World Rowing Cup Bled 2015: 4 Gold-, 1 Silber- und 2 Bronzemedaillen für Deutschland

Mit vier Siegen, einer Silber- und 2 Bronzemedaillen ist die Flotte des DRV auf den 1. Rowing-World-Cup der Saison 2015 in Bled in die internationale Saison gestartet.

„Die Ergebnisse machen uns nicht übermütig“, bilanzierte Cheftrainer Marcus Schwarzrock die Bilanz, „denn es fehlen schon einige starke Nationen“. Dennoch belegten die Erfolge, dass man grundsätzlich auf dem richtigen Weg sei. Die Naturstrecke in zeigte sich von ihrer guten Seite, wenngleich aus Sicht der Athleten der Wind auf der Strecke seine Richtung wechselte. Dennoch waren die Bedingungen bei heiter-wolkigem Himmel auf allen Bahnen fair.

Den ersten Sieg für den DRV ruderten die Weltmeisterinnen im Doppelvierer, die in der Besetzung Annekatrin Thiele, Carina Bär, Marie-Catherine Arnold und Lisa Schmidla an den Start gingen. Die Polinnen gingen das Rennen schnell an und lagen nach 500 m in Führung. Jedoch ließ sich die Crew des DRV nicht beirren und übernahm mit dem Streckenschlag  die Spitze, die sie bis zur Ziellinie auf mehr als eine Länge ausbaute. Dahinter lieferten sich Polen und die Niederlande einen harten Kampf um Silber, den die Osteuropäerinnen für sich entscheiden konnten. Die Crew der Männer hatte sich erst nach den internen Vorentscheidungen am Donnerstag definitiv gefunden. Mit den drei Olympiasiegern aus 2012 Lauritz Schoof, StGefr Philipp Wende und Karl Schulze, die durch Hans Gruhne ergänzt wurden, ist das Team stark besetzt. Sie gingen vom Start weg in Führung und ruderten mit klarem Abstand vor den weiteren Teams. Diese lieferten sich einen starken Endspurt, nach dem sich die Reihenfolge auf der Strecke drehte. China ruderte als Zweiter über die Ziellinie, gefolgt von Frankreich und den lange auf Silberkurs liegenden Schweizern. Im folgenden Rennen sorgten Marcel Hacker, der vor der Siegerehrung ein gefragter Interviewpartner war, und StUffz FA Stephan Krüger für eine weitere Goldmedaille. Die Serben hielten zwar lange mit, mussten das DRV-Boot aber in der zweiten Streckenhälfte ziehen lassen und wurden zweite. Stephan Krüger war zwar zufrieden, wäre aber gerne gegen die starken Kroaten, Italiener oder Litauer gerudert, um den „Sieg besser einordnen zu können“. StGefr Lars Hartig / Patrick Leineweber schlugen sich achtbar. Auf dem letzten Streckenviertel konnten sie aber nicht mehr mithalten und wurden auf Rang 6 durchgereicht.

Finale eines jeden World-Cups ist der Männer-Achter. In Bled hatten fünf Boote gemeldet, darunter zwei Kombinationen des DRV. Direkt vom Start ging das Boot 1 in der Besetzung HptGefr Maximilian Planer, Kristof Wilke, StUffz FA  Anton Braun, Malte Jakschik, StUffz Richard Schmidt, StUffz Felix Drahotta, Maximilian Munski, Hannes Ocik und Steuermann Martin Sauer in Führung, die es bis zur Ziellinie ausbaute und verteidigte. Eine knappe Länge dahinter entspann sich ein Bord-an-Bord-Kampf zwischen Deutschland 2 (OFw Toni Seifert, Maximilian Korge, Johannes Weißenfeld, Alexander Egler, HptGfr Peter Kluge, Eric Johannesen, Maximilian Reinelt, OGefr Felix Wimberger und Steuermann Jonas Wiesen)und Polen mit wechselnder Führung. Im Ziel lagen die Polen mit 0,11 Sekunden vorn. Nur 0,2 Sekunden dahinter dem DRV die Franzosen, die sich an den Vortagen mit Polen spannende Duelle mit wechselndem Erfolg geliefert hatten.

StUffz Julia Lier und Mareike Adams waren mit Rang 2 im Doppelzweier sichtlich zufrieden. Sie lieferten den Vizeweltmeisterinnen aus Polen ein hartes Duell und mussten diese erst auf der zweiten Streckenhälfte ein wenig ziehen lassen. Dennoch war der Abstand zu den Chinesinnen auf Rang 3 immer deutlich. Das zweite Boot des DRV mit HptGefr Julia Richter und Wiebke Hein ruderte auf den 4. Platz, konnte dabei jedoch in den Kampf um die Medaillen nicht eingreifen.

Mit dem dritten Platz beendeten Alexander Diedrich und Jonas Kilthau den Leichtgewichts-Männer-Zweier ohne. Das Rennen, das China vor Spanien gewann, war früh entschieden und alle Boote ruderten in gleichmäßigem Abstand über die Strecke.

