Andrea Henkel begeisterte als Weltklasseathletin im Biathlon bereits seit Mitte der 90er Jahr für Jahr das deutsche Publikum an der Loipe und zu Hause vor den Fernsehern. In dieser Zeit ist viel passiert, es gab viele Highlights in der langen Karriere. Wie jeder erfolgreiche Profisportler kommt natürlich auch Andrea Henkel irgendwann an den Punkt, an dem man über das Ende der Sportlaufbahn nachdenkt. Bei ihr war es 2014 nach den Olympischen Spielen in Sotschi (Russland) soweit. Auch nach ihrer Profi-Karriere will die fitnessbegeisterte Oberhoferin ihrem Hobby Sport treu bleiben. Als professionelle Personal-Trainerin möchte sie andere Menschen für Bewegung und eine gesunde Lebensweise begeistern. Dafür absolviert sie gerade bei der BSA-Akademie Fernlehrgänge, um sich zur „Fitnesstrainerin-A-Lizenz“ und damit zur Personal-Trainerin zu qualifizieren.
Nachdem Andrea Henkel ihr Abitur an der Sportschule in Oberhof absolviert hat, wurde sie 1996 Sportsoldatin. Nach ihrer Grundausbildung absolvierte sie eine Sanitätsausbildung bei der Bundeswehr. Gleichzeitig begann ihre internationale Karriere im Biathlon, eine Sportart, die sich besonders in Deutschland einer sehr großen Beliebtheit bei den Zuschauern erfreut.
Olympiasieg in Salt Lake City 2002
Nach zwei 2. Plätzen mit der Frauenstaffel bei den Weltmeisterschaften 2000 und 2001 feierte die sympathische Oberhoferin ihren ersten großen Einzel-Erfolg bei den Olympischen Spielen von Salt Lake City 2002 in Amerika. Hier erlief sie sich in der Einzel-Disziplin die Goldmedaille. Im späteren Staffelrennen konnte sie mit dem deutschen Frauen-Quartett ebenfalls nochmal Gold feiern. „Das war natürlich ein klasse Gefühl und völlig überwältigend für mich.“
Von der Reservistin zur Weltmeisterin
„Nach dem Olympiasieg bin ich in ein Leistungsloch gefallen. Es war schwierig, man hat sich des Öfteren einen Kopf gemacht und so hat dann in den nächsten 3 Jahren sehr wenig in den Wettkämpfen funktioniert. Auch kamen dann immer wieder Auszeiten wegen Krankheiten dazwischen, sodass ich nie wirklich meine Topform erreichen konnte.“ Das ging sogar so weit, dass Andrea Henkel im Jahr 2005 eigentlich nur als Reservistin zur Weltmeisterschaft mitreisen durfte. „Das war natürlich bitter für mich.“
Bei der Weltmeisterschaft in Hochfilzen 2005 standen die Vorzeichen also alles andere als gut. „Ich habe dann doch die Chance bekommen, beim Einzel-Rennen an den Start zu gehen und wollte alles geben, um wieder in die Erfolgsspur zu kommen.“ Und das ist Andrea Henkel bei diesem Rennen eindrucksvoll gelungen. Sie krönte einen nahezu perfekten Wettkampf mit dem Weltmeistertitel. „Von diesem Wettkampf an war ich wieder zurück. Nach den beiden schlechten Jahren zuvor wollte ich auf keinem Fall aufgeben. Zumindest wollte ich meine Karriere nicht beenden, ohne ernsthaft versucht zu haben wieder an die Weltspitze zurück zu kommen. Ein Jahr länger hätte ich mir noch gegeben, freue mich aber vor allem darüber, dass es überhaupt funktioniert hat.“
Herausragende deutsche Biathletin
Bis in ihre Schlusssaison war Andrea Henkel in ihrem Sport vorne mit dabei, wobei sie sich noch bei vielen Wettkämpfen einen Platz auf dem Podest sichern konnte. So hat sie im Jahr 2006/2007 den Gesamtweltcup gewonnen. „Wir hatten ja immer eine starke Mannschaft, die auch bei Staffeln besonders gut war. Und ich war einfach immer sehr motiviert, weshalb ich auch so lange im Leistungssport dabei sein konnte.“ Im vorletzten Winter konnte sie nach vielen weiteren Medaillen bei Weltmeisterschaften und zwei Staffel-Medaillen bei Olympia in Turin 2006 und Vancouver 2010 dann noch einmal eine konstante Saison mit dem dritten Platz im Gesamt-Weltcup feiern.
