Podium! Marvin Dogue & Annika Schleu glänzen beim Weltcup-Finale

Beim Weltcup-Finale in Tokio haben Hauptgefreiter Marvin Dogue und Oberfeldwebel Annika Schleu den Sprung aufs Podium geschafft. Der Potsdamer und die Berlinerin setzten als Zweiter und Dritte in den Einzeln die deutsche Erfolgsserie fort. Unteroffizier Patrick Dogue erreichte mit Rang 6 ebenfalls ein starkes Ergebnis. Fabian Liebig, Janine Kohlmann und Hauptgefreiter Rebecca Langrehr landeten auf den Plätzen 13, 21 und 36.

Rund ein Jahr vor den Olympischen Spielen haben die deutschen Modernen Fünfkämpfer einen starken Auftritt beim Weltcup-Finale in Tokio hingelegt. Marvin Dogue (OSC Potsdam) erreichte mit Rang 2 das beste Weltcup-Resultat seiner Karriere. Auch Annika Schleu (TSV Spandau 1860) gelang als Dritte der Sprung aufs Podest. Beim Olympia-Testwettkampf waren die 36 besten Athletinnen und Athleten der Saison am Start.

Als Führender war Marvin Dogue im Laser-Run des Männer-Finals auf die Schlussrunde gegangen, das Olympiaticket für Tokio schon zum Greifen nah. Im Endspurt zog dann Joseph Choong doch noch vorbei und kam knapp vor dem Potsdamer ins Ziel, der trotzdem die Arme hochriss und sich über seine erste Silbermedaille im Weltcup freute. Schon beim letzten Wettkampf in Prag hatte der Brite Choong – für seine großartigen Schlussrunden bekannt – Dogue noch abgefangen und auf den dritten Platz verwiesen.

Der 23-Jährige Dogue hatte allen Grund zufrieden zu sein. In der Platzierungsrunde im Fechten am Donnerstag war er schwach gestartet und lag nach dem ersten Viertel am Schluss des Feldes. Mit einer beeindruckenden Siegesserie verbesserte sich der WM-Vierte von 2017 schließlich noch auf 21 Siege und die siebtbeste Leistung im Feld. Zeigte er sich im Schwimmen (2:09,14 min) bereits formverbessert, bewies er vor allem im Reiten Nervenstärke. Die Optimalausbeute von 300 Punkten in seiner „Wackeldisziplin“ brachten ihn auf Platz 5 vor dem Laser-Run.

Patrick Dogue und Fabian Liebig überzeugen ebenfalls

Noch weiter vorn – nämlich als Drittplatzierter – war sein Bruder Patrick in die Kombination aus Schießen und Laufen gestartet. Die Basis hierfür hatte der 27-Jährige im Fechten hingelegt, wo ihm starke 23 Siege gelungen waren. Im Schwimmen (2:08,82 min) und Reiten (293 Punkte) hielt er sich ebenfalls gut, musste nur auf der Laufstrecke seinem zuletzt etwas reduzierten Trainingspensum Tribut zollen. Dennoch gelang dem amtierenden Militär-Weltmeister als Sechster ein weiteres Top-Resultat. Wie stabil sein Leistungsniveau mittlerweile ist, zeigt ein Blick in die Weltrangliste, wo er derzeit ebenfalls Rang 6 belegt.

Als dritter Deutscher wusste auch Fabian Liebig zu überzeugen. Obwohl er im Fechten die angestrebte positive Bilanz verpasste (16 Siege/19 Niederlagen), konnte er schlussendlich mit dem 13. Gesamtrang ebenfalls zufrieden sein. Besonders erfreulich: Im Reiten musste er nur einen Zeitfehler hinnehmen und seine Laufzeiten gehören mittlerweile zu den schnellsten des ganzen Feldes.

Schleu mit großartigem zweiten Tag aufs Podium

Annika Schleu hatte sich in der Platzierungsrunde im Fechten mit 18 Siegen (17 Niederlagen) und damit Platz 14 eine gute Ausgangsposition erarbeitet. Am Finaltag zeigte sie dann eine bärenstarke Vorstellung: 2:18,53 Minuten im Schwimmen, sieben Siege in der Bonusrunde auf der Planche und ein fehlerfreier Ritt im Reiten brachten die 29-Jährige schon vor ihrer Paradedisziplin – dem Laser-Run – in die Top 10. Mit fulminanter Laufleistung kämpfte sich Schleu schnell an die Spitzenplätze heran und hielt auf der Schlussrunde die stark aufkommende Litauerin Gintare Venckauskaite hinter sich.

London-Olympiasiegerin Laura Asadauskaite bewies eindrucksvoll, dass sie auch mit 35 Jahren noch lange nicht zum „alten Eisen“ zählt. Souverän sicherte sie sich den Quotenplatz für Tokio 2020 vor der Rio-Silbermedaillengewinnerin Elodie Clouvel aus Frankreich. Janine Kohlmann nahm einen weiteren Schritt auf dem Weg zurück in die Weltspitze, obwohl es im Fechten nicht optimal lief. Mit Platz 21 stand aber am Ende ein solides Ergebnis zu Buche. Rebecca Langrehr war ebenfalls auf dem Weg zu einem guten Resultat, musste aber auf einen Start am abschließenden Laser-Run verzichten. Die 21-Jährige klagte bei heißen Bedingungen über Probleme mit dem Kreislauf.

Statements

Marvin Dogue: „Ich habe heute meine eigenen Erwartungen übertroffen. Zum Glück konnte ich im Fechten nach dem schlechten Start den Schalter umlegen. Im Laser-Run haben wir alle am Schießstand etwas Nerven gezeigt und ich war überrascht, dass ich plötzlich vorne war. Choongy [Anm.: Joe Choong] war zum Schluss wieder schneller. Aber jetzt mache ich Sprinttraining und dann sieht es bei der EM anders aus [lacht].“

Annika Schleu: „Nach dem Fechten wusste ich, dass heute ein Top-10-Ergebnis drin war. Dass es fürs Podium reicht, hätte ich aber nicht gedacht. Das Reiten lief super und im Laufen konnte ich stark dagegenhalten. Ein richtig guter Tag!“

Text: Tobias Bürger/DVMF

Fotos: UIPM/ Nuno Goncalves

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