Hochgebirgsjägerzug auf Gletscherausbildung

Der Hochgebirgsjägerzug des Gebirgsjägerbataillons 231 führte vom 05.09 bis zum 09.09.2022 einen Übungsaufenthalt auf der Kürsinger Hütte am Fuße des Großvenedigers durch. Ziel des Aufenthalts war einerseits der Kompetenzerhalt der erfahreneren sowie andererseits die Erstausbildung der neu gewonnenen Hochzugssoldaten.

Ausbildung unter erschwerten Bedingungen

Bereits der Aufstieg auf die 2558m ü. NN liegende Kürsinger Hütte, welche dem Hochgebirgsjägerzug als Basislager diente, zeichnete sich durch seinen Ausblick auf die raue hochalpine Gebirgslandschaft des Hohen Tauern Nationalparks aus, gemahnte aber auch durch Hinweisschilder über den Gletscherstand von vor 100 Jahren zum Nachdenken über die Problematik des Gletschersterbens in den Alpen.

Unter wechselhaften und fordernden Witterungsbedingungen startete die Ausbildungswoche mit grundlegenden Verhaltensweisen am Gletscher, wie etwa dem Gehen mit Steigeisen in Seilschaften und steigerte sich im Verlauf der Woche zu komplexeren Lagen, die sowohl die Selbstrettung bei einem Spaltensturz umfasste als auch die Rettung abgestürzter Kameraden. Diese Techniken werden zwar auch in der Kletterhalle trainiert, doch ist ihre Ausführung unter allen Witterungsbedingungen ungleich fordernder, physisch wie mental. Auch lässt sich Vertrauen in das Material sowie zu seinen Kameraden letztlich nur unter realen Bedingungen ausbilden, eine Grundvoraussetzung für sicheres Handeln in militärischen und alpinen Stresssituationen.

Auf dem Gletscher kann man nur im Team bestehen – Hochgebirgsjägerzugsoldaten bei der Ausbildung Rettung aus Gletscherspalten.

Der Kernauftrag des Hochgebirgsjägerzuges ist es Geländepassagen für weniger gebirgsbewegliche Truppen zu erkunden und abzusichern. Von besonderer Bedeutung sind hierbei die militärisch hervorragend ausgebildeten Heeresbergführer, denen als alpine Spezialisten die Lageeinschätzung vor Ort, die Beratung der Kommandeure und die Ausbildung ihrer Soldaten obliegt. Um diesen Auftrag ausführen zu können sind regelmäßige militärische Übungsaufenthalte am Berg und im hochalpinen Gelände im Winter wie Sommer notwendig.

Auch wenn dem Hochgebirgsjägerzug aufgrund der schwierigen Witterungsverhältnisse der Aufstieg auf den Gipfel des Großvenediger nicht vergönnt war, konnte am Ende der Woche ein sehr positives Resümee durch den Kommandeur des Gebirgsjägerbataillon 231, Oberstleutnant Dr. Simon Werner, gezogen werden. Die Hochgebirgssoldaten der Reichenhaller Jager haben ihre Fähigkeiten am Gletscher ausbauen und festigen können, um somit auch zukünftigen Aufträgen im Hochgebirge gewachsen zu sein.

Text und Foto: Gebirgsjägerbataillon 231

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