28. Internationaler Deutschlandpokal in Warendorf – DLRG-Rettungsschwimmer holen Silber

Mitte November kämpften Rettungsschwimmer aus sechs Nationen um den 28. Internationalen Deutschlandpokal. Nach zwei Wettkampftagen mit rund 150 Läufen in der Schwimmhalle der Bundeswehr-Sportschule in Warendorf stand der Sieger fest: Italien. Den Südeuropäern folgten auf den nächsten Rängen das Nationalteam der gastgebenden Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) und das aus der Schweiz.

Beste Mehrkämpferin wurde die Sportsoldatin Nina Holt aus der deutschen Mannschaft. Bei den Männern war der Italiener Francesco Ippolito der fleißigste Punktesammler. Mit Max Tesch als Zweiten und Valentina Toti als Dritte standen zwei weitere Sportsoldaten aus der DLRG-Nationalmannschaft auf dem Podium. „Wir sind sehr zufrieden, dass sich drei Athleten so weit vorne platzieren konnten. Nach zwei kurzfristigen Ausfällen vor der Veranstaltung war nicht damit zu rechnen, dass wir den starken Italienern Paroli bieten können“, sagte der Teammanager des deutschen Nationalteams, Holger Friedrich, zum Ende des zweitätigen Wettstreits.

DLRG-Präsidentin Ute Vogt eröffnete den Wettkampf im Anschluss an den traditionellen Einlauf der Athleten auf dem Warendorfer Marktplatz: „Wir nehmen eine schöne Tradition wieder auf: Am Ende einer langen Wettkampfsaison trifft sich die nationale und internationale Rettungssportgemeinschaft zu einem Kräftemessen in der Sportstadt Warendorf.“ Zwar sind mit Italien, Norwegen, den Niederlanden, der Schweiz und der Tschechischen Republik insgesamt weniger ausländische Teams der Einladung gefolgt als gewohnt, doch die Rückkehr des Internationalen Deutschlandpokals nach zweijährigem Aussetzen sei dennoch ein toller Erfolg, so die Chefin des Verbandes.

Die Eröffnungszeremonie des Deutschlandpokals nutzte Ute Vogt, um anwesende Rettungssportler auszuzeichnen, die Deutschland und die DLRG erfolgreich bei den World Games 2022 vertraten. Dazu gehören die Sportsoldaten Alica Gebhardt, Nina Holt, Arne Möller und Valentina Toti sowie die ehemaligen Sportsoldaten Tim Brang, Fabian Ende und Vivian Zander.

Chancen für den Nachwuchs

Die Rettungssportler aus Italien bestimmten das Geschehen am ersten Wettkampftag deutlich. In der Sportschule der Bundeswehr sicherten sich die Südeuropäer am ersten Tag reihenweise die vordersten Plätze. Die Athleten der DLRG-Nationalmannschaft hatten meist das Nachsehen. „Wir geben bewusst einigen jungen Athleten eine Chance, sich zu zeigen“, erklärte der Teammanager Holger Friedrich. Hinzu kam, dass mit Sportsoldatin Undine Lauerwald, eine amtierende Weltmeisterin, und Jannis Müller zwei Teammitglieder kurzfristig ausfielen und nicht mehr ersetzt werden konnten.

Die Wettkämpfe begannen mit der Disziplin 200 Meter Hindernisschwimmen, bei dem auf der Schwimmstrecke mehrere Hindernisse untertaucht werden müssen. Hier setzte sich zunächst bei den Frauen die Italienerin Francesca Pasquino gegen Alica Gebhardt und Nina Holt aus dem deutschen Nationalteam durch. Gleiches Bild bei den Männern: Simone Locchi (Italien) gewann vor Max Tesch und Felix Hofmann. In den Staffeln der Frauen und Männer siegte ebenfalls jeweils Italien vor Deutschland.

Beim anschließenden Leinewerfen, bei dem ein Sportler seinem Teamkameraden im Wasser eine Rettungsleine zuwerfen und ihn zurück zum Beckenrand ziehen muss, feierten die Retterinnen der DLRG-Baden und bei den Männern das Team Niederlande einen ersten Erfolg. Auch nach der Pause präsentierten sich die Italiener weiter dominant. Zunächst jedoch unterlag ihre Frauenstaffel der deutschen Mannschaft im viermal 25 Meter Retten einer Puppe. Die Männer der DLRG wiederum hatten gegen die italienische Staffel das Nachsehen – Rang zwei. Bei den Frauen wurde Nina Holt im 50 Meter Retten einer Puppe als Weltmeisterin ihrer Favoritenrolle gerecht. Ihre Teamkameradinnen Valentina Toti als Zweite und Lena Oppermann als Vierte sammelten ebenfalls viele Punkte für die Gesamtwertung.

Aufholjagd am zweiten Tag

Nachdem die Italiener am ersten Tag viele der schnellsten Zeiten erzielten, gelang es tags darauf zumindest den deutschen Frauen, die Dominanz zu durchbrechen. Weltmeisterin Nina Holt siegte in zwei der drei noch verbliebenen Einzeldisziplinen. Die 19-jährige Sportsoldatin beendete beide Rennen vor einer ihrer Trainingspartnerinnen: Zunächst war Valentina Toti zweitschnellste Sportlerin, dann Alica Gebhardt. Zudem schlugen die Frauen die Weltmeisterinnen aus Italien in der Gurtretterstaffel. Im letzten Einzelrennen, dem 100 Meter Retten mit Flossen, musste sich Holt dann der Weltrekordhalterin Lucrezia Fabretti (Italien) geschlagen geben. Bei den Männern setzte sich mit Max Tesch nochmals ein Sportler des DLRG Nationalteams an die Spitze des Feldes. In der Gurtretterstaffel wiederum gelang den italienischen Männern ein weiterer Erfolg gegen die Deutschen.

Zum Abschluss mussten sich alle Teams noch in der Simulierten Rettungsübung beweisen. Dabei treffen die Athleten unvorbereitet auf eine Notfallsituation, in der binnen zwei Minuten so vielen Verunglückten wie möglich geholfen werden muss. Diese Herausforderung meisterten die Norweger am besten, gefolgt von den Schweizern und den Rettungsschwimmern der DLRG Westfalen.

Letztere setzten sich auch im Wettkampf der 14 Auswahlmannschaften der DLRG-Landesverbände durch. Den Westfalen gelang somit der dritte Titelgewinn in Folge. Die Rettungsschwimmer aus Sachsen-Anhalt landeten auf dem zweiten und die aus Rheinland-Pfalz auf dem dritten Platz.

Sieger in der Nationenwertung: Italien auf Platz 1, Deutschland auf Platz 2, die Schweiz auf Platz 3. (Foto: Steph Dittschar/DLRG)

Bundestrainerin verabschiedet

Während der abschließenden Siegerehrung verabschiedeten alle Anwesenden die DLRG-Bundestrainerin Elena Prelle mit Standing Ovations. Nach sechs erfolgreichen Jahren verlässt die Italienerin auf eigenen Wunsch den Verband. Sie übernahm die sportliche Vorbereitung auf die internationalen Veranstaltungen, stellte die Teams dafür zusammen und trainierte die Sportsoldaten in der Sportfördergruppe der Bundeswehr in Warendorf. In ihren sechs Jahren bei der DLRG hat die heute 43-Jährige einige internationale Wettbewerbe begleitet und konnte mit ihren Teams große Erfolge verzeichnen.

Verabschiedung Elena Prelle . (Foto: Steph Dittschar/DLRG)

Text: DLRG

Fotos: Steph Dittschar/DLRG; Daniel Reinelt/DLRG

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