Arbeitsgruppe Sport und Körperliche Leistungsfähigkeit tagte in Warnemünde

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Im Marinestützpunkt Höhe Düne in Warnemünde kamen vom 29. September bis 02. Oktober 2014 die Sportreferenten und Sportdezernenten aller militärischen Organisationsbereiche zu ihrer einwöchigen Herbsttagung zusammen.

Unter der Leitung des Referenten für Sport und Körperliche Leistungsfähigkeit (KLF) im Kommando Streitkräftebasis, Dr. Marco Haupert, ist die Arbeitsgruppe (AG) zuständig für die theoretischen und praktischen Grundlagen des Sports und der KLF, für die Aus-, Fort- und Weiterbildung des Sportfachpersonals, für den Auftrag und Einsatz der zivilen und militärischen Sportlehrer und Sportlehrerinnen, für sportmotorische Testverfahren, für die Harmonisierung und Standardisierung der Ausbildung im Bereich Sport/KLF, für Infrastruktur und Geräteausstattung sowie für Sportbekleidung. Ständige beratende Mitglieder der AG sind Vertreter der Sportschule der Bundeswehr und einer der leitenden Sportlehrer Bw Truppe.

Im Fokus der Tagung stand die Bearbeitung aktueller Themen wie bspw. die Vorbereitung der Anfang 2015 beginnenden halbjährlichen Erprobungsphase an elf ausgewählten Bundeswehrdienststellen zur Einführung des betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM). Dabei werden hauptamtliche Sportwissenschaftler und Sportwissenschaftlerinnen als Koordinatoren bzw. Koordinatorinnen für die Themenfelder Ernährung, Stressbewältigung, Suchtprävention und Bewegung eine zentrale Rolle spielen. Darüber hinaus werden sie auch im Bereich Sport/KLF – also im Dienstsport und im Militärischen Fitnesstraining – tätig werden, um so eine Ausgangsbasis für weitere konzeptionelle Überlegungen und Weiterentwicklungen zu schaffen.

Dem Leitgedanken der Inklusion folgend wurde der Lehrplanentwurf „Übungsleiter bzw. Übungsleiterin Bw Behindertensport“ vorgestellt, der als Modelllehrgang im November 2014 mit erfreulicherweise 16 Teilnehmern bzw. Teilnehmerinnen an der Sportschule der Bundeswehr stattgefunden hat. Die Grundlage für den Lehrgang stellt eine Rahmenvereinbarung zwischen der Bundeswehr und dem Deutschen Behindertensportverband e.V. (DBS) dar; demnach erkennt der DBS diese Ausbildung an und ermöglicht das Ausstellen der zivilen DBS-Lizenz „Übungsleiter bzw. Übungsleiterin C-Breitensport Behindertensport“ durch den jeweiligen Landesverband. Auch bei den aktuellen Verhandlungen mit den Fachverbänden des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) ist es das Ziel, für alle Fachsportleiter- bzw. Fachsportleiterrinnen-Lehrgänge entsprechende Folgevereinbarungen zur zivilen Anerkennung zu schließen.

Auf der Agenda stand weiter eine komplette Neuordnung der allgemeinen Sportgerätesätze der Bundeswehr. Neben der bereits erfolgten inhaltlichen Überarbeitung und Aktualisierung plant die AG eine veränderte organisatorische Zuordnung. Bisher sind die Sportgeräte den Einheiten zugeordnet, was einen hohen Bewirtschaftungs- und Materialaufwand erfordert, da die Sportgeräte in der Regel auf Sportanlagen eingesetzt werden, die mehreren Einheiten zugewiesen sind. Somit wird insgesamt zu viel Sportgerät vorgehalten und es sind deutliche Einsparungen möglich. Nach Auffassung der AG wäre eine organisatorische Anbindung der Sportgeräte an die jeweiligen Sportstätten nach dem Beispiel der Luftwaffenkaserne Köln-Wahn zweckmäßiger. Diese Überlegungen werden aktuell mit dem Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) erörtert.

Aufwändig gestaltet sich auch die geplante Aktualisierung der Raumausstattungssätze (RAS) für die Konditions- und Fitnessräume, da im gleichen Zuge eine Vergrößerung der Räume dringend notwendig ist. Die Umsetzung des diesbzgl. ersten Schrittes – grds. Billigung der RAS – wird im I. Quartal 2015 erwartet.

Der Bereich Sport/KLF im Einsatz verzeichnet ebenfalls Fortschritte. So wurde die neue Bereichsvorschrift „Erhalt der körperlichen Leistungsfähigkeit im Auslandseinsatz“ erlassen und ist ab sofort unter der Regelungsnummer C1-150/0-2 in „Regelungen-Online“ im Intranet Bw zu finden. Ziel dieser Regelung ist es, die Rahmenbedingungen für das Training im Auslandseinsatz zu schaffen. Zur weiteren Unterstützung der Einsatzkontingente ist ein Sportgerätesatz in Planung, der modular zusammenstellbar sein wird und somit an die individuellen Rahmenbedingungen des jeweiligen Einsatzlandes angepasst werden kann.

Auch in der Einsatznachbereitung wird der Sport eine zunehmend wichtige Rolle einnehmen. Im Rahmen der Einsatznachbereitungsseminare sollen künftig von Sportlehrern und Sportlehrerinnen angeleitete Sportmodule enthalten sein, die über erlebnisorientierte Angebote den emotionalen Spannungsabbau, das soziale Miteinander und die Gesunderhaltung fördern.

Als Nachfolger des letztmalig 2008 ausgespielten „Fußball-BM-Cup“ wurde der „Military Fitness Cup“ (MilFitCup) vorgestellt. Dieser im Rahmen eines Studienprojektes an der Universität der Bundeswehr in München völlig neu konzipierte dreitägige Wettkampf soll ab 2015 regelmäßig durchgeführt werden und das fitteste Team, den fittesten Soldaten und die fitteste Soldatin der Bundeswehr ermitteln. Fit bedeutet hier: fit für den Job als Soldat oder Soldatin und beinhaltet ALLE konditionellen Fähigkeiten verbunden mit den grundlegenden militärischen Fertigkeiten. Der erste Testlauf des MilFitCup in diesem Jahr in Warendorf war ein voller Erfolg (Bericht hierzu im Intranet Bw).

Abgerundet wurde die Tagung mit einem Besuch auf der Korvette Magdeburg. Vor Ort konnte sich die AG ein Bild von den Herausforderungen des Sports an Bord und der Unterbringung von stationären Trainingsgeräten auf engstem Raum machen. Die kürzlich eingebrachte Initiative „Fitnessgeräte für Schiffe und Boote“ soll hier solide Ausstattungs- und Installationsgrundlagen für zeitgemäße stationäre Trainingsgeräte sowie Sportkleinstgeräte an Bord schaffen.

Die nächste Tagung der AG Sport/KLF Bw ist im März 2015 geplant.

 

Text: Stephan Mylius, Frank Stockhorst

Foto: Stephan Mylius

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