Bei den Deutschen Einzelmeisterschaften 2018 in Bielefeld (1. bis 4. Februar in der Seidensticker Halle) haben Luise Heim im Dameneinzel und Isabel Herttrich/Carla Nelte im Damendoppel wie im Vorjahr den Titel geholt. Im Herreneinzel nutzte Schütze Max Weißkirchen direkt die erste Chance, die sich ihm bot, um sich zum nationalen Champion im Erwachsenenbereich zu küren. Gleiches gilt für Jones Jansen, der an der Seite von Stabsgefreiter Josche Zurwonne im Herrendoppel triumphierte.
Stabsunteroffizier Peter Käsbauer/Olga Konon gewannen unterdessen zum ersten Mal in ihrer Karriere im Mixed einen DM-Titel in der Altersklasse O19.
Dameneinzel
Im Dameneinzel entschied Vorjahressiegerin Luise Heim auch diesmal das Finale für sich. Nach einer Spielzeit von 59 Minuten durfte die 21-jährige einen 17:21, 23:21, 21:6-Erfolg über Yvonne Li bejubeln. Dabei wehrte die Titelverteidigerin im zweiten Satz beim Stand von 20:21 aus ihrer Sicht einen Matchball ihrer Kontrahentin ab. „Marc hat mir gut geholfen, ich war sehr nervös. Ich lag zwar vorne, aber sie ist wieder rangekommen. Da fängt man an zu zittern. Ich habe auch ein bisschen Glück gehabt“, meinte Luise Heim, die im Endspiel vom deutschen Rekordmeister im Herreneinzel, Marc Zwiebler, gecoacht wurde. Die 19 Jahre alte Yvonne Li hatte nach zuvor vier Halbfinalteilnahmen in Folge im Dameneinzel erstmalig in ihrer Karriere in Bielefeld ein Finale erreicht. „Bei so einem Spiel ist das Mentale wichtig. Wir spielen jeden Tag gegeneinander, da ist auch die Tagesform abhängig. Man muss versuchen, an dem Tag das Beste zu geben“, so Luise Heim.
Luise Heim war wie im Vorjahr im Dameneinzel siegreich.
Herreneinzel
Auch das Endspiel im Herreneinzel gestaltete sich extrem eng: Nach einer Spielzeit von 60 Minuten setzte sich darin Sportsoldat Max Weißkirchen mit 22:24, 22:20, 21:14 gegen Kai Schäfer durch. „Als mein Vorsprung im dritten Satz relativ hoch war, ließ die Konzentration nach. Ich habe nicht mehr meinen Plan verfolgt, den ich vorher hatte. Kai kam dann noch ran, sodass es knapp wurde“, sagte der 21-jährige, nachdem er seinen sechsten Matchball verwandelt hatte. Max Weißkirchen und Kai Schäfer standen wie Yvonne Li zum ersten Mal bei den Deutschen Meisterschaften der Aktiven in einem Finale. Bei den vorangegangenen Austragungen dieser Titelkämpfe kam für sie stets spätestens im Viertelfinale das Turnier-Aus.
Mixed
Im Mixed lieferten sich Peter Käsbauer/Olga Konon mit Nikolaj Persson/Kilasu Ostermeyer über 59 Minuten ein hochklassiges Finalduell, in dem letztlich Peter Käsbauer/Olga Konon mit 16:21, 21:14, 21:18 die Oberhand behielten. Der 29-jährige und seine ein Jahr jüngere Mixedpartnerin gewannen 2018 beide erstmalig in der Altersklasse O19 einen DM-Titel im Gemischten Doppel. Sportsoldat Peter Käsbauer hatte 2016 und 2017 in Bielefeld im Herrendoppel triumphiert (jeweils mit Sportsoldat Raphael Beck), Olga Konon gewann in den Jahren 2012, 2015 und 2016 im Dameneinzel das Turnier. „Wenn man unser Spiel jetzt und vor drei Monaten vergleicht, haben wir einen Riesensprung gemacht“, so Peter Käsbauer im Siegerinterview. Die letztjährigen DM-Dritten Nikolaj Persson/Kilasu Ostermeyer erreichten beide erstmalig in ihrer Karriere bei den Deutschen Meisterschaften im Erwachsenenbereich ein Finale.
