Soldaten des Gebirgsfernmeldebataillons 210 aus Bad Reichenhall legten zwischen Ende April und Mitte Juni das Gebirgsleistungsabzeichen Sommer auf den Bergen rund um den Bad Reichenhaller Talkessel ab. Neben diversen vorbereitenden Ausbildungen verbrachten sie zum Leistungsnachweis drei Tage hintereinander am Berg und mussten dabei mit verschiedensten Wetterlagen zurechtkommen. Am Ende der Strapazen stand die Verleihung des Gebirgsleistungsabzeichens der Gebirgsjägerbrigade 23 „Bayern“.
Die Vorbereitung
Um sich auf das eigentliche Gebirgsleistungsabzeichen vorzubereiten, begannen die Soldaten des Gebirgsfernmeldebataillons 210 bereits am 25. April, noch bei bis zu einem Meter Schneehöhe, mit einem Vorbereitungsmarsch auf den 1782 Meter hohen Zwiesel. Es folgten im Mai der Aufstieg zum Fuderheustein (1321m) bei dichtem Nebel und Kletterausbildungen in der Halle sowie am Fels, im Klettergarten Karlstein bei bestem Sonnenschein. Zusätzlich erfolgten Ausbildungen für Knoten und Bunde sowie Sanitätsausbildung, welche für das Gebirgsleistungsabzeichen gefordert sind. Ein abschließender Vorbereitungsmarsch Anfang Juni musste abgesagt werden, da das gesamte Gebirgsfernmeldebataillon bei der Flutkatastrophe im Berchtesgadener Land unterstützte.
Der Leistungsnachweis
Die Uniform war gerade wieder gewaschen und getrocknet, da begann am 11. Juni das eigentliche Gebirgsleistungsabzeichen. Bei leichtem Regen und wolkenverhangenem Himmel wurde der Hochstaufen mit 1771 Metern Höhe über den Goldtropfsteig bezwungen. Nach einer kurzen Gipfelrast erfolgte der zügige Abstieg und der Abend wurde am Lagerfeuer auf dem Standortübungsplatz Kirchholz beendet, bevor die Soldaten die Nacht im Biwak verbrachten. Am nächsten Morgen erwartete das Lattengebirge die Soldaten bei heftigem Regenfall: Hinauf zum Spechtenkopf (1285m), über die Schlegelmulde bis zum Tagesziel, dem Dreisesselberg auf einer Höhe von 1664 Metern. Damit waren weit mehr als die vom Gebirgsleistungsabzeichen geforderten 2500 Höhenmeter im Aufstieg innerhalb von zwei Tagen bewältigt. Die folgende Nacht verbrachten die Soldaten wieder in ihren Betten, damit sie für die letzte Etappe noch einmal Kraft tanken konnten. Es ging hinauf zum Großen Rotofenturm, einem der Gipfel der „Schlafenden Hexe“. Der Aufstieg zum 1370 Meter hohen Gipfel musste teils in der steilen, kaminförmigen Kletterwand bewältigt werden, wurde aber mit einem herrlichen Rundumblick und bestem Wetter belohnt. Mit diesem abschließenden Kletternachweis haben die Soldaten alle Bedingungen für das Gebirgsleistungsabzeichen erfüllt und dürfen nach der Verleihung, welche am 28. Juni durch den Bataillonskommandeur Oberstleutnant Peter Schieder durchgeführt wurde, das Gebirgsleistungsabzeichen der Gebirgsjägerbrigade 23 „Bayern“ tragen.
Text und Fotos: Gebirgsjägerbrigade 23