Erfolgreiche Siebentausender Erstbegehung in China

auf den Weg zum Gipfel_Snapseed
Hauptmann André Günzel vom Technischen Ausbildungszentrum der Luftwaffe aus Kaufbeuren nahm vom 06.Juli bis 02. August an einer deutsch österreichischen Expedition zum bis dahin noch unbestiegenen 7129 Meter hohen Kokodak Dome im Kun-Lun-Gebirge, teil.Die Anreise führte zunächst nach Kirgistan, wo sich die 14-köpfige Gruppe in der Nähe der alten Karawanserei Tash Rabat akklimatisierte. Nach 3 Tagen in Höhen zwischen 3000 und 4200 Meter ging es über staubige, schlecht ausgebaute Strassen weiter nach Kashgar in der nordwestchinesischen Provinz Xinjiang und von dort ins Kun-Lun Gebirge, unseren eigentlichen Ziel.

IMG_5120In der Nähe des Karakulsee erstreckt sich die Kongurkette, an dessen Fuß in etwa 4300m das Basislager für die nächsten 16 Tage errichtet wurde. Der Weg zum Gipfel führte zunächst über sehr loses Gestein und Firnfelder bis in eine Höhe von 5500m, wo auf einen schmalen Firnrücken das erste Hochlager errichtet wurde. Bis zu 50° steile Firnfelder in Verbindung mit einen überwechteter Grat bildeten den Weiterweg zum Lager 2 in 6300m Höhe. Um auch bei sich verschlechternden Wetter und nachlassender Konzentration gefahrlos absteigen zu können, wurden Teile des Weges mit Fixseilen versehen.

IMG_3931Am 24.Juli um 03:15 Uhr früh startete die komplette Gruppe zum Gipfelgang. Leider war der Aufstieg von kräftigem Wind begleitet, der immer wieder Wolken an die Flanken des Berges drückte, sodass die Sicht meist nur wenige Meter betrug. Durch knöcheltiefen Schnee spurte das Team über den sich immer wieder aufstellenden, breiten Firnrücken bis zur abschließenden etwa 45° steilen Gipfelflanke an dessen felsigen Rand sich der höchste Punkt des Berges befindet.
Um 09:00 Uhr erreichten wir als Erste den Gipfel des 7129m hohen Kokodak Dome ! Es ist schon ein komisches Gefühl wenn man bedenkt dass noch nie ein Mensch dort oben war. Im Laufe der nächsten zweieinhalb Stunden erreichen alle Teilnehmer der Expedition wohlbehalten den Gipfel. Da die Windgeschwindigkeiten bei 50 bis 60 km/h lagen, wurde der Aufenthalt am höchsten Punkt relativ kurz gehalten und zügig in tiefergelegene Lager abgestiegen.
Um die ungemütlichen Nächte im Hochlagen zu umgehen und da noch genügend Zeit- und Leistungsreserven vorhanden waren, stiegen Hptm Günzel und zwei weitere Bergsteiger komplett bis ins Basislager ab, das sie am Nachmittag erschöpft und glücklich erreichten. Im Laufe des nächsten Tages kehrten auch die anderen Teilnehmer schwer beladen vom Berg zurück, da wir gemeinsam die kompletten Hochlager aber auch alle Fixseile abgebaut und ins Tal transportiert haben.

Insgesamt ist es ein einmaliges Erlebnis bei einer Erstbegehung von einem hohen Berg dabei sein zu können und das Glück zu haben den Gipfel zu erreichen.

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