nach Runde vier lag HptFw a.D. Pflüger zwei Zehntel hinter Libor Jaruslek aus Tschechien auf Rang zwei und HptFw Wiesner platzierte sich mit knapp acht Zehntel Rückstand hinter Bronze auf Rang fünf. Die entscheidende fünfte und letzte Runde verhieß spannend zu werden. HptFw Wiesner zeigte einen tollen Sprung und verbesserte sich um zwei Plätze und wurde nur denkbar knapp auf Rang vier mit lediglich 18 hundertstel Sekunden zu Bronze verwiesen. HptFw a.D. Pflüger zeigte ebenfalls einen gewohnt sicheren Sprung, konnte aber nicht mehr am furios springenden Tschechen vorbeiziehen und sicherte sich somit die Silbermedaille in dieser Disziplin. Seit 1990 ist das seine 10. Medaille (5 davon Gold!!!) in seiner Spezialdisziplin. Die Glückwünsche der deutschen Mannschaft und auch Sportler anderer Nationen waren ihm sicher. Der Tag endete mit einem heftigen Gewitter und Hagelschauer, der sofort zu einem Verkehrschaos und kleineren Unfällen der Shuttlebusse führte, aber weder Mensch noch das wohlverdiente Medaillenbier nahmen Schaden.

Tag vier begann, wie der vorherige Tag endete. Gewitter, starker Regen und viel Wind zwangen den Veranstalter zu einer Unterbrechung bis zur Mittagszeit. Diese Schlechtwetterfront hielt bis zum Abend an, so dass ausschließlich die Frauen einen Zielsprung absolvieren konnten. Alle anderen mussten unverrichteter Dinge den Weg zurück ins Hotel nehmen.

Der fünfte und zugleich letzte Wettkampftag begann wie der vorherige aufgehört hatte. Regen, Wind und tiefhängende Wolken ließen keine Sprünge zu. Nur ganz langsam klarte gegen Mittag der Himmel auf. In allen Disziplinen der Kappenformationen wurden genug Runden für eine Wertung absolviert, lediglich bei den Klassikern fehlten den Männern eine und den Frauen sogar zwei Runden im Zielspringen. Der Veranstalter versuchte wirklich alles, quasi im Halbstundentakt ließ er Windspringermaschinen in die Luft. Die Wettkämpfe der Kappenformationer und der Junioren wurden bereits für beendet erklärt. Endlich gegen 14.30 Uhr konnte das Zielspringen begonnen werden. Mit der gewohnt akribischen Vorbereitung gingen die deutschen Männer und vor allem HptFw Stefan Wiesner an den bosnischen Himmel. Einmal mehr zeigten sie eine stabile Leistung, die am Ende mit Rang sieben im Mannschaftszielspringen belohnt wurde. HptFw Wiesner erzielte eine 1 und war damit bester Springer seiner Mannschaft und landete in der Endabrechnung auf Rang neun. Würde das zu einer Medaille in der Einzelkombination reichen? Nachdem alle anderen Athleten gelandet waren und damit eine Wertung möglich war, entschloss sich der Veranstalter auf Grund der fehlenden Zeit lediglich die erforderlichen Stechsprünge durchzuführen. Bei den Männern kämpften vier Springer mit 2cm Abweichung um die Goldmedaille, die sich nach einem weiteren Stechsprung ein Springer aus Weißrussland, vor seinem Landsmann und einem Chinesen sicherte. Das Mannschaftszielspringen gewann Russland, vor China und Weißrussland. Die Rechnerei für die Einzelwertung begann und nach viermaliger Überprüfung, stand endlich nach einer gefühlten Ewigkeit fest, Gold geht an HptFw Stefan Wiesner!!! Die weiteren Medaillen gingen an Russland und Frankreich. Die Freude war riesengroß, bei seiner insgesamt sechsten WM-Teilnahme bei den Senioren konnte er sich seine erste Einzelmedaille sichern und dazu noch die Goldene. Fast auf den Tag genau, war er in der Disziplin Weltmeister geworden, in der 32 Jahre zuvor sein Vater diesen Titel gewann. Beide Männer konnten ihre Freudentränen bei einem Telefonat nicht zurückhalten.

Auch die anderen deutschen Klassiker konnten mit ihren Leistungen zufrieden sein. Besonders die Neulinge Fw Robert Hönig und StGefr(FA) Roland Stamm meisterten ihre Aufgaben mit Bravour und werden sicher in Zukunft weiterhin für positive Schlagzeilen sorgen.

Als Fazit können wir festhalten, dass die deutsche Mannschaft sich hervorragend präsentiert hat, was nicht nur an den beiden Medaillen wiederspiegelt, sondern sich vielmehr in einem geschlossenen und sympathischen Auftreten zeigte. In zahlreichen Gesprächen wurden so manche Vorurteile beseitigt, Erkenntnisse gewonnen und Interesse beim anderen gezeigt. Mit vielen tollen Erlebnissen, einer Siegerehrung, in der einmal die deutsche Hymne gespielt und mit Inbrunst mitgesungen wurde (nicht nur die Russische und die Französische), konnten alle die Heimreise am folgenden Tag antreten.

Torsten Kunke

Bildunterschrift: HptFw Stefan Wiesner und HptFw a. D. Marco Pflüger konnten sich beide über Edelmetall freuen.

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