Mit einem guten Mannschaftsresultat starteten die Athletinnen und Athleten der deutschen Triathlon-Nationalmannschaft zum Auftakt der World Triathlon Series 2015, der WM-Serie über die Triathlon-Kurz-Distanz, in Abu Dhabi. In einem Sprint-Wettkampf von 750 Metern Schwimmen, 20 Kilometern Radfahren und fünf Kilometern Laufen zeigten insbesondere die Damen des DTU-Kaders eine geschlossene Teamleistung. Als Beste erkämpfte sich OFw Rebecca Robisch nach 59:54 Minuten Rang elf. Eine Sekunde dahinter folgten HG Hanna Philippin als Zwölfte und mit einem sensationellen Debüt in der WTS Juniorin Laura Lindemann auf Platz 13. HG Anne Haug (1:00:05 Stunden), in ihrem ersten WM-Rennen seit neun Monaten, wurde 16. Sophia Saller (Ingolstadt, 1:00:53 Stunden) komplettiert das DTU-Quintett als 33. OG Justus Nieschlag (53:51 Minuten) und OG Franz Löschke (54:16 Minuten) machten ordentliche Wettkämpfe und landeten auf den Rängen 21 und 29. Der WM-Auftakt 2015 war letztlich eine Stärkedemonstration von Weltmeisterin Gwen Jorgensen aus den USA sowie Mario Mola aus Spanien, 2014 Vize-Weltmeister.
DTU-Cheftrainer nicht unzufrieden mit den Resultaten in Abu Dhabi
„Insgesamt bin ich mit dem Auftakt zufrieden“, sagte resümierend DTU-Cheftrainer Ralf Ebli. „Klar wären wir gerne in den Top Ten gelandet, aber das Teamresultat ist bei den Damen wirklich gut und das Debüt von Juniorin Laura Lindemann als 13. sensationell. Wir sehen die Fortschritte, gerade beim Schwimmen, und können auf diesem Rennen aufbauen.“ Diese Fortschritte gelten auch für die Herren, die leider kurzfristig auf Topmann SU Gregor Buchholz verzichten mussten, der wegen einer Gehirnerschütterung, erlitten bei einem unverschuldeten Radsturz im Training, kurzfristig den Start absagte. „Es ist natürlich schade für uns, dass mit Gregor unser Top Ten-Kandidat passen musste. Daher war klar, dass wir nicht vorne eingreifen würden können“, so DTU-Cheftrainer Ralf Ebli nach dem Wettkampf. „Aber OG Justus Nieschlag und OG Franz Löschke haben ihre Sache ordentlich gemacht und meine Erwartungen erfüllen können. Im Schwimmen hat man deutlich die Verbesserungen gesehen und auf diesem Weg kommen wir an die Spitze näher heran.“
Schnelles Tempo im Schwimmen und Radfahren bei den Damen
Das Rennen der Damen begann schnell. Schon beim Schwimmen zog sich das Feld auseinander, und am Ende der 750 Meter kamen die Athletinnen in einem langgezogenen Feld zum ersten Wechsel. Schnellste Deutsche war dabei Juniorin Laura Lindemann mit 15 Sekunden Rückstand, das Trio Robisch, Philippin und Saller hatte rund 30 Sekunden nach der schnellsten Schwimmerin Carolin Routier (ESP) das Wasser verlassen, Anne Haug folgte zehn weitere Sekunden später.
Der Radpart begann entsprechend mit vielen kleinen Gruppen. Auf der flachen Strecke entlang der Küste setzten sich in der ersten Runde dann elf Athletinnen an die Spitze, darunter die Amerikanerin Sarah True und die Schwedin Lisa Norden. Dahinter formierten sich die Verfolgerinnen, die nach fünf gefahrenen Kilometern zu einer über 30-köpfigen Gruppe inklusive des deutschen Damen-Quintetts angewachsen war, die circa 20 Sekunden hinter der Spitze lag. Anne Haug hatte somit schnell die ersten fehlenden Meter zufahren können, so dass das DTU-Team zusammen unterwegs sein konnte.