Stabsunteroffizier Peter Käsbauer und Olga Konon gewannen erstmalig im Mixed den Titel.
Damendoppel
Im Damendoppel erspielten sich die topgesetzten Titelverteidigerinnen Isabel Herttrich/Carla Nelte souverän zum zweiten Mal gemeinsam den Turniersieg. Das Finale gegen Stabsunteroffizier (FA) Johanna Goliszewski/ Stabsunteroffizier (FA) Lara Käpplein entschie- den die Weltranglisten-34. mit 21:13, 21:16 für sich. „Ich glaube, das war eine gute Werbung für Damendoppel. Wir freuen uns, dass wir uns noch weiter steigern konnten. Das war unsere beste Turnierleistung heute, aber die mussten wir auch zeigen, um gegen die beiden zu gewinnen“, zog Carla Nelte ein Fazit. Johanna Goliszewski meinte: „Wir sind zufrieden. Man merkte, dass wir gestern so ein langes Spiel hatten.“ Die 31-jährige und ihre neun Jahre jüngere Doppelpartnerin hatten sich im Halbfinale über 75 Minuten mit Linda Efler/Olga Konon duelliert, ehe ihr 20:22, 21:12, 21:16-Sieg feststand. Carla Nelte war 2015 und 2016 schon mit Johanna Goliszewski Deutsche Meisterin im Damendoppel geworden.
Herrendoppel
Im Herrendoppel bezwang die topgesetzte Paarung Jones Jansen/ Stabsgefreitrer Josche Zurwonne im Finale Stabsunteroffizier (FA) Peter Käsbauer/ Johannes Pistorius mit 21:15, 25:23. Josche Zurwonne triumphierte damit zum zweiten Mal in Bielefeld in dieser Disziplin, nachdem er im Jahr 2015 an der Seite von Max Schwenger den DM-Titel geholt hatte. Der gebürtige Indonesier Jones Jansen nahm in diesem Jahr zum ersten Mal an den Deutschen Einzelmeisterschaften teil. „Als vermeintlicher Favorit hat man immer mehr Druck. Jones hat das sehr gut gemacht heute. Das war sein erstes DM-Finale und er hat gleich gewonnen“, lobte Josche Zurwonne seinen Doppel- partner. „Ich bin überglücklich“, so Jones Jansen. Auch für Johannes Pistorius bedeutete der Einzug ins DM Endspiel eine Premiere.
„Markus-Keck-Gedächtnispokal“ an Kai Schäfer
Traditionell erfolgt im Rahmen der Deutschen Meisterschaften O19 die Verleihung des „Markus-Keck-Gedächtnispokals“. Diese Trophäe wurde im Jahr 1997 von der Familie des viel zu früh verstorbenen, 20-maligen deutschen Nationalspielers Markus Keck gestiftet. Mit dem Pokal ehren die Verantwortlichen im Deutschen Badminton-Verband (DBV) stets einen hervorragenden Athleten, der nicht allein in sportlicher Hinsicht überzeugt, sondern auch in Bezug auf seine Persönlichkeit. 2018 erhielt der 24 Jahre alte Kai Schäfer vom Erstligisten SC Union Lüdinghausen den Pokal. Wie Dietrich Heppner, Vizepräsident Leistungssport im DBV, bei der Ehrung sagte, sei Kai Schäfer bezüglich seines Verhaltens seit jeher ein Vorbild u. a. für die Jugend.
Ergebnisse
Alle Ergebnisse der 66. Deutschen Einzelmeisterschaften sind auf der DBV-Homepage unter www.badminton.de, auf der Veranstaltungshomepage unter www.dm-badminton.de sowie im
Internet unter www.turnier.de (Stichwort „66. Deutsche Meisterschaften 2018“) erhältlich.
Text und Fotos: Claudia Pauli/ DBV