Bei der Hallen-WM hat Hochspringer Mateusz Przybylko in Birmingham mit Bronze seine erste internationale Medaille gewonnen.
Auf den Rängen der Arena Birmingham war am Eröffnungsabend der Hallen-WM noch nicht so viel los. Die Inszenierung dagegen passte. Das Programm ist anders als bei den vergangenen Ausgaben der Meisterschaft auf vier Tage ausgeweitet worden. Die Hochspringer standen zum Auftakt der Wettbewerbe ganz im Mittelpunkt.
Und Stabsunteroffizier (FA) Mateusz Przybylko (SportFöGrp Bw Köln) fand immer besser in den Wettbewerb. Nachdem er 2,25 Meter hauchdünn im dritten Anlauf meisterte, blieb die Latte bei 2,29 Metern im zweiten Versuch liegen. Diese Leistung brachte dem 25-jährigen mit Bronze seine erste internationale Medaille und markierte damit den nächsten Schritt seiner Karriere. Im vergangenen Sommer hatte der Athlet von Hans-Jörg Thomaskamp mit der Steigerung seiner Bestleistung auf 2,35 Meter den Sprung in die Weltklasse geschafft, bei der WM in London (Großbritannien) als Fünfter eine Medaille aber noch verpasst.
Top-Acht-Platzierungen von DLV-Hochspringern gab es in der Geschichte von Hallen-Weltmeisterschaften einige, eine Medaille hatte bisher aber nur einer geholt: Dietmar Mögenburg gewann 1989 Silber. Dieser Wettkampf war außerdem historisch, denn Sieger Javier Sotomayor (Kuba) stellte damals den bis heute gültigen Hallen-Weltrekord (2,43 m) auf.
Der Kampf um Gold entschied sich bei 2,36 Metern. Favorit Mutaz Essa Barshim (Katar) und Danil Lysenko hatten sich beide bis einschließlich 2,33 Metern keinen Fehlversuch erlaubt. Die 2,36 Meter schaffte aber nur der unter neutraler Flagge startberechtigte Russe und holte sich damit die erste Goldmedaille der WM.
Bei den Frauen setzte sich ebenfalls eine Athletin unter neutraler Flagge durch, die allerdings im Vorfeld als haushohe Favoritin gehandelt worden war. Mariya Lasitskene stand schon nach einem Sprung über 1,96 Meter als Siegerin fest und meisterte dann noch 2,01 Meter. Silber ging an Titelverteidigerin Vashti Cunningham (USA; 1,93 m) vor der höhengleichen Italienerin Alessia Trost.
Mateusz Przybylko nach dem Wettkampf: “Endlich eine Medaille! Unglaublich! Es hat geklappt. Das war immer mein Ziel. Dass es schon hier bei der Hallen-WM klappt, hätte ich nie erwartet. Die Konkurrenz war stark. Ich hatte mir eine Medaille für die EM in Berlin erhofft. Ich wollte immer vorne mitmischen. Heute war mein Tag! Dabei bin ich zuerst gar nicht in den Wettkampf gekommen, aber dann habe ich bei 2,29 Metern einen Sprung erwischt und der hat gereicht. Damit bin ich Dritter geworden. Hammer!”
Das Sieger-Podest im Hochsprung der Hallen-WM (v. l.): Mutaz Essa Barshim, Danil Lysenko und Mateusz Przybylko.
Text: Jan-Henner Reitze
Foto: Getty Images for IAAF