Neues Konzept Sportausbildung wird professionalisiert

Sport ist in der Bundeswehr Pflicht. Das heißt, Soldaten müssen Sport treiben, ob sie wollen oder nicht. Und das in der Dienstzeit. Mindestens 180 Minuten in der Woche, im besten Fall auf drei Tage verteilt. Denn um ihren Auftrag erfüllen zu können, müssen sie körperlich leistungsfähig sein. Trainiert werden sollen sie zukünftig von Profis.
Seit Januar dieses Jahres arbeiten erstmals 14 ehemalige Spitzensportler als hauptamtliche Trainer in der Truppe. Als erster Standort hierfür wurde Munster ausgewählt. Hier läuft nun die zweijährige Erprobungsphase. Zwischenzeitlich werden weiter ehemalige Spitzensportler zu Trainern ausgebildet.

Bleib fit: Für Soldatinnen und Soldaten sind körperliche Leistungsfähigkeit und Gesundheit das A und O.

Keine Zeit, keine Systematik

Bis jetzt gab es 36 hauptamtliche sowie vier leitende Sportlehrer. Für die gesamte Truppe entsprach das einem Verhältnis von 1 zu 5.000. Eine intensive Betreuung der Soldaten war so nicht möglich.

Nebenamtliche Übungsleiter und Fachsportleiter waren bis jetzt für die Sportausbildung verantwortlich. Soldaten, die neben ihrem eigentlichen Auftrag, wie Panzerkommandant oder Pilot, den Sport organisieren. Ein vierwöchiger Lehrgang befähigt sie, die Sportausbildung durchzuführen und zu leiten. Da sie mit dieser Aufgabe nur nebenamtlich betraut sind, haben sie oft nicht die Zeit, den Sport systematisch vor- und nachzubereiten.

Ein Soldat misst die Zeiten des 1.000-Meter-Laufes der Teilnehmer während des Basis-Fitness-Tests im Rahmen der jährlichen Abnahme der IGF-Leistungen.

Profis für die Sportausbildung

Die Lösung: Zukünftig soll es für 120 Soldaten einen hauptamtlichen Trainer geben. Also einer pro Kompanie. Ehemalige Leistungssportler absolvieren dafür einen zwölfwöchigen Trainerlehrgang. Sie trainieren die Soldaten so, dass sie ihren militärischen Auftrag bewältigen können.

Bis 2025 sollen insgesamt 360 Trainer in der Truppe sein. Gewonnen werden sollen diese aus den 744 Spitzensportlern der Bundeswehr. Die Streitkräfte tragen damit dem demographischen Wandel und der geringeren körperlichen Leistungsfähigkeit in der Gesellschaft Rechnung. Immer mehr junge Menschen, die zur Bundeswehr kommen, leiden an Übergewicht und treiben nur wenig bis gar keinen Sport.

Mehr Sport für die Anfänger

Eine weitere Maßnahme ist die Steigerung des Sportanteils in der Grundausbildung im Heer, die ebenfalls die körperliche Leistungsfähigkeit der Soldaten stärken soll. Der Pilotdurchgang im Panzergrenadierbataillon 401 in Hagenow wurde erfolgreich im Sommer letzten Jahres abgeschlossen.

Der Zeitansatz für Sport und körperliche Leistungsfähigkeit wächst in der Grundausbildung von 70 auf etwa 110 Stunden. Nach einem Eingangstest zu Beginn der Grundausbildung erfolgt eine Einteilung der Rekruten in drei Leistungsgruppen. In denen wird fortan individuell die körperliche Leistungsfähigkeit trainiert und erhöht. Ab Mai 2019 soll dieses Modell in alle Grundausbildungskompanien und ab Juli 2019 in der Führernachwuchsausbildung eingeführt werden.

Soldaten wärmen sich beim Joggen im Rahmen einer Outdoor Fitness Einheit auf.

Text: Bundeswehr / Alexandra Möckel  Fotos: Bundeswehr / Torsten Kraatz

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