Das deutsche Flaggschiff macht nächsten Entwicklungsschritt und belohnt sich mit dem Podestplatz. Mit hoher Geschwindigkeit kämpft sich das Team im Endspurt auf den dritten Platz vor.
Im Boot klatschten sie sich direkt nach der Zieldurchfahrt ab, bei der Siegerehrung rissen sie schwungvoll ihre Arme hoch – die Ruderer und Steuermann Jonas Wiesen sind zurück auf dem Siegerpodest und hatten allen Grund zum Strahlen. Beim Weltcup in Varese gewann der Deutschland-Achter in einem beherzten Rennen die Bronze-Medaille. Mattes Schönherr, Sportsoldat Wolf-Niclas Schröder, Marc Kammann, Olaf Roggensack, Sportsoldat Torben Johannesen, Sportsoldat Max John, Jasper Angl, Benedict Eggeling und Steuermann Jonas Wiesen kamen hinter Welt- und Europameister Großbritannien und dem WM-Dritten Australien ins Ziel.
„Das Podest ist alles, wo man hinwill. Wir haben uns zurückgekämpft und sind einen großen Schritt in die richtige Richtung gegangen. Darauf können wir aufbauen“, sagte Schlagmann Mattes Schönherr und Niclas Schröder ergänzte: „Wir haben hinten raus endlich die richtige Geschwindigkeit reinbekommen. Das hat Spaß gemacht.“
„Wir haben einen kühlen Kopf bewahrt und im Endspurt alles rausgehauen“
Die Großboote lieferten sich zum Abschluss der Weltcup-Regatta einen packenden und umkämpften Bord-an-Bord-Kampf. Während die favorisierten Briten das Rennen von der Spitze bestimmten und einem sicheren Sieg entgegenfuhren, wechselten die Boote aus Australien, Italien, Kanada und Deutschland ihre Positionen im Feld regelmäßig. Schließlich kam der Deutschland-Achter nur eine halbe Sekunde hinter den zweitplatzierten Australiern und einer kompletten Bootslänge vor Italien ins Ziel. Die bis zur 1.500-Meter-Marke auf Platz zwei liegenden Kanadier wurden schließlich Fünfter vor den abgeschlagenen Tschechen. „Wir haben auf der Strecke einen kühlen Kopf bewahrt, auf den dritten 500 Metern zugelegt und im Endspurt alles rausgehauen. Da sind wir dann richtig nach vorne marschiert“, schilderte Schönherr den Rennverlauf.
Zufrieden mit der Entwicklung ist auch Steuermann Jonas Wiesen. „Wir hatten uns nach Bled einiges vorgenommen und sind froh, dass wir es auch umsetzen konnten und uns belohnen konnten. Das motiviert zusätzlich. Unser Ziel bleibt aber auf die WM in Belgrad gerichtet. Es ist wichtig, dass wir hartnäckig weiterarbeiten.“
Vierer: Mit stabilem Rennen auf Platz zwei im B-Finale
Mit Platz zwei im B-Finale beendete der Vierer ohne Steuermann die Weltcup-Regatta. Sportsoldat Theis Hagemeister, Malte Großmann, Paul Klapperich und Sportsoldat Sönke Kruse kamen hinter den Vierer aus der Schweiz ins Ziel und ließen die Boote aus Frankreich, Polen, Italien und China hinter sich. Es entwickelte sich ein Duell mit den Eidgenossen an der Spitze des Rennens, in dem das deutsche Quartett zunächst Kontakt hielt, schließlich aber mit einer guten Bootslänge das Nachsehen hatte und letztlich den achten Platz beim Weltcup belegte. Das A-Finale gewann Weltmeister Großbritannien vor Olympiasieger Australien und den USA.
„Wir sind einen beherzten Start und ein insgesamt stabiles Rennen gefahren. Aber leider konnten wir in der Mitte nicht mit den Schweizern, die ein starker Gegner sind, mithalten“, sagte Sönke Kruse und blickte zuversichtlich nach vorne: „Das Abschlussrennen war besser als das Halbfinale, in dem wir noch Probleme hatten. So können wir in die nächste Arbeitsphase gehen, in der wir uns weiter kontinuierlich technisch verbessern wollen.“ Nach einem lehrreichen Weltcup-Wochenende resümierte Paul Klapperich, der für den erkrankten Mark Hinrichs eingesprungen war: „Das war eine gute Erfahrung für mich und hat Spaß gemacht. Ich konnte mich bei ein paar Baustellen, die ich hatte, verbessern und so die Mannschaft gut unterstützen.“
Zweier zieht „positives Fazit: Immer besser geklappt“
„Wir können ein positives Fazit ziehen. Es ist uns gelungen, die Rennen offensiver anzugehen und mitzugestalten. Das hat im Regatta-Verlauf immer besser geklappt“, sagte Jannik Metzger, nachdem er zusammen mit Julius Christ das Weltcup-Debüt mit Rang drei im B-Finale zufriedenstellend abgeschlossen hat. Im vierten Rennen des Wochenendes ging es knapp zu, die Positionen wechselten regelmäßig. Am Ende kamen Metzger/Christ hinter den Booten aus den USA und knapp hinter Polen ins Ziel, während sie China, Dänemark und Italien auf Distanz hielten. „Das war ein richtig schönes Rennen, das hat Spaß gemacht“, ergänzte Metzger und weiter: „Uns ist es gelungen, die Spurts besser zu setzen. Dadurch hat man gut gemerkt, dass wir schneller werden.“
Ergebnisse
Achter, Finale: 1. Großbritannien 5:23,81 Minuten, 2. Australien 5:26,63, 3. Deutschland (Mattes Schönherr, Wolf-Niclas Schröder, Marc Kammann, Olaf Roggensack, Torben Johannesen, Max John, Jasper Angl, Benedict Eggeling, Steuermann Jonas Wiesen 5:27,16, 4. Italien 5:29,89, 5. Kanada 5:29,99, 6. Tschechien 5:45,10.
Vierer ohne Steuermann, B-Finale: 1. Schweiz 5:55,85 Minuten, 2. Deutschland (Sönke Kruse, Paul Klapperich, Malte Großmann, Theis Hagemeister) 5:58,83, 3. Frankreich2 6:01,05, 4. Polen 6:03,49, 5. Italien1 6:03,98, 6. China2 6:11,19.
Zweier ohne Steuermann, B-Finale: 1. USA2 6:33,26 Minuten, 2. Polen 6:35,52, 3. Deutschland (Julius Christ, Jannik Metzger) 6:35,97, 4. China1 6:36,34, 5. Dänemark 6:36,68, 6. Italien 6:40,38.
Text: Carsten Oberhagemann
Fotos: Detlev Seyb & Maren Derlien