Henkel sorgt für Karriereabschluss vor und wird „Fitnesstrainerin-A-Lizenz“
Als es darum ging, ihren Karriereabschluss nach der nächsten Olympiade zu planen, stand natürlich auch die Frage im Raum „Wie wird es danach beruflich weitergehen?“ Andrea Henkel hatte vor Jahren bereits erste Erfahrungen mit der flexiblen Form des Lernens im Fernunterricht gesammelt. „Anders ist es für einen Profisportler gar nicht möglich, sich weiterzubilden, weil man natürlich durch den Leistungssport nur sehr wenig freie Zeit zur Verfügung hat.“
Als es nun wieder um das Thema Weiterbildung ging, war schnell klar: „Es musste natürlich wieder Fernunterricht sein, damit ich trotz hoher Trainings- und Wettkampfbelastung auch sicher meinen Abschluss schaffen kann.“ Bei ihrer Recherche wurde sie auf das Bildungsangebot der BSA-Akademie aufmerksam, mit 140.000 Teilnehmern seit 1983 einer der führenden Bildungsanbieter für Weiterbildungen im Bereich Prävention, Fitness und Gesundheit. Sie entschied sich für die „Fitnesstrainerin-A-Lizenz“ und das mit einem klaren Ziel vor Augen: „Ich würde gerne nach meiner aktiven Karriere eine professionelle Personal Trainerin werden und für möglichst unterschiedliche Kunden arbeiten, am liebsten auch international in Amerika.“ Da Andrea Henkel mit dem ebenfalls im Biathlon aktiven US-Athleten Tim Burke zusammen ist, verbringt sie auch heute schon so oft es geht Zeit im „Land der unbegrenzten Möglichkeiten“: „Ich bin immer mal wieder dort, vor allem auch, um während des Jahres zu trainieren. Außerdem ist Biathlon dort nicht so sehr „im Trend“, was uns persönlich auch ein bisschen mehr Ruhe verschafft.“
Flexibilität in Ort und Zeit sehr gut
Der Abschluss „Fitnesstrainerin-A-Lizenz“ setzt sich insgesamt aus sieben verschiedenen Qualifikationen zusammen, wie z. B. der „Fitnesstrainer-B-Lizenz“ oder dem „Gesundheitstrainer“. „Bei jedem Einzellehrgang bereite ich mich zu Hause oder zwischen den Trainings inhaltlich mit dem Lehrmaterial auf den Unterricht vor und nehme dann an einer kurzen Präsenzphase teil. Das ist einfacher als bei einem Vollzeitkurs, aber natürlich manchmal trotzdem schwierig gewesen, gerade während der Biathlon-Saison. Durch die hohe Flexibilität bei Zeit und Ort kann ich meine BSA-Lehrgänge aber immer so gut planen und schieben, dass es alles in allem sehr gut funktioniert. So habe ich beispielsweise die Termine in den Sommer gelegt, da durch den Wettkampfrhythmus im Winter keine Möglichkeit bestand. Auch die vielen Lehrgangszentren, die man bei der BSA zur Auswahl hat, sind sehr hilfreich. Ich war schon auf Kurs in Leipzig, aber auch in Frankfurt und München. Als nächstes geht es nach Köln.“
„Referenten machen einen tollen Job“
„Die Referenten haben ein großes Fachwissen, das sie sehr gut an uns weitergeben können. Sie erklären auch den Sinn und verschiedene Hintergründe mit anschaulichen Beispielen aus der Praxis, das macht die Lehrgänge noch interessanter und füllt sie mit Leben.“
„Den BfD wissen viele Soldaten sehr zu schätzen“
Durch die Unterstützung der Bundeswehr konnte Andrea Henkel viele Möglichkeiten für Fortbildungen nutzen: „Mit dem Berufsförderungsdienst der Bundeswehr gibt es unzählige Wege für Soldaten, sich persönlich weiterzuentwickeln und dabei gezielt gefördert zu werden. Dafür bin ich, wie auch andere Soldaten, sehr dankbar. Auch die Soldaten in der Sportfördergruppe wissen das sehr zu schätzen. Wir können uns damit auf unseren Leistungssport konzentrieren, da wir wissen, dass wir im Anschluss Unterstützung bei der Ausbildung erfahren.“ In diesem Jahr wird Andrea in den Vollzeit BfD gehen und in zwei Jahren aus der Bundeswehr ausscheiden. Dennoch wird sie weiterhin ein Teil der Gemeinschaft sein, mit der sie so viele Erfolge gefeiert und den Biathlonsport fast zwei Jahrzehnte mitgeprägt hat. Nun steht ein neues Kapitel an: „Ich möchte eine erfolgreiche Personal-Trainerin werden und Menschen genauso von Sport und Bewegung begeistern, wie ich es selbst bin. Das wird eine sehr spannende Zeit.“