Das härteste Eintagesrennen der Welt

Ausdauersport-Event in Schweden: Nonstop von Insel zu Insel: 10 km Schwimmen und 54 km Laufen

Das Vorhaben für die beiden Teilnehmer des Bundeswehr-Teams war klar definiert. Sie wollten zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang eines der wohl härtesten Eintagesrennen der Welt bewältigen. Kampfschwimmer Hauptbootsmann Torsten Schreiber und der Leiter der Sportfördergruppe in Eckernförde Stabsbootsmann Lars Apitz stellten sich in der Nähe von Stockholm an, das einzigartige Rennen „Ö till Ö“ (deutsch: von Insel zu Insel) bei dem insgesamt 10 Kilometer zu schwimmen und 54 km zu laufen sind. Dabei sind die beiden Disziplinen nicht jeweils am Stück zu absolvieren, sondern werden durch insgesamt 40 Wechsel unterbrochen. Die Athleten schwimmen durch die Ostsee von einer kleinen Insel zur nächsten und überqueren diese dann quer durchs Gelände. Zwischen den Laufetappen von Längen zwischen 200 Metern und 17,5 km ging es für die Teilnehmer immer wieder in die 15 Grad kühle Ostsee, wo Distanzen zwischen 100 und 1650 Meter zu schwimmen waren. Eine Teilnahme ist lediglich als Zweierteam möglich. Zu den insgesamt 64 der 100 gestarteten Paare, die am Ende eines eisenharten Tages die Ziellinie in Järnholmen auf der Insel Utö als Finisher überquerten, zählen auch Torsten Schreiber und Lars Apitz, die als Bundeswehr Team „German Armed Forces“ gemeinsam angetreten waren. Insgesamt 12.01:31 Stunden benötigten die beiden routinierten Ausdauersportler und landeten damit in der Endwertung auf einem starken 15. Platz. Am Ende freuten sich beide, dass ihre Taktik aufging und sich die gewissenhafte Vorbereitung auszahlte.„Wir hatten uns vorgenommen, nicht zu schnell anzugehen, was auch gut geklappt hat. Bis zur Ziellinie hatten wir keinen richtigen Einbruch und konnten die einzigartige Natur der Schärenküste vor Stockholm auf sehr intensiver Weise genießen. Obwohl wir ab 6 Stunden Renndauer während der kalten Schwimmpassagen immer wieder von Krämpfen heimgesucht wurden“, beschreibt Schreiber die Erlebnisse des Duos.

Während des gesamten Rennens trugen die Athleten ihre Neoprenanzüge und ihre Laufschuhe. Beim Schwimmen kamen zusätzlich noch Schwimmflossen zum Einsatz. „Nur bei Laufstrecken von mehr als 3 Kilometer haben wir die Neoprenanzüge kurz etwas runtergezogen, um beim Laufen nicht zu stark zu überhitzen. Die Flossen wurden beim Schwimmen über die Laufschuhe gezogen und beim Laufen mit Bändern an den mitgeführten Rucksäcken gebunden“, erläutern Apitz und Schreiber ihr technisches Equipment. Außerdem war es für alle Teilnehmer Pflicht, Trinkwasser, ein Medical Pack, ein wasserdichtes Telefon, Kompass sowie eine Landkarte mitzuführen. Neben den Schwimmpassagen stellten auch die Landabschnitte mit steinigem Untergrund und einigen Kletterpassagen echte Geschicklichkeitstests dar. Ihre Ausrüstung und die ständigen Wechsel hatten Schreiber und Apitz im Training immer wieder geübt. „Wir sind mit dem Ergebnis echt zufrieden und hatten einen schönen, aber sehr anstrengenden Tag“, bilanzieren die beiden ihr Abschneiden.Als „Sea Patrol Race“ bezeichnet die schwedische Armee diese Art von Wettkämpfen, von denen es schon jetzt ähnliche Veranstaltungen im skandinavischen Raum gibt; wenn auch nicht über so weite Strecken wie beim „Ö tiil Ö“ Rennen. Eine harte Herausforderung, die neben einem hohen Maß an sportlicher Leistungsfähigkeit auch allgemein soldatische Aufgaben wie Orientieren, Durchschlagen im Gelände, Seeschwimmen oder auch Transport der eigenen Ausrüstung erfordert. „Mich fasziniert diese Art von adventure Rennen“, zeigt sich Apitz begeistert, „hier kann ich sowohl meine Fitness als Sportler als auch mein Können als Soldat einbringen.“

Text: Lars Apitz
Fotos: Lars Apitz, www.otillo.se

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