Vier Sportsoldatinnen sammeln Rugby-Titel und wollen zur Olympia-Premiere

Die Rugby-Damen des Heidelberger RK haben zum vierten Mal in Folge den Deutschen Meistertitel im 15er-Rugby gewonnen. Svetlana Heß_Foto_SportsWorkIm Finale setzten sich die Favoritinnen Ende April gegen den Lokalrivalen SC Neuenheim mit 19:0 (14:0) durch. Maßgeblich an diesem Erfolg beteiligt waren auch vier Sportsoldatinnen, von denen in diesem Finale vor allem die Hauptgefreiter Lisa Kropp hervorstach, die mit zwei Versuchen sowie zwei Erhöhungen allein für 14 Punkte verantwortlich war. Ebenfalls zum Aufgebot des Heidelberger RK gehörten Hauptgefreiter Svetlana Heß, Obergefreiter Alysha Stone und Hauptgefreiter Seyma Ünlü, die wie Lisa Kropp bei der Sportfördergruppe Bw Köln stationiert sind.

„Wir hatten ein enges Spiel erwartet, wussten ja aus der Liga um die Stärke des SC Neuenheim“, so HRK-Abteilungsleiter Alfred Jansen. „Kompliment an die Gegnerinnen, die uns einen guten Kampf geliefert haben. Ich habe nach dem Spiel auch mit dem SCN-Coach gesprochen. Natürlich hätten sie die Partie auch gern gewonnen, aber letztlich sind auch sie zufrieden mit ihrer gezeigten Leistung. Wir freuen uns natürlich über den Titel und haben auch schon ordentlich gefeiert. Das ist immer wieder eine schöne Bestätigung für die Arbeit des vergangenen Jahres.“Seyma Ünlü_vorn_Foto_SportsWork

Die HRK-Frauen kamen gut in die Partie und gingen auch früh verdient in Führung. Jana Eisenbeiß vollendete einen Angriff über die Hintermannschaft mit dem ersten Versuch des Spiels direkt unter den Malstangen. Die Erhöhung durch Lisa Kropp war da nur Formsache (10.). In der Folge bestimmten die Gastgeberinnen das Geschehen vor allem im Sturm sowie bei den Standardsituationen. Schwierigkeiten hingegen hatte man mit dem Hintermannschaftsspiel, auf das der stark aufspielende SC Neuenheim defensiv hervorragend eingestellt war. Und so war es kurz vor der Halbzeitpause auch erneut die Sturmreihe, die sich in Richtung des gegnerischen Malfelds vorarbeiten konnte und so den zweiten Versuch von Spielmacherin Lisa Kropp vorbereitete, den sie auch gleich selbst zum 14:0-Pausenstand erhöhte.

Lisa Kropp Strafkick_Foto_SportsWorkDas kalte und regnerische Wetter beeinträchtigte den Spielfluss auf beiden Seiten im zweiten Durchgang. Die Folge waren zahlreiche Handlingfehler und Vorwürfe. Das Spiel wurde nun zunehmend sturmlastiger, über die Hintermannschaft lief nun kaum noch ein Angriff. Der SCN hielt in dieser Phase gut dagegen, musste nach einer verlorenen Gasse jedoch den dritten Versuch hinnehmen. Wieder trug Lisa Kropp den Ball über die Mallinie, vergab aber diesmal den Erhöhungskick (45.). Als sich der HRK durch eine Gelbe Karte für Lisa Maral selbst dezimierte, bekam Neuenheim noch einmal die Oberhand in dieser Partie. „Phasenweise haben sie uns in unserer eigenen Hälfte eingeschnürt und zu vielen Fehlern gezwungen“, hatte Alfred Jansen beobachtet. „Zum Glück konnten sie das auch mit einigen Straftritten gegen uns nicht in Punkte umwandeln. Und für mich stand nach dem dritten Versuch auch fest, dass heute nichts mehr anbrennen würde.“ Damit sollte Jansen am Ende auch Recht behalten. Die 26. Deutsche Meisterschaft im Frauen-Rugby ging nicht unverdient an den Heidelberger RK.Heß_li_und Kropp_Foto_SportsWork

Die vier Sportsoldatinnen sind allerdings auch nach dem Abschluss der Saison im 15er-Rugby höchst aktiv. Am Olympiastützpunkt Köln sowie auf verschiedenen internationalen Turnieren bereiten sich Svetlana Heß, Lisa Kropp, Seyma Ünlü und Alysha Stone auf die Europameisterschaft im 7er-Rugby vor. Und auch da gehören die Sportsoldatinnen zu den Leistungsträgern, Svetlana Heß ist gar Kapitänin der Mannschaft, deren ausgemachtes Ziel selbstredend die Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro sind, wo die kleine Variante des Rugbysports erstmals im Programm stehen wird. Lisa Kropp nimmt auch hier unter anderem die wichtige Position des Kickers ein. Manuel Wilhelm, Leistungssportreferent des Deutschen Rugby-Verbandes lobte unlängst bei einem internationalen Turnier: „Lisa kickt nahezu auf Weltniveau. Das sieht man selbst bei den Männern nur selten.“

Text: Jens Beeskow (Agentur SportsWork)

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