Mit der Austragung des 22. Militärischen Motorflugwettbewerbs in Kaufbeuren wurde am Wochenende vom 02.09. bis 04.09. die Tradition des fliegerischen Sportwettkampfes erfolgreich fortgesetzt. Der Luftsportverein Kaufbeuren konnte mit der Unterstützung des Technischen Ausbildungszentrums der Luftwaffe Abteilung Süd als Ausrichter gewonnen werden.
Bei sehr gutem Flugwetter konnten am Freitag 18 Luftfahrzeugbesatzungen den Fliegerhorst anfliegen. Beim anschließenden Briefing und der Welcome-Party wurde jedoch schnell klar das die Wetterbedingungen nicht von Dauer sein würden: Ein Tiefdruckgebiet würde bereits am Samstag in die nördlichen Bundesländer ziehen und sich mit Schauern und Gewittern nach Süden ausbreiten.
Bei solchen Bedingungen gilt in der Fliegerei: Safety First, Sicherheit geht vor. Aus diesem Grund entschlossen sich mehrere Besatzungen bereits am nächsten Tag den Heimweg anzutreten. Um trotzdem möglichst vielen Crews die Teilnahme am Wettbewerbsflug zu ermöglichen wurde der Zeitplan gestraft und vom Organisationsteam militärisch akkurat umgesetzt.
Am nächsten Morgen begann der Wettbewerbsleiter pünktlich um 10:00 Uhr mit der Aufgabenstellung. Die 14 Teilnehmenden Besatzungen mussten unter Zeitdruck einen Kurs planen, diesen auf die Luftfahrtkarte übertragen und dann ihre Flugzeuge zum Start vorbereiten. Um exakt 11:30 Uhr wurde der Leistungshebel der Startnummer 1 auf Volllast gesetzt und das Flugzeug hob zu dem rund einstündigen Flug ab. Von nun an starteten im Abstand von 2 Minuten alle weiteren teilnehmenden Flugzeuge.
Mit einem GPS Logger ausgerüstet galt es nun sich genau an den vorgegebenen Kurs zu halten und die Checkpunkte auf die Sekunde genau zu überfliegen. Der Logger zeichnete dabei gnadenlos jede Abweichung auf, die bei der späteren Auswertung dann mit Fehlerpunkten belegt wurden. Während der Pilot mit der anspruchsvollen Flugdurchführung beschäftigt war, hatte der Co-Pilot die Aufgabe anhand von Luftbildern bestimmte Punkte am Boden zu identifizieren. Der Flug führte sie dabei vom Flugplatz Kaufbeuren in Richtung Süden über den Forggensee, am Hohen Peißenberg vorbei über Bad Wörishofen und Altusried, ehe sie entlang der Autobahn A7 bis zur Wertach wieder Kurs auf den Flugplatz Kaufbeuren nahmen. Am Ende der Aufgabe wurde den Besatzungen dann auch noch eine punktgenaue Landung im Ziellandefeld abverlangt.
Unter den Teilnehmenden Flugzeugen waren, neben den modernen Motorflugzeugen, auch die ehemaligen Bundeswehrflugzeuge vom Typ Dornier Do27 und Piaggio P149D. Diese früheren Militärflugzeuge werden seit vielen Jahren von den Bundeswehr-Sportfluggruppen weiter betrieben, gepflegt und gehegt. Die Crews zeigten ihr Können, alle konnten die Aufgabe lösen und abfliegen. Das Auswerteteam musste nun anhand der Flugdatenauswertung einen strengen Maßstab anlegen und selbst kleinste Fehler mit Strafpunkten belegen.
Unmittelbar nach dem Wettbewerbsflug mussten dann aber weitere Teilnehmer verfrüht den Heimflug Richtung Norden antreten, um der drohenden Unwetterfront zu entgehen. Die Siegerehrung und Flyers-Party fand somit in einem kleineren Kreis als üblich statt. Im Rahmen der feierlichen Siegerehrung bekamen die Gewinner von dem Präsidenten der Bundeswehr Flugsportvereinigung, Oberstleutnant Jörg Zinnert, ihre Sachpreise und Trophäen überreicht. Als Sieger der Mannschaftswertung erhielt die Sportfluggruppe Manching den Wanderpokal als bestes Team.
Text: Rainer Hayer
Fotos: Luftsportverein Kaufbeuren, H. Langer