Gebirgsjäger erreichen zweiten Platz bei der Patrouille des Glaciers 2012


Hauptfeldwebel Rene Hellmann vom Gebirgsjägerbataillon 232 aus Bischofswiesen erreichte  am Samstag, 28. April, zusammen mit seinen Kameraden, Hauptfeldwebel Jörg Rauschenberger und Jörg Woitek von der Gebirgs- und Winterkampfschule aus Mittenwald den zweiten Platz in der Militärwertung bei der „Patrouille des Glaciers“. „Damit haben wir das beste Ergebnis einer Bundeswehrmannschaft aller Zeiten erreicht“, sagte Hellmann nach seiner Rückkehr zufrieden.

Bei frühlingshaften 10° Celsius starteten insgesamt drei Mannschaften der Bundeswehr am Freitag den  27. April in Zermatt. Die vom Schweizer Militär organisierte Veranstaltung ist der größte und prestigeträchtigste Skitourenwettkampf der Welt. 4600 Athleten stellten sich in diesem Jahr der hochalpinen Herausforderung. 4000 Höhenmeter und 53 Kilometer liegen zwischen Zermatt und Verbier. Die Schnellsten schaffen es in weniger als sechs Stunden. „Es ist unglaublich, was das Schweizer Militär leistet, um diesen Wettkampf zu realisieren“, lies Hauptfeldwebel Andreas Wiedenmann durchblicken, der zum wiederholten Male in einer der Bundeswehr-Mannschaften startete.

Die massiven Schneefälle in den Westalpen sorgten für ideale Verhältnisse. Lediglich der starke Föhnwind im Gipfelbereich bereitete den Soldaten Sorgen. „Wir hatten nicht damit gerechnet, dass es so heftig wird“, schilderte Hauptfeldwebel Rene Hellmann seine Erlebnisse auf der 3600 Meter hoch gelegenen Tete Blanche. Aufgrund zahlreicher Vorläufer fanden sie die Aufstiegsspur in spiegelglattem Zustand vor. „Bei jedem zweiten Schritt sind uns die Skier unter den Füßen weggerutscht. Das kostet zusätzlich Kraft, erklärte der erfahrene Alpinist, der bereits zum sechsten Mal an den Start ging. Die starken Windböen im Gipfelbereich ließen das Weitergehen zum Teil gar nicht mehr zu. „In der Abfahrt nach Arolla wollten wir uns eigentlich erholen“, erklärte Hellmann den Plan seiner Mannschaft. Schlechte Sicht, Sturm und meterhohe Schneebuckel verlangten aber höchste Konzentration von allen. Die beiden anderen Bundeswehr-Mannschaften bestehend aus Soldaten der Gebirgsjägerbrigade 23 und der Gebirgs- und Winterkampfschule kämpften sich ebenfalls erfolgreich über die eisig kalte Tete Blanche. „Uns war klar, dass wir den Gipfelbereich schnellstmöglich verlassen müssen“, sagte Hauptfeldwebel Andreas Wiedenmann. Er startete zusammen mit Hauptfeldwebel Alexander Elste vom Gebirgsjägerbataillon 231 und Major Johannes Schwegler von der Gebirgs- und Winterkampfschule. Die dritte Mannschaft der Bundeswehr bildeten Hauptfeldwebel Christian Knabe (Gebirgsjägerbataillon 231, Bad Reichenhall), Hauptfeldwebel Stephan Heyer (Gebirgsjägerbataillone 233, Mittenwald) und Oberfeldwebel Josef Neumeyer (Gebirgsjägerbataillon 232, Bischofswiesen).

„Wir fühlten uns alle drei richtig gut in Arolla“, sagte Rene Hellmann rückblickend über den körperlichen Zustand nach der Hälfte des Rennens. Bei der Ankunft informierten Soldaten der Schweizer Armee alle Skibergsteiger, dass sich die Lawinengefahr deutlich erhöht habe. Das Rennen wurde um 4.30 Uhr abgebrochen. „Natürlich ist die Enttäuschung in diesem Moment unbeschreiblich groß“, ließ Hauptfeldwebel Wiedenmann durchblicken. „Trotzdem waren wir uns alle einige, dass es unverantwortlich wäre, die Leute weiterlaufen zu lassen“, kommentierte er die Entscheidung. „Jetzt ist erst mal regenerieren angesagt. Es war eine anstrengende Wettkampfsaison“, bestätigte Hellmann nach seiner Rückkehr in Deutschland.  Somit blieb den Soldaten der Gebirgsjägerbrigade 23 dieses Jahr der „Ritterschlag für Skibergsteiger“ verwehrt. Mit den erzielten Ergebnissen zeigte sich der Mannschaftsführer, Hauptfeldwebel Thomas Eiband aus Mittenwald, sehr zufrieden: „Alle können stolz auf sich sein. Besonders überrascht war ich von der Leistung der Mannschaft Heyer, Knabe und Neumeier.“

Trotz oder gerade wegen der widrigen Umstände haben die Athleten auch dieses Jahr wieder viel gelernt. Bis zum Wettkampf in zwei Jahren bleibt viel Zeit, um an der Renntaktik und an der Ausrüstung zu tüfteln.

Ergebnisse:
Hauptfeldwebel Jörg Rauschenberger, Hauptfeldwebel Rene Hellmann, Hauptfeldwebel Jörg Woitek: 3:59.21 Stunden
Major Johannes Schwegler, Hauptfeldwebel Andreas Wiedenmann, Hauptfeldwebel Alexander Elste: 4:37.14 Stunden
Hauptfeldwebel Stephan Heyer, Oberfeldwebel Josef Neumeier, Oberfeldwebel Christian Knabe: 4:29.00 Stunden

Text:   Johannes Schmid
Foto:   Gebirgsjägerbrigade 23

 

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