Der Vierer ohne in der Besetzung Paul Schröter, Clemens Ernsting, Stefan Birkner und Jakob Schneider kam gut in das Rennen und lag zur Streckenhälfte auf Bronzekurs. Im weiteren Verlauf konnten sie aber an der Spitze nicht mithalten und mussten mit Rang 5 zufrieden sein. Dank einer starken zweiten Streckenhälfte ruderte Weißrussland zu Gold. Dahinter ein spannendes Finish, das Spanien knapp vor Serbien für sich entschied. Ein tolles Rennen lieferten sich die Leichtgewichts-Vierer ohne Steuermann, die schneller im Ziel waren als ihre Kollegen der offenen Klasse.  Erst im Endspurt konnte sich die Schweiz vor die beiden Boote aus China legen. Das DRV-Team mit Lars Wichert, HptGefr Jonathan Koch, Lukas Schäfer und Maat BA Sven Kessler hielt lange gut mit, konnte aber im Endspurt nicht mehr zulegen und wurde 4.

Das Gesamtergebnis führte in der Gesamtbilanz zum Erfolg des DRV in der Weltcup-Gesamtwertung. Punktgleich mit China belegte das Team Rang 1 vor den drittplatzierten Polen. Da nur ein Pokal vor Ort war, reichte Delegationsleiter Dag Danzglock den Cup in das Reich der Mitte weiter. Für China war es der erste Pokal dieser Art.

 

Ergebnisse und Statements:

Leichtgewichts-Männer-Zweier

Ergebnis: 1. China, 2. Spanien, 3. Deutschland (Alexander Diedrich, Jonas Kilthau), 4. Österreich

Frauen-Doppelzweier

Ergebnis: 1. Polen, 2. Deutschland (Julia Lier/Mareike Adams), 3. China, 4. Deutschland (Julia Richter/Wiebke Hein), 5. Tschechien, 6. China

Julia Lier: „In dieser Besetzung sind wir schon 2013 bei den Weltmeisterschaften gerudert. Es funktioniert wirklich gut zwischen uns. Wir hatten nur 7 Tage Training im Doppelzweier und wir sind nicht sicher, wie es für uns weiter geht.“

Frauen-Doppelvierer

Ergebnis: 1. Deutschland (Annekatrin Thiele, Carina Bär, Marie-Cathérine Arnold, Lisa Schmidla), 2. Polen, 3. Niederlande, 4. China, 5. Tschechien

Annekatrin Thiele: „Wir sind glücklich gewonnen zu haben, es ist aber erst der erste Weltcup. Das Niveau wird bei den Europameisterschaften höher sein und danach werden die Teams aus Übersee hinzustoßen. Die Saison wird lang sein.“

Männer-Doppelzweier

Ergebnis: 1. Deutschland (Marcel Hacker/Stephan Krüger), 2. Serbien, 3. Tschechien, 4. Bulgarien, 5. Spanien, 6. Deutschland (Patrick Leineweber/Lars Hartig)

Marcel Hacker: „Wir werden in dieser Besetzung bei den Europameisterschaften starten. Wir wollen uns mit den Kroaten und den Italiener vergleichen. Erst nach den Europameisterschaften werden wir entscheiden, in welchen Booten wir in Aiguebelette starten werden. Wir sind sehr glücklich, dass wir hier im Rennen zusammengefunden haben.“

Männer-Doppelvierer

Ergebnis: 1. Deutschland (Karl Schulze/Philipp Wende/Lauritz Schoof/Hans Gruhne), 2. China, 3. Frankreich, 4. Schweiz, 5. Polen, 6. Tschechien

Philipp Wende: „Es ist großartig hier in Bled gewonnen zu haben. In 2011 verloren wir hier den Weltmeisterschaftstitel 50 Meter vor der Ziellinie. Wir hatten einen schlechten Start, aber gewonnen zu haben, sagt alles.“

Leichtgewichts-Männer-Vierer

Ergebnis: 1. Schweiz, 2. China, 3. China, 4. Deutschland (Jonathan Koch/Lars Wichert/Sven Keßler/Lucas Schäfer), 5. Niederlande, 6. Spanien

Männer-Achter mit Steuermann

Ergebnis: 1. Deutschland (Maximilian Planer/Kristof Wilke/Anton Braun/Malte Jakschik/Richard Schmidt/Felix Drahotta/Maximilian Munski/Hannes Ocik/Steuermann: Martin Sauer), 2. Polen, 3. Deutschland (Toni Seifert/Maximilian Korge/Johannes Weißenfeld/Alexander Egler/Peter Kluge/Eric Johannesen/Maximilian Reinelt/Felix Wimberger/Steuermann Jonas Wiesen), 4. Frankreich, 5. China

Martin Sauer: „Es war ein wirkliches langes Wochenende, weil es Teil der Selektion war. Die Jungs, mit denen ich den Winter über trainiere, gegeneinander kämpfen zu sehen, ist nicht einfach, aber es ist Teil unseres Jobs. Es war unangenehm gegen einen anderen deutschen Achter zu rudern, weil wir wissen wozu er im Stande ist.“

Peter Kluge: „Es war ein sehr interessantes Rennen gegen den anderen deutschen Achter zu rudern, weil wir uns gegenseitig so gut kennen. Wir sind eine stark zentralisierte Gruppe, wir trainieren daher zusammen. Wir waren in diesem Rennen die Underdogs und wir unternahmen alles, was wir konnten. Der größte Unterschied war die physische Stärke.“

Text: Deutscher Ruderverband

Fotos: Deutscher Ruderverband/Seyb

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