Die Nationalmannschaft der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) hat die Titelverteidigung beim 24. Internationalen Deutschlandpokal im Rettungsschwimmen verpasst. Das zehnköpfige deutsche Aufgebot musste sich am 20./21. November in der Sportschule der Bundeswehr in Warendorf hauchdünn Italien geschlagen geben. Umgerechnet siegten die Südeuropäer nach 20 Entscheidungen mit etwa ein bis zwei Sekunden Vorsprung. Dritter wurde Vize-Weltmeister Australien. „Gratulation an die Italiener, die wirklich geschlossen eine hervorragende Leistung abgeliefert haben“, sagte Bundestrainerin Susanne Ehling.
Bärenstark präsentierten sich an den beiden Wettkampftagen in Warendorf die fünf deutschen Männer, zu denen mit Danny Wieck, Adrian Flügel, Kai-Uwe Schirmer und Joshua Perling gleich vier Soldaten der Bundeswehr gehörten. Gemeinsam stellte das Quartett in der 4x25m Puppenstaffel einen neuen Weltrekord (1:05,17min) auf und verwies die Australier mit deutlichen drei Sekunden Vorsprung auf den zweiten Platz. Welt- und Europameister Danny Wieck feierte zudem zwei Einzelerfolge und wurde in der Mehrkampfwertung Zweiter hinter Steve Kent aus Neuseeland. Team-Europameister Flügel, Dritter im Einzel, erzielte mehrere Top-Platzierungen, darunter zwei Silber- medaillen. Schirmer, amtierender zweifacher Europameister im Einzel, gewann die 100m Retten mit Flossen und musste sich über die gleiche Distanz beim Retten mit Flossen und Gurtretter nur seinem Team-Kollegen und Trainingspartner David Laufkötter geschlagen geben.
Laufkötter stellte in 52,19 Sekunden einen neuen Junioren-Weltrekord auf.
Mit neuen Weltbestzeiten glänzten auch die Rettungsschwimmer aus Neuseeland. Die „Kiwis“ dominierten mehrere Einzelstrecken (zwei mit Weltrekord) und schlugen in der Hindernisstaffel die Deutschen in Weltrekordzeit von 1:37,06 Minuten. Aller- dings war das Team des aktuellen Weltmeisters nicht vollständig besetzt angereist, weshalb eine vordere Platzierung im Kampf um die Nationen- wertung von vornherein praktisch ausgeschlossen gewesen ist.
Den Wettkampf der 17 DLRG Landesverbände entschied wie im Vorjahr Sachsen-Anhalt für sich. Knapp dahinter folgten die Rettungsschwimmer aus Westfalen. Der dritte Platz ging an Rheinland-Pfalz.
Insgesamt nahmen am 24. Deutschlandpokal der Rettungsschwimmer in Warendorf rund 350 Sportler aus 16 Nationen von fünf Kontinenten teil. Die internationale Beteiligung war damit so hoch wir nur selten zuvor in der Geschichte des renommierten Wettkampfs. Einige Nationalmannschaften aus Übersee traten bereits eine Woche zuvor beim Orange Cup in Eindhoven (Niederlande) an, wo im kommenden Jahr die Weltmeisterschaft stattfinden werden.
Das DLRG Nationalteam hat mit dem zweiten Platz beim Deutschlandpokal eine erfolgreiche Saison gekrönt. Anfang August waren die deutschen Rettungsschwimmer in Swansea (Wales) erstmals seit zehn Jahren wieder Europameister geworden. Sechs Wochen später holten sich auch die Nachwuchssportler in Alicante (Spanien) den Titel bei der Junioren-Europameisterschaft. Nun gehen die Schützlinge von Susanne Ehling mit breiter Brust in die neue Saison – mit dem Ziel, bei der Weltmeisterschaft in der Gesamtwertung einen Platz auf dem Podium zu erobern.
Weitere Infos gibt es unter www.dlrg.de/sport
Text und Fotos: DLRG