Radrunde drei brachte Bewegung in den WTS-Auftakt, als fünf Damen, darunter Flora Duffa von den Bermudas, sich etwas vom Feld absetzen konnten. Damit wurde das Radtempo erhöht und auch die Verfolgerinnen im großen Feld mussten mehr arbeiten, verloren aber weitere Sekunden. „Hier haben zumeist wir die Führungsarbeit gemacht, da fehlte ein wenig die Zusammenarbeit und die Bereitschaft der anderen“, erklärte Ebli diese Rennsituation. Dies bedeutete, dass beim Wechsel in die Laufschuhe, das Führungs-Quintett knapp 25 Sekunden in Führung lag. Das Hauptfeld, mittlerweile kleiner geworden, aber mit allen deutschen Damen und Weltmeisterin Jorgensen, führte Anne Haug mit einer knappen Minute Rückstand in die Wechselzone.
Vier deutsche Damen unter den besten 16 – Rebecca Robisch Elfte
Vorne lief schnell Flora Duffy, dahinter starteten die Topläuferinnen der Szene die Aufholjagd, allen voran Jorgensen. Ihrem Tempo konnte keine der Konkurrentinnen folgen. Auch Anne Haug machte in ihrem ersten WTS-Rennen nach dem Sturz im Mai 2014 in London Plätze gut, in ihrem Sog folgten Robisch, WM-Debütantin Lindemann und Philippin. Sophia Saller hatte etwas Probleme dem hohen Lauftempo zu folgen. Die fünf DTU-Athletinnen absolvierten auch die zweite Hälfte des Laufes sehr beherzt und schafften am Ende zwar kein Top Ten-Resultat, aber eine wirklich gute Teamleistung, indem Robisch auf Rang elf, Philippin auf zwölf und Lindemann auf 13 lief. Auch Anne Haugs Comeback auf Platz 16 ist letztlich eine gelungene Rückkehr in den WTS-Zirkus. Sophia Saller lieferte als 33. eine ordentliche Leistung ab.
„Ich muss letztlich zufrieden sein“, sagte Haug im Ziel. „Ein halbes Jahr Pause kann ich nicht wegzaubern. Gerade beim Laufen habe ich gemerkt, dass mir noch die Kilometer fehlen. Ich freue mich aber mit den anderen, vor allem mit Laura, die für mich erwartet stark aufgetreten ist.“
Nicht zu schlagen war die Weltmeisterin, die souverän ihren sechsten WM-Sieg in Folge holte und dabei vor ihrer amerikanischen Landsfrau Katie Zaferes und Flora Duffy ins Ziel lief.
DTU-Herren im Rahmen ihrer aktuellen Leistungsstände
Nachdem der Renntag für das deutsche Herren-Team durch den Startverzicht von Buchholz wegen Gehirnerschütterung sehr schlecht begonnen hatte, war der Start des Rennens durchaus erfreulich. Mit nur wenigem Sekunden Rückstand auf den schnellsten Schwimmer, Anthony Pujades aus Spanien, verließen Franz Löschke und Justus Nieschlag in Schlagweite das Wasser.
Entsprechend sortierten sich beide DTU-Starter in der großen Führungsgruppe auf dem Rad ein, die insgesamt 38 Athleten umfasste und nahezu alle Favoriten genauso wie das deutsche Duo beinhaltete. Es entwickelte sich somit eine Laufentscheidung und die startete Justus Nieschlag mit gewohnt schnellem Wechsel als Zweiter.
Die Topläufer wie Richard Murray (RSA), Mario Mola und Vincent Luis (FRA) setzten sich indes schnell an die Spitze. Die zwei DTU-Starter sortierten sich gemäß ihrer aktuellen Leistungsstände in den jeweiligen Verfolgergruppen ein. Die 2,5, Kilometer-Laufmarke überquerte Nieschlag als 26. und Löschke als 29. An dieser Grundkonstellation änderte sich nichts Entscheidendes mehr, und am Ende sicherte sich Mario Mola einen ungefährdeten Sieg. Luis sprintete auf Rang zwei und Murray komplettierte das Podium. Nieschlag und Löschke hielten ihr Tempo, was am Ende die Platzierungen 21 für Nieschlag und 29 für Löschke bedeutete.
Text: DTU
Fotos: DTU/ Jo Kleindl.