Gebirgsjäger feiern 60-jähriges Jubiläum in Bad Reichenhall

Mit einem Marsch durch die Stadt und einem Festakt im Alten Königlichen Kurhaus feierte das Gebirgsjägerbataillon 231 am Donnerstag sein 60-jähriges Bestehen. Festredner Dr. Edmund Stoiber, ehemaliger Ministerpräsident Bayerns und Soldat der ersten Stunde beim Bataillon, würdigte den Verband.

Das Gebirgsjägerbataillon 231 ist einer der ältesten Verbände der Bundeswehr: 1957 noch als Gebirgsjägerbataillon 28 in Mittenwald aufgestellt, folgte 1959 der Umzug nach Bad Reichenhall und die Umbenennung. Damals wurden die Soldaten von den Reichenhaller Bürgern auf dem Marktplatz herzlich begrüßt. Dieses gute Verhältnis hat auch 60 Jahre später noch Bestand: Der Marsch der Gebirgsjäger durch die Stadt wurde von vielen Schaulustigen am Straßenrand begleitet – auch an der Kranzniederlegung am Ehrenmahl Unterer Lindenplatz und beim Festakt im Alten Königlichen Kurhaus beteiligten sich zahlreiche Reichenhaller und Kurgäste.

Heimatverbundenheit und Auslandseinsätze

Ein Grund für die ungebrochene Verbundenheit: Die Gebirgsjäger halfen oft in besonders schwierigen Situationen für Stadt und Landkreis. So etwa beim katastrophalen Einsturz der Eislaufhalle 2006, beim Hochwasser in Freilassing 2013 und bei den extremen Schneefällen zu Beginn dieses Jahres.

Der Kommandeur des Gebirgsjägerbataillons 231, Oberstleutnant Dennis Jahn, betonte in seiner Rede im Alten Königlichen Kurhaus, dass man mit den „Reichenhaller Jagern“ nicht nur Begriffe wie „Berge“, „Skifahren“ und „Heimatverbundenheit“ verbinde, sondern: „Vielmehr auch Auslandseinsätze von humanitärer Hilfe, bis hin zum Kampf bzw. Krieg“. Die Soldatinnen und Soldaten des Bataillons leisteten von 1993 an in Somalia, Kroatien, Mazedonien, Bosnien-Herzegowina, Estland, der Mongolei, dem Kosovo und in Afghanistan ihren Dienst. Aktuell sind sie in Mali und Litauen im Einsatz.

Stoiber plädiert leidenschaftlich für Bundeswehr, Grundgesetz und Europa

Als Festredner trat Ministerpräsident a.D. Dr. Edmund Stoiber auf – er leistete von 1961 bis 1962 als Wehrpflichtiger seinen Dienst beim Gebirgsjägerbataillon 231 und setzte sich 1995 als Politiker vehement für den Standorterhalt ein. In seiner Rede nahm er Bezug auf den 70. Geburtstag des Grundgesetzes und den langen Weg, den die Bundesrepublik seit ihrer Gründung gegangen ist. Man müsse wissen, wo man herkommt, um zu wissen, wo man hinmöchte: „Und dass wir heute nach Europa wollen, erklärt sich natürlich aus der Katastrophe des 20. Jahrhunderts.“, so Stoiber „Wir dürfen nicht den Fehler machen zu glauben, unsere Freiheit und unser Wohlstand seien gottgegeben – dafür müssen wir etwas tun und das kann nicht immer nur mit Worten verteidigt werden!“

Text: Oberleutnant Wulf Schiemann, Presseoffizier Gebirgsjägerbrigade 23

Fotos: Bundeswehr/Christian Kunerl; Bundeswehr/Wulf Schiemann

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