Silber für Deutschlandachter, Bronze für Marcel Hacker bei der WM 2013

teaser 2013_08_25_OQ_41198Die Weltmeisterschaften 2013 auf dem Tangeum-See in Chungju, Südkorea, waren für die Ruderer des Deutschen Ruderverbandes (DRV) eine erfolgreiche Veranstaltung. Der DRV holte insgesamt 8 Medaillen, davon 5 in den olympischen Bootsklassen. Der Männer-Doppelzweier wurde knapp auf Platz 4 verwiesen, der Frauen-Doppelzweier gelegte einen sehr guten 5. Platz. Heute standen die letzten Finale A an.

Eric Knittel und HG Stephan Krüger von der Sportfördergruppe Bw Appen hatten sich einiges vorgenommen, denn der Stachel von London saß noch tief. Mit Rang vier in Chungju haben sie unterstrichen, dass sie zur Weltspitze gehören. DRV-Cheftrainer Marcus Schwarzrock: „Der vierte Platz des Männer-Doppelzweiers ist sehr schade. Es hätten dort allerdings alle 6 Boote eine Medaille gewinnen können.“
Norwegen ruderte im gesamten Rennen an der Spitze. Ihnen folgte Litauen, das zur Streckenhälfte Argentinien vorbei rudern lassen musste. Die Südamerikaner hatten aber überzogen und ruderten am Ende auf Platz fünf. Italien war eher verhalten gestartet, ruderte dann auf der zweiten Streckenhälfte ein tolles Rennen. Ihnen folgte das DRV-Boot. Es konnte sie im Endspurt jedoch nicht mehr überholen und wurde mit 0,4 Sekunden Rückstand vierter.

NG3B4664Ergebnis: NOR, LTU, ITA, GER, ARG, NZL

Mit dem Erreichen des Finals hatten HG Julia Lier von der Sportfördergruppe Bw Frankfurt/Oder und Mareike Adams die Zielsetzung ihrer Trainerin Angelika Noack erreicht. Sie war auch mit dem Rennverlauf zufrieden, denn „bis zum Finish im Finale haben wir uns kontinuierlich gesteigert. Wir sind sogar in das Boot von Großbritannien hereingefahren. Alles super.“ Im Finale des Frauen-Doppelzweiers lieferten sich Litauen und Neuseeland ein spannendes Rennen mit wechselnden Positionen an der Spitze. Auf der Ziellinie lag das Team aus dem Baltikum denkbar knapp mit 4/hundertstel Sekunden in Führung. Im Endspurt sicherte sich Weißrussland mit der Einer-Legende Ekaterina Karsten noch Bronze vor GBR. Das Team des DRV ruderte ein gutes Rennen, lag zur Streckenhälfte sogar kurzzeitig auf Rang 4, war dann aber mit dem fünften Platz zufrieden. „Wir waren bei unsere ersten WM noch sehr nervös“, so Julia Lier und Mareike Adams ergänzt: „Es hat super viel Spaß gemach. Wer hätte mit diesem Ergebnis gerechnet. Auf jeden Fall bin ich sehr zufrieden.“ Ergebnis: LTU, NZL, BLR, GBR, GER, DEN

Marcel Hacker ruderte ein taktisch kluges Rennen im Männer-Einer. Direkt nach dem Start blieb er im Feld auf Rang drei, während der spätere Weltmeister Ondrej Synek früh die Führung übernahm und sie konsequent ausbaute. Zwischenzeitlich lag Hacker auf Rang 2, konnte aber dem furiosen Endspurt des Kubaners Angel Fournier Rodriguez nichts entgegensetzen. „Es war ein schnelles und hartes Rennen. Ich bin total fertig. Auf den letzten 250 m habe ich gar nicht mehr mitbekommen, an welcher Stelle ich lag, “ so Marcel Hacker nach dem Rennen. Es ist seine erste Medaille bei einer WM im Einer nach 7 Jahren und so ist er „happy und sehr glücklich über die Medaille.“ Das Ziel für den 36 jährigen Senior im Feld bleiben weiterhin die Olympischen Spiele in Rio. Marcus Schwarzrock: „Es freut mich sehr für Marcel. Das Ergebnis ist der Lohn für die gute Arbeit, die er mit seinem Trainer Roland Oesemann zusammen gemacht hat.“

NG3B8502Ergebnis: CZE, CUB, GER, GBR, NED, LTU

Der Männer-Achter mit Steuermann des DRV kam schnell aus der Startanlage, musste aber nach 300 m GBR vorbeiziehen lassen. Diese bauten den Vorsprung auf der Strecke aus. Erst im Endspurt kam das Boot des DRV wieder auf, aber auf der Ziellinie hatte GBR die Bootsspitze vorn. Der DRV-Achter wird mit Silber belohnt, die USA werden Dritte. Dennoch war das Team nicht unzufrieden. Eric Johannesen: „Wir hatten zu viel Rückstand auf den dritten 500 m und hätten da besser rudern müssen. Wir können hoch zufrieden sein, da wir dieses Jahr im Achter wesentlich weniger trainiert und dafür den Schwerpunkt etwas in Richtung Hochschulausbildung verschoben haben.“ HG Anton Braun von der Sportfördergruppe Bw Appen ergänzt: „Es war ein gutes Rennen und das Beste, was wir in dieser Saison gezeigt haben. Dieses Jahr hat das Training gefehlt. Die USA hatten wir im Griff, die Briten waren außerordentlich stark“. Marcus Schwarzrock: „Der Männer-Achter hat leider knapp verloren, das lag sicherlich an den mittleren 1000 m des Rennens, die zu langsam waren. Die letzten 500 m waren allerdings sehr gut und sehr schnell. Nach 3 Weltmeistertiteln und einem Olympiasieg in Folge ist ein zweiter Platz auf einer Weltmeisterschaft immer noch als Erfolg zu werten.“

IMG_8902Ergebnis: GBR, GER, USA, POL, NED FRA

Im DRV ist man mit dem Ergebnis durchaus zufrieden. Die Marschroute für diese Saison lautete, dass Ausbildung und Studium Priorität haben. Marcus Schwarzrock: „Das Ergebnis der Gesamtwertung nach Anzahl der Medaillen ist für den DRV gut. Wir nehmen mit den 5 olympischen, den 2 nichtolympischen und einer Para-Olympischen Medaille einen der vorderen Ränge im Medaillenspiegel ein“. DRV-Vorsitzender Siegfried Kaidel bilanziert: „Damit ist eine gute Grundlage für diesen olympischen Zyklus gelegt. Es hat sich aber auch gezeigt, dass in einzelnen Bootsgattungen noch Aufbauarbeit zu leisten ist. Insgesamt bleibt es bei der Breite in der Spitze. Viele Nationen sind in der Lage, Medaillenboote zu entwickeln und das macht den Rudersport auch interessant“.

Text und Fotos: Oliver Quickert

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