Fußballlegende Rehhagel mit der OASE im ISAF-Einsatz

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Fünf Tage verbrachte Otto Rehhagel mit dem OASE-Team bei den Männern und Frauen in Mazar-e-Sharif. Unter dem Motto „Kick it like Otto“ ging die Fußballtour am Samstag zu Ende – Rückblick auf fünf Tage voller Witz, Sportsgeist und fröhlicher Kameradschaft.

Nach seinem Besuch bei den Soldaten im Kosovo im vergangenen Jahr machte sich Otto Rehhagel auch 2014 wieder auf den Weg zu den Soldatinnen und Soldaten in den Einsatz – diesmal nach Mazar-e-Sharif, wo derzeit noch etwa 1 100 Deutsche im Rahmen der ISAF-Mission Dienst tun. Dabei war auch diese jüngste Fußballtour, vom 25.-29. November, eine Initiative der OASE-Einsatzbetreuung der Evangelischen und Katholischen Arbeitsgemeinschaft für Soldatenbetreuung (EAS/KAS).

Begegnungen auf Augenhöhe

Ein junger Mann begrüßt „König Otto“ am ersten Morgen in der Truppenküche: Spontan reißt er sein Namensschild von der Brust – der Mann heißt Otto – und drückt es Rehhagel in die Hand. „Damit Sie auch richtig ausgestattet sind bei uns – herzlich willkommen!“ Der Trainer freut sich. Später tourt er, begleitet vom OASE-Team, durch die Einheiten, macht Fotos, gibt Autogramme, erzählt Anekdoten von Franz, Lothar, Günther und all den anderen alten und neuen Fußallgrößen der Republik. Eine Szene bleibt in Erinnerung: Ein junger Mann bringt das Foto seines neugeborenen Sohnes, der „in der 17. Minute des WM-Finales in diesem Sommer geboren ist“ und lässt Rehhagel auf dem Foto unterschreiben. Der ist angetan, erkundigt sich nach der Familie, nach dem Lieblingsverein, dem Heimatort.
Eine lustige Begegnungen nur wenig später dann im Stützpunkt der Schnellen Eingreiftruppe: Gerade erzählt Otto von seinen Jahren in Griechenland, da unterbricht ihn ein Soldat und ruft „Mensch, wir haben doch einen Kameraden mit griechischen Wurzeln hier!“. Der tritt wortlos aus der zweiten Reihe, der Trainer nickt und das Gespräch switcht für ein paar Sätze ins Griechische. Ins Geplauder drängt sich schließlich die Frage „Herr Rehhagel, kennen Sie eigentlich auch Klaus Fetting?“. „Klar kenn ich den, mit dem habe ich früher bei Rot-Weiß Essen Fußball gespielt, der war auch auf meinem Polterabend.“ Mit breitem Schmunzeln entgegnet der junge Soldat: „Ich soll Sie schön grüßen, der Klaus ist mein Onkel.“
Etwa 200 Soldaten begegnet Rehhagel in diesen Tagen in ihren Stützpunkten. Sanitäter, Feldjäger, Kampfmittelräumer – sie alle haben Eindrückliches von ihrer Mission zu berichten und überbringen Fangrüße von den Lieben zu Haus. Und Rehhagel sorgt im Gegenzug mit Short Storys aus seinem Fußball-Leben für gute Unterhaltung.
Zwischendurch sitzt der Trainerstar in der OASE mit den Männer und Frauen in gemütlicher Runde zusammen. Für ein kleines Fußballquiz hat das OASE-Team sogar Unterstützung vom Deutschen Fußball-Bund bekommen: Ein von der Nationalelf handsigniertes Trikot, Fußballbälle und Trainingsanzug, allesamt gesponsert, gewinnen die pfiffigsten Fußballkenner des Camps während der „Champions Night“ am Mittwoch. Zudem lässt Wolfgang Niersbach, Präsident des DFB, die Männer und Frauen im Einsatz persönlich grüßen: „Mögen Sie bei Ihren schwierigen Missionen Gottes Segen erfahren und gesund an Seele und Körper nach Hause zu Ihren Liebsten zurückkehren.“

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Meisterlicher Fußball, geniale Stimmung

Am Mittwochabend rollt ab 18:00 Uhr das erste Mal der Ball. In der Sporthalle laufen, trippeln und hüpfen sich 19 Soldaten warm bis sich Rehhagel in einigen kurzen Partien einen Eindruck von ihrer spielerischen Leistung verschafft. Einen Tag später sind es schon fast 30 Soldaten, die mit ihm für das große Abschlussturnier am Freitag trainieren. Davon haben es einige sogar noch auf dem Rückweg aus ihrem Einsatz in Kabul zum „Champions Training“ in die Sporthalle des Camp Marmal geschafft. Jeder einzelne hat Fans aus seiner Einheit dabei, die mitfiebern und von Spielfeldrand taktische Tipps geben. „Es geht hier vor allem darum, dass wir alle Spaß haben am Fußball“, sagt Rehhagel. Für das Open Air-Turnier am Freitagabend stellt er schließlich zwei Otto-Mannschaften aus 16 Spielern zusammen.
Nieselregen und Temperaturen um 0 Grad tun der guten Laune zum Abschlussturnier am nächsten Tag keinen Abbruch. Es wird improvisiert und mit viel Elan gespielt – vier Mannschaften, sechs Spiele – jeder gegen jeden. Fast 100 Kameraden feuern ihre Spieler hinter der Bande an. Und tatsächlich: Ottos Mannschaften haben die Nase vorn. Der Meistertrainer kommentiert die Partien und attestiert seinen Jungs schmunzelnd „ein schönes Spiel“ und manchmal „ein bisschen Übereifer“. Auch in Mazar-e-Sharif hat Rehhagel bei seiner Aufstellung wieder den richtigen Blick bewiesen: Seine Teams erkämpfen sich die Plätze eins und zwei und werden mit Original-Trikots und Weltmeisterbällen des DFB belohnt.

(c) Marco Ebeling_Bundeswehr (2)

OASE sagt Danke

Fünf Tage im Zeichen des Fußballs in Mazar-e-Sharif wären ohne die Unterstützung vieler großartiger Helfer kaum möglich gewesen. Ein großes Dankeschön für die jüngste OASE-Tour schicken EAS und KAS deshalb an das Betreuungsteam im Camp Marmal, den Deutschen Fußball-Bund (DFB), das Einsatzführungskommando in Potsdam und natürlich an Fußballlegende Otto Rehhagel. Ein drittes OASE-Fußballcamp für die Soldatinnen und Soldaten im Einsatz darf kommen.

Text: Tabea Bozada

Fotos: Tabea Bozada, Marco Ebeling/Bundeswehr

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