Lukas Wasmeier – Auf Erfolgskurs

In der Spur des bekannten Vaters

Lukas Wasmeier bei den Internationalen Divisionsskimeisterschaften 2012 der 10. Panzerdivision

Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm. Eine bekannte Redensart, die im Falle von Lukas Wasmeier treffender nicht sein könnte: Bei den Internationalen Divisionsskimeisterschaften 2012 (IDSM) machte er seinem Namen alle Ehre. Jäger Wasmeier ist der Sohn des erfolgreichen Skirennfahrers Markus Wasmeier. Er belegte beim Riesenslalom in der Gesamtwertung den zweiten Platz. Mit gerade einmal 17 Jahren hat er auf der Piste schon ein gewaltiges Wörtchen mitzureden.

Seit Anfang Januar ist Lukas als Freiwilliger Wehrdienstleistender bei der Bundeswehr. In diesem Alter ist das nur mit einer Sondergenehmigung und der schriftlichen Einverständniserklärung der Eltern möglich. Doch Lukas wollte unbedingt zur Bundeswehr, da sein berühmter Vater Markus auch gedient hat. So war es nicht schwer, die Erlaubnis der Eltern zu erhalten. Lukas ist derzeit im Gebirgsjägerbatallion 232 in Bischofswiesen stationiert – genau so wie einst der Papa.

Warum zum „Bund“? 

Bei der Bundeswehr sieht Lukas nach bestandenem Realschulabschluss für sich die besten Möglichkeiten Beruf und Sportkarriere miteinander zu vereinen. „Mein Trainer Andreas Ertl ist ja bei der Bundespolizei, daher habe ich lange überlegt dorthin zu gehen, mich aber schließlich für die Bundeswehr entschieden“, sagt Lukas. Der Grund: Bei der Bundespolizei hätte er die Polizeiausbildung absolviert und wäre schließlich Polizist geworden, bei der Bundeswehr hingegen stehen ihm vielseitigere Ausbildungsmöglichkeiten in unterschiedlichsten Berufen offen. „Mich würde zum Beispiel eine Ausbildung zum Hubschrauber-Piolot interessieren“, erklärt er und könnte sich auf alle Fälle eine Feldwebel- oder Offizierslaufbahn vorstellen. „Ich möchte mir aber möglichst viele Wege offen halten. Und die Ausbildung sollte sich mit dem Sport vereinbaren lassen“, fügt Lukas hinzu. Schließlich trainiert er täglich, um ähnlich erfolgreich zu werden wie sein Vater.

Die Gebirgsjäger bieten ihm dazu die optimalen Möglichkeiten. Zumal seine Freunde aus dem Skizirkus ebenfalls in seiner Einheit stationiert sind. Zusammen mit seinen Kameraden Hauptgefreiter Dominik Homsek, der den Riesenslalom bei den IDSM für sich entschieden hat, und Gefreiter Valentin Egger, der den dritten Platz belegte, kann Lukas mehrere Stunden täglich trainieren. Die dauerhafte Konkurrenz einerseits und die Gemeinschaft andererseits fördern die Leistungen der jungen Soldaten.

 

Wie geht es weiter? 

Als Ziel für die nächsten drei Jahre hat sich Lukas vorgenommen, in das Europacupteam zu fahren. „Eine Teilnahme im Weltcup wäre natürlich der Traum“, schwärmt der 17-Jährige. Aber soweit will er vorerst noch nicht planen. „Ich setze mir realistische Ziele“, sagt er. Sein sportliches Vorbild ist der Vater, „aber ich bewundere alle Fahrer im Weltcup. Was die leisten, ist einfach klasse“, erklärt der Wasmeier-Sproß.

„Wasmeier“ – nicht immer sei es einfach der Sohn des erfolgreichen Markus Wasmeier zu sein. „Am meisten nervt mich, wenn ich in einem Rennen gut war und andere dann sagen, ‚der muss es ja können!‘ Das regt mich auf, denn ich muss für gute Leistungen genau so hart trainieren wie alle anderen. Ein Name macht noch lange keinen erfolgreichen Skifahrer“, ärgert sich Lukas. Doch insgesamt habe es mehr Vor- als Nachteile ein Wasmeier zu sein. „Meine Brüder und ich können viel von meinem Vater lernen, haben es bei der Sponsorensuche natürlich etwas einfacher und lernen viele Leute kennen, die sich im Skisport auskennen“, erklärt der Mittlere der drei Wasmeier-Jungs, der zu seinen Brüdern Markus (18) und Kilian (15) ein sehr gutes Verhältnis pflegt.

Am Start 

Die IDSM am Arber haben ihm gut gefallen. „Wir hatten wirklich hervorragende Bedingungen. Der Arber ist ansonsten ja eher für schlechtes Wetter bekannt. Bis jetzt ist mir nicht mal aufgefallen, dass da oben so Observationskuppeln stehen und jetzt war ich doch schon bestimmt zehn Mal da“, schildert Lukas. Insgesamt sei der Arber aber eine hervorragende und durchaus anspruchsvolle Strecke. „Ich würde es auf alle Fälle gut finden, wenn am Arber Weltcuprennen stattfinden würden, ich bin gerne hier“, sagt der Sportler. Wenn er gerade nicht auf Skiern steht oder trainiert, dann treibt es den jungen Wasmeier aufs Wasser. „Ich gehe gerne Windsurfen und Wellenreiten.“

Ersteres Disziplin klappe schon ganz gut, beim Wellenreiten stehe er aber noch recht wackelig auf den Beinen, so die Selbsteinschätzung. Oft vertreibt er sich die Zeit mit einer Runde Schafkopf – abends mit seinen Kameraden auf der Stube oder manchmal auch schnell zwischen zwei Renndurchläufen.

Text und Bilder: Patrick Potstada

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