Goldrausch der Rennrodler in Sotschi

Sportsoldat Tobias Wendl zweimal Olympiasieger

Die Olympiasieger in der Team-Staffel, von links Natalie Geisenberger, Felix Loch, Tobias Wendl und Tobias Arlt.

Die Olympiasieger in der Team-Staffel, von links Natalie Geisenberger, Felix Loch, Tobias Wendl und Tobias Arlt.

Dritter Wettbewerb der Rennrodler in Sotschi – dritter Triumph des BSD-Teams! Der Goldrausch der deutschen Rennrodler bei den Olympischen Spielen im russischen Sotschi war nicht zu stoppen. Nach den Erfolgen von Felix Loch (RC Berchtesgaden) und Natalie Geisenberger (ASV Miesbach) in den Einzelrennen, landete auch die Doppelsitzer Tobias Wendl/Tobias Arlt (RC Berchtesgaden/WSV Königssee), ein Sportsoldat und ein Bundespolizist gemeinsam den ganz großen Coup und feierten bei ihrem langersehnten Olympia-Debüt mit zweimal Laufbestzeit und Bahnrekord im ersten Durchgang überlegen den Sieg.

Die Weltmeister verwiesen am Ende bei einer Gesamtzeit von 1:38.933 Minuten die zweimaligen österreichischen Olympiasieger Andreas und Wolfgang Linger mit deutlichen 0.522 Sekunden Vorsprung auf den Silberrang. Bronze sicherten sich die Letten Andris und Juris Sics, die nach Silber in Vancouver 2010 ihre zweite Olympiamedaille einfahren konnten.
„Es war heute ein fantastischer Tag. Wir wussten, dass wir schnelles und passendes Material hatten. Dass alles passt, konnten wir in der Vorbereitung und im Training schon merken. Leichte Nervosität war eigentlich nur zu verspüren, als es uns nicht gelang wie immer unser Mittagschläfchen von einer Stunde in Ruhe abzuhalten. Ab dem Wettkampf waren wir wieder sehr fokussiert. Und sobald wir auf dem Schlitten saßen, war keine Spur von Nervosität zu spüren. Der Vorsprung im ersten Lauf gab uns dann genügend Sicherheit, um das Ding sicher nach Hause zu fahren. Darüber sind wir natürlich überglücklich“, so Sportsoldat Tobias Wendl nach dem olympischen Rennen.

Der „Bayern-Express“, der vor vier Jahren in Vancouver noch zum Zuschauen verdammt war, vergoldete damit endgültig seine Dominanz der vergangenen Jahre. Drei Mal in den vergangenen vier Wintern – zuletzt zwei Mal in Serie – gewannen die 26-Jährigen aus Berchtesgaden den Gesamtweltcup und schraubten dabei die Anzahl ihrer Weltcup-Erfolge auf 23 Siege. Und bei den Weltmeisterschaften im Vorjahr setzten sich die beiden Tobis erstmals auch die WM-Krone auf.

P1150056 We ArFür den Bob- und Schlittenverband für Deutschland (BSD) war der Erfolg von Wendl/Arlt im anspruchsvollen Eiskanal von Krasnaja Poljana das erste Doppelsitzer-Gold seit zwölf Jahren. Der letzte deutsche Olympiasieg gelang dem Duo Patric Leitner/Alexander Resch im Jahr 2002 bei den Winterspielen in Salt Lake City. In der olympischen Doppelsitzer-Statistik war es die insgesamt 20 Medaille für Deutschland (10x Gold/4x Silber/6x Bronze).
Das zweite BSD Top-Duo das auch aus einer erfolgversprechenden Kombination aus dem Thüringer Sportsoldaten Toni Eggert und einem Bundespolizisten Sascha Benecken (BRC Ilsenburg) besteht, verpasste nach schnellen Trainingsläufen bei seiner Olympia-Premiere nach einem „Beinahe-Sturz“ im ersten Durchgang eine Top-Platzierung. Trotz viertschnellster Laufzeit im zweiten Durchgang konnten die Vize-Weltmeister nicht mehr in den Kampf um die Medaillen eingreifen und mussten sich am Ende bei 1.285 Sekunden Rückstand mit Rang acht zufrieden geben. Sascha Benecken, der am Freitag seinen 24. Geburtstag feiert, und der 25-jährige Toni Eggert bilden erst seit knapp vier Jahren ein Gespann und konnten seitdem neben dem EM-Titel 2013 sowie zwei Vize-Weltmeisterschaften 2012 und 2013 vier Siege im Viessmann-Weltcup verbuchen.
„Wir hatten heute Probleme an der Kurve elf, wo wir vorher nie welche hatten. Im Training lagen die Schwierigkeiten eine Passage zuvor. Der Fahrfehler im ersten Lauf nahm uns natürlich jegliche Möglichkeit, um in den Medaillenkampf einzugreifen. Den Trainingsergebnissen zufolge, hätte man heute sicher mehr erwarten können. Wir werden es beim nächsten Mal besser machen, und freuen uns schon auf die kommenden Olympischen Spiele in Korea“, analysierte Sportsoldat Toni Eggert.

We Ar P1150038Krönender Abschluss für BSD-Asse – Team-Staffel holt 4. Gold

Mit dem erstmals bei Olympischen Spielen ausgetragenen Team-Staffel-Wettbewerb setzten die deutschen Rennrodler den „schwarz-rot-goldenen Festspielen“ im Sanki-Sliding-Center dann das goldene i-Tüpfelchen auf. Nach den Einzelerfolgen sowie dem Triumph der Doppelsitzer Tobias Wendl/Tobias Arlt (RC Berchtesgaden/WSV Königssee) waren die BSD-Asse auch gemeinsam in der abschließenden Team-Staffel nicht zu schlagen und feierten im vierten Wettbewerb den vierten Olympiasieg. Das gab es bei Olympischen Spielen noch nie.
Bei der olympischen Premiere des attraktiven Wettbewerbs, in dem pro Nation eine Frau, ein Mann und ein Doppelsitzer-Team an den Start gehen, distanzierte Team Deutschland, das mit seinen frischgebackenen Olympiasiegern Felix Loch, Natalie Geisenberger und Tobias Wendl/Tobias Arlt antrat, die Konkurrenz mit Bahnrekord (2:45.649 Minuten) deutlich.
Mit über einer Sekunde Rückstand (1.030 Sekunden) musste sich die Mannschaft des Gastgebers Russland mit dem Silberrang zufrieden geben. Bronze sicherte sich das Team Lettland mit 1.646 Sekunden Rückstand. Die Schützlinge von Cheftrainer Norbert Loch hatten schon in der abgelaufenen Weltcup-Saison ihre Dominanz in der Team-Staffel unter Beweis gestellt und sich mit vier Siegen aus sechs Rennen zum vierten Mal in Serie (seit der Debüt-Saison 2010/2011) den Gesamtsieg gesichert.

Text: BSD
Fotos: BSD/T. Görlitzer

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