Helena Fromm und Sümeyye Manz erkämpfen zwei Olympiastartplätze in Kazan – Russland
16 Taekwondo-Sportler werden bei den Olympischen Spielen in London 2012 in jeder der acht olympischen Gewichtsklassen an den Start gehen. Um diese Sportler zu bestimmen, wurde ein anspruchsvolles und hochspannendes Qualifikationsverfahren entwickelt, das Anfang Juli mit dem Welt-Olympiaqualifikations-Turnier in Baku/Aserbaidschan begann. Nachdem sich dort keine deutschen Teilnehmer qualifizieren konnten, waren alle Hoffnungen auf die letzte Chance bei dem Europa-Qualifikations-Turnier in Kazan/Russland gerichtet. Eine umfangreiche und intensive Vorbereitung dafür erfolgte im Iran, der Schweiz, in den DTU-Stützpunkten und mehrfach in Sonthofen. Als sich dann in Kazan der erste Erfolg durch die drei Siege von der Sportsoldatin der Sportfördergruppe der Bundeswehr Sonthofen, Sümeyye Manz (bis 49 Kilo, Nürnberg), gegen Nino Beridze aus Georgien, Barbara Ducz aus Ungarn und im Halbfinale gegen Ganna Soroka aus der Ukraine mit 7:2 Punkten, den Einzug ins Finale bescherte, war die Freude groß. Obwohl das Finale gegen Dreifachweltmeisterin Brigida Yague aus Spanien verloren wurde, war Sümeyye, wie alle Medaillengewinner in Kazan, mit ihrem zweiten Platz für die Olympiade 2012 qualifiziert.
Nachdem keiner der zwei startenden Herren in die Medaillenränge kamen, war als Letzte die zweite Sportsoldatin Helena Fromm (bis 67 Kilo) am Start. Als an Nummer Eins gesetzte Kämpferin erhielt sie zuerst ein Freilos. Danach besiegte sie in einem harten Kampf Reshmie Oogink aus Holland mit 11:9 und im Halbfinale Viktoryia Belanouskaya aus Weißrussland vorzeitig mit 14:1 Punkten. Das bedeutete den Einzug ins Finale und somit auch den sicheren Olympia Startplatz. Auch das verlorene Finale gegen Nur Tatar aus der Türkei änderte durch ihren zweiten Platz an der Olympianominierung nichts. Somit erkämpfte das Team der DTU zwei von vier möglichen Startplätzen für die Olympischen Spiele in London 2012. Beide Damen starten zum zweiten Mal bei einer Olympiade, sofern sie durch den DOSB und der DTU die Zustimmung dafür erhalten. Mit dieser „Ausbeute“ war die Teamleitung sehr zufrieden, auch wenn sie noch gerne einen Herrn mit nach London genommen hätten.
„Eine Medaille wäre die Krönung“
Damen-Bundestrainer Carlos Esteves war überglücklich und sah dadurch seine Planung bestätigt. Das die erfolgreichen Damen von der Sportfördergruppe der Bundeswehr aus Sonthofen kommen, freute besonders Sportfördergruppenleiter Georg Kronawitter und Bundestrainer-Süd, Georg Streif, der die Athleten dort mit betreut und trainiert.Helena Fromm, die noch Ende 2011 mit einer schweren Verletzung kämpfte, kommentierte ihre Leistung mit, „..mein Traum wird wahr, ich danke Allen die mir dabei geholfen haben“. Sümeyye Manz ergänzte, „nun haben wir nach Peking 2008 zum zweiten Mal die Chance eine Olympiamedaille zu erkämpfen. Das wollen wir nutzen und unser Bestes geben“. Präsident Heinz Gruber und Vize-Präsident Musa Cicek waren mit den Leistungen der beiden Damen ebenfalls sehr zufrieden und hoffen nun auf eine erfolgreiche Olympiade in London. „Eine Medaille wäre die Krönung“.
Text und Bilder: Georg Streif, Bundestrainer DTU