Kanu-Slalom-EM 2016 – Melanie Pfeifer holt sich den EM-Titel

Der Augsburger Hannes Aigner gewann am ersten Finaltag der Kanu-Slalom-Europameisterschaften in Liptovský Mikuláš (Slowakei) die Bronzemedaille im Kajak-Einer. Die Canadier-Einer-Mannschaft der Damen bescherte dem Team des Deutschen Kanu-Verbandes (DKV) eine weitere bronzene Plakette.

Hannes Aigner paddelt zu EM-Bronze

Hinter den beiden Tschechen Jiri Prskavec und Vavrinec Hradilek, die am Ende nur eine hundertstel Sekunde trennte, holte der für Rio qualifizierte Stabsunteroffizier (FA) Hannes Aigner die erste Medaille für das DKV-Team. Aigner profitierte dabei von einer Ergebniskorrektur – die Kampfrichter hatten beim Slowenen Peter Kauzer zunächst eine Berührung übersehen, der Ex-Weltmeister fiel auf Platz vier zurück. „Bronze ist natürlich schön, schade, dass es nicht gleich auf Anhieb so war“, freute sich Aigner darum etwas später. „Das ist schon mal ein guter Erfolg. 2012 war das genauso, vielleicht heißt das ja irgendwas – dass ich das bei Olympia wiederholen kann, mal schauen“, so der Olympiadritte von London. Stabsunteroffizier (FA) Sebastian Schubert hatte den Finaleinzug als Zwölfter knapp verpasst.

Im Canadier-Einer-Finale paddelte Franz Anton auf Rang sechs, der Halbfinalschnellste Sideris Tasiadis verpasste nach einem Fehler das letzte Tor und wurde Zehnter. Die Slowaken Alexander Slafkovsky und Michal Martikan bescherten den Gastgebern einen Doppelsieg, Bronze holte der Spanier Ander Elosegi. „Ich bin gleich an den ersten beiden Toren mit Fehlern eingestiegen, hab am Aufwärtstor im Mittelteil richtig Zeit liegen lassen, da war das Rennen eigentlich schon vorbei. Die Zuschauer haben mich nochmal motiviert, so dass ich das noch anständig runtergebracht habe, aber das reicht halt nicht“, war Franz Anton enttäuscht. „Lieber jetzt, als im August“, meinte Olympiastarter Sideris Tasiadis, „nach den Fehlern zuvor wollte ich an den beiden letzten Toren eine engere Linie fahren, aber die Walze hat mich nicht gehalten, so bin ich am Tor vorbeigefahren.“ Der Oberfeldwebel Jan Benzien war im Halbfinale als 21. ausgeschieden.

In den Teamwettbewerben kam am Abend eine weitere Bronzemedaille hinzu. Die Canadier-Einer-Mannschaft der Damen mit Andrea Herzog, Lena Stöcklin und Birgit Ohmayer paddelte hinter Großbritannien und den Tschechinnen auf den dritten Platz. Die Kajak-Herren fuhren auf Rang sechs, Europameister wurde hier das Team der Tschechen. Die Canadier-Einer-Mannschaft wurde beim Sieg der Slowaken Siebte.

Melanie Pfeifer holt sich den EM-Titel

Stabsunteroffizier (FA) Melanie Pfeifer war als Zehnte des Halbfinales zuerst ins Kajak-Einer-Finale der Damen gestartet. Ein kontrollierter, fehlerfreier Lauf war die Grundlage, die Kontrahentinnen zeigten Nerven und patzten. Die für Rio qualifizierte WM-Dritte musste im Ziel lange warten, bis das Ergebnis feststand. „Damit habe ich gar nicht gerechnet, dass ich hier gewinne. Da höre ich jetzt zum ersten Mal die Hymne“, sprudelte es aus den neuen Europameisterin heraus. „Heute war es extrem kalt, ich habe an den Händen gefroren, das war schon eine richtige Herausforderung, ich wollte so schnell wie möglich nach unten kommen!“ Silber und Bronze gingen an Ursa Kragelj (Slowenien) und Jana Dukatova (Slowakei). Stabsunteroffizier (FA) Jasmin Schornberg und Lisa Fritsche waren am Morgen im Halbfinale ausgeschieden und belegten die Plätze 19 und 20.

Ebenfalls von Platz zehn starteten Stabsunteroffizier d.R. David Schröder und Nico Bettge ins Finale der Canadier-Zweier, auch sie blieben bis zum Schluss in der Leaderbox sitzen – am Ende gewannen die beiden erfahrenen Athleten Bronze hinter den Slowaken Tomas Kucera/Jan Batik und Luka Bozic/Saso Taljat (Slowenien). „Wir wollten ein sicheres Halbfinale fahren, hatten einen soliden Lauf, aber noch ein paar Reserven. Da war schon auch ein bisschen Glück dabei, noch als Zehnter ins Finale zu rutschen“, gab Nico Bettge zu. „Dann konnten wir nur noch angreifen. Von Platz zehn ging es nur noch nach vorne, wir haben alle Fehler des ersten Laufs vermieden und das Ergebnis ist der dritte Platz“, bekam der ehemalige Magdeburger das Lächeln nicht mehr aus dem Gesicht.

In den Teamwettbewerben kamen am Nachmittag zwei weitere Plaketten hinzu. Zunächst holte die Kajak-Damen-Mannschaft mit Melanie Pfeifer, Jasmin Schornberg und Lisa Fritsche Silber hinter den Britinnen und vor der Slowakei. Danach war auch die Canadier-Zweier-Mannschaft erfolgreich und fuhr in der Besetzung Franz Anton/Jan Benzien, David Schröder/Nico Bettge sowie Kai und Kevin Müller Bronze hinter der Slowakei und Polen ein. Gestern hatte bereits der Augsburger Hannes Aigner Bronze im Kajak-Einer der Herren gewonnen. Zudem gab es eine weitere Bronzemedaille durch das Team der Canadier-Damen. Das deutsche Team tritt damit mit insgesamt sechs Medaillen, einmal Gold, einmal Silber und viermal Bronze, die lange Heimreise an.

Text: DKV

Fotos: Jochen A. Meyer

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