Die Flugbereitschaft BMVg trat kräftig in die Pedale – für den guten Zweck.
Rund 830 Kilometer von Rostock nach Köln auf dem Rad in einer Woche – auch das kann bei der Flugbereitschaft auf dem Dienstplan stehen. Auf diesem Wege sammeln Hobbyradsportlerinnen und -radsportler seit nunmehr acht Jahren für den guten Zweck. Elf Dienststellen wurden Anfang Juni bundesweit angefahren, um dort Spenden für die Aktion Sorgenkinder des Bundeswehr-Sozialwerk einzusammeln. 27.300 Euro kamen so zusammen.
Ein vielseitiges Fahrerfeld zeigt seine sportlichen Ambitionen
Ob Techniker oder Pilot, ob Feldwebel oder Offizier – die Flugbereitschaft BMVg bietet seit jeher ein sehr vielseitiges Fahrerfeld zu ihrer Spendenradtour auf. Dazu kommen noch Angehörige vom Luftwaffentruppenkommando und vom Luftfahrtamt der Bundeswehr. Es sind also keine kämpfenden Einheiten, die hier ihre sportliche Leistungsfähigkeit an die Grenzen bringen, sondern Soldatinnen und Soldaten von Ämtern oder fliegenden Verbänden, die ihre sportlichen Fähigkeiten und Ambitionen sichtbar untermauern. Auch ein Angehöriger der Bundes- wehrfeuerwehr und ein Gastfahrer der Bundespolizei waren mit dabei. Insgesamt standen Anfang Juni zum Start der Tour 16 Fahrerinnen und Fahrer am Kai des 1. Korvettengeschwaders in Rostock – Hohe Düne bereit. Im Hintergrund dröhnte das Typhon genannte Signalhorn der Korvette „Ludwigshafen am Rhein“ und gab auf maritime Art den Startschuss. Über 160 Kilometer führte allein die erste Etappe über den Fliegerhorst Laage zum Stab der Panzergrenadierbrigade 41 nach Neubrandenburg. Vorab wurden die entsprechenden Standorte informiert, so dass diese eigene Sammelaktionen für die Aktion Sorgenkinder organisierten und die Summen bei der Einfahrt der Sportler feierlich übergaben.
Lobende Worte in Neubrandenburg
Oberst Arno Schöberl, Stellvertretender Kommandeur der Panzergrenadierbrigade 41, betonte die Notwendigkeit der sportlichen Leistungsfähigkeit von Soldatinnen und Soldaten am Rande der Ankunft der Sportlerinnen und Sportler in Neubrandenburg: „Wir Soldaten arbeiten hart an unserer Einsatzfähigkeit und überall dort, wo wir uns auch sportlich betätigen und uns auch sportlich fordern, machen wir uns einsatzbereit für die Einsätze und machen uns bereit dafür, dass wir körperlich und geistig robust bleiben.“
Mit der körperlichen und geistigen Robustheit lieferte Oberst Schöberl gerade am ersten Tag ein wichtiges Stichwort zur Einstiegsetappe. Die Hobbysportlerinnen und -sportler fanden sich zum ersten Mal in dieser Gruppe zusammen. Einige sind noch nie in einem Fahrerfeld unterwegs gewesen, bei dem in Zweierreihen nebeneinander Rad an Rad hintereinander hergefahren wird. Das erfordert nicht nur für die Ungeübten viel Koordination und Aufmerksamkeit. Diese Aufmerksamkeit über 160 Kilometer aufrechtzuerhalten, ist hier die wichtige Fähigkeit, die das frisch zusammengewürfelte Team an diesem Tag unter Beweis stellen muss. Der Fachsportleiter Rad, Stabsfeldwebel Andreas Bader, ist hier als leidenschaftlicher Radfahrer und Mountainbiker in doppelter Hinsicht gefordert. Er gibt die Anweisungen, er hat ein Auge auf seine Kameradinnen und Kameraden und er führt von vorne. Gemeinsam mit Hauptmann Max Egbers fährt er voran im Wind und sorgt dafür, dass das Fahrerfeld so kraftsparend wie möglich die erste Etappe zur Eingewöhnung nutzen kann. Das beeindruckt auch Oberst Schöberl: „Dieser kohäsive Gedanke, wo sich ein Team findet, eine Gemeinschaft findet, die gemeinsam über sieben Etappen diese Herausforderung angeht, das schweißt ein Team zusammen.“
Sport und Spenden – das verbindet Soldatinnen und Soldaten auf dieser Tour
Bei allen weiteren Spendenübergaben an vier Dienststellen in Berlin, in Havelberg, in Faßberg und in Hilden wurde neben dem Engagement für den Spendenzweck immer dieser sportliche Aspekt hervorgehoben. Untermauert wurde dieser noch auf einigen Etappen von den Gastfahrerinnen und Gastfahrern, die sich dem Fahrerfeld anschlossen. Allein auf der Schlussetappe waren mit dem Amtschef des Luftfahrtamtes der Bundeswehr, Generalmajor Jan Kübarth, dem Chef des Stabes des Luftwaffentruppenkommandos, Generalmajor Richard Frevel, und dem Kommandeur der Flugbereitschaft, Oberst Stefan Schipke, einige hochkarätige Gäste vertreten, die gemeinsam mit den Hobbysportlern in die Pedale traten. Sie bewiesen damit nicht nur ihr Engagement für den guten Zweck, sondern auch die Tatsache, dass sportliche Leistungsfähigkeit über alle Ebenen hinweg Grundlage des soldatischen Handelns ist. Fakt ist, all diese körperlichen Strapazen zahlten sich wortwörtlich aus.
Am Ende konnten 27.300 Euro an die Aktion Sorgenkinder des Bundeswehr-Sozialwerk übergeben werden. Diese Summe verbindet alle Soldatinnen und Soldaten, die an dieser Aktion beteiligt waren – vom Fahrerfeld bis zum Einzelspender an den Standorten. Das schweißt zusammen.
- Text: Hauke Meier
- Fotos: Bundeswehr/Saskia Meike