Zweite WM-Medaille für Philipp Buhl vor Rio 2016 – 25-jähriger entscheidet Nervenspiel auf Zielgerade für sich

Nach dem Europameistertitel für das 470er-Team Ferdinand Gerz und Oliver Szymanski legt Obermaat Philipp Buhl (Sportfördergruppe Bw Hamburg) bei den „Laser Standard World Championships“ (2. bis 8. Juli 2015) im kanadischen Kingston mit der Silbermedaille nach. In einem packenden letzten Rennen zeigt der Hoffnungsträger der Segel-Nationalmannschaft, dem Audi Sailing Team Germany, für Rio 2016 starke Nerven und gewinnt nach WM-Bronze 2013 die zweite WM-Medaille seiner olympischen Karriere und erreicht damit seinen bis dato größten Erfolg.

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Was für eine Saison für Lasersegler Philipp Buhl! Bei fünf Regatten ist der 25-jährige vom Segel-Club Alpsee Immenstadt an den Start gegangen: Dreimal gewinnt er – zweimal davon den World Cup – und jetzt die Silbermedaille und der Vize-Weltmeistertitel beim Saisonhöhepunkt im vorolympischen Jahr. „Das ist der Oberhammer“, bringt Philipp Buhl es erleichtert auf den Punkt: „Die Woche war mental extrem anstrengend, besonders wenn man in diesem hochkarätigen Feld in Führung liegt. Du denkst nur an den Wettkampf.“

Als „mentale Tortour“ fasste Buhl die Weltmeisterschaftswoche zusammen, die hinter ihm liegt. Von Beginn an fährt der zweimalige „Segler des Jahres“ auf den Podiumsplätzen mit und übernimmt zwischenzeitlich sogar die Führung. An den letzten beiden Wettkampftagen reißt bei Buhl der Faden, die Konzentration lässt nach, der Druck ist enorm und der Lasersegler nur noch Fünfter. Doch im letzten der insgesamt 13 Rennen, in dem Philipp Buhl bereits seine Medaillenträume innerlich begraben hat, gelingt ihm wie befreit der alles entscheidende Rennsieg, die Konkurrenz strauchelt und der Allgäuer wird Vize-Weltmeister. „Vor der letzten Wettfahrt hatte ich die innere Einstellung, dass alles vorbei ist und wollte einfach nur schnell fertig werden. Das hat dann ja mit dem Sieg ganz gut geklappt“, beschreibt Buhl den gelungenen Abschluss, an dem auch Bundestrainer Thomas Piesker mit der richtigen mentalen Betreuung einen wichtigen Anteil hat.

Den Weltmeistertitel in dem 158 Starter großen Feld sichert sich der Brite Nick Thompson, Bronze geht an den Australier Tom Burton.

Die Weltmeisterschaft in Kanada war für die Laser Standard die erste von drei vom Deutschen Segler-Verband festgelegten Qualifikationsregatten für die Olympischen Spiele 2016 in Rio. Mit der Europameisterschaft vom 19. bis 24. Juli 2015 in Aarhus in Dänemark steht für Philipp Buhl bereits in zehn Tagen Teil zwei der nationalen Olympiaqualifikation auf dem Programm.

Dr. Andreas Lochbrunner, Präsident des Deutschen Segler-Verbandes: „Das ist eine unglaubliche Leistung. Philipp Buhl ist in der Form seines Lebens. Und dieser Erfolg ist mittlerweile ansteckend, wie die sehr guten Platzierungen der anderen deutschen Seglerinnen und Segler zeigen. Mein besonderer Dank geht deshalb auch an unseren Head Coach David Howlett, an Laser-Trainer Thomas Piesker und an das ganze Trainerteam, die diese Leistungsexplosion im Vorjahr der Olympischen Spiele eingeleitet haben.“

Weitere Informationen zur „Road to Rio“ der deutschen Segler unter:
rio.sailing-team-germany.de

Text und Fotos: DSV

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