Hohe Windgeschwindigkeiten am ersten Tag und dafür ein volles Programm am zweiten haben die Rettungsschwimmer beim 20. Internationalen DLRG Cup in Warnmünde vor einige Herausforderungen gestellt. Rund 350 Sportler aus mehr als 50 Mannschaften nahmen an der Veranstaltung der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) Mitte Juli teil. Die DLRG Nationalmannschaft gewann den Wettstreit der acht Nationen und verteidigte ihren Titel aus dem Vorjahr. Im Wettbewerb der DLRG-Ortsvereine setzte sich Harsewinkel (Westfalen) durch.
„Wir haben zur 20. Auflage unserer Veranstaltung wirklich einen außergewöhnlichen Wettkampf erlebt. Die Bedingungen waren für alle Beteiligten nicht einfach; dennoch haben wir wirklich großartige Leistungen gesehen“, sagte DLRG-Vizepräsident Dr. Detlev Mohr.
Nachdem zum Auftakt wegen hoher Wellen und starker Strömungen nur der Sprintwettbewerb am Ostseestrand durchgeführt werden konnte, wurden am zweiten Wettkampftag alle sieben Disziplinen im Wasser ausgetragen. „Die Entscheidung am ersten Tag fiel den Verantwortlichen nicht leicht, war aus Sicherheitsgründen aber absolut richtig“, so Bundestrainerin Susanne Ehling. Trotz der großen Belastung am abschließenden Samstag habe sie einen Wettstreit auf hohem Niveau gesehen, auch wenn zum Ende bei vielen die Kräfte schwanden.
Die Auswahl der Bundestrainerin setzte sich in der Endabrechnung vor den Sportlern der Niederlande und der Schweiz durch. Auch in der Mehrkampfwertung im Einzel spielten die Athleten der Nationalmannschaft eine dominante Rolle. Die Männer feierten sogar einen Dreifacherfolg: Daniel Roggenland aus Harsewinkel (Westfalen) feierte nach zweiten Plätzen in den vergangenen Jahren einen lang ersehnten Triumph. Luca Hillen und Christian Watermann holten Silber und Bronze.
Sehr stark präsentierte sich Danny Wieck, Mitglied der Sportfördergruppe in der Sportschule der Bundeswehr in Warendorf. Der mehrfache Welt- und Europameister im Einzel in der Schwimmhalle zeigte, dass er auch draußen zu überzeugen weiß. Zunächst wurde er Zweiter im Finale des Strandkurzsprints Beach Flags. „Mein Ziel war es, hier in das Finale zu kommen. Mit dem zweiten Platz habe ich aber nicht gerechnet“, so der 25-Jährige. Tags darauf gewann Wieck mit Bronze eine weitere Medaille im Lauf-Schwimm-Wettbewerb Run Swim Run. Der Sportsoldat belegte damit einmal mehr seine starke Form. Bereits in der Woche zuvor setzte er ein deutliches Ausrufezeichen im Hinblick auf die Weltmeisterschaft Anfang September in den Niederlanden. Bei der WM-Qualifikation im Schwimmbecken der Bundeswehrsportschule in Warendorf stellte er einen neuen Weltrekord auf. In einer seiner Paradedisziplinen, die 100 Meter Kombinierte Rettungsübung, schlug er nach 59,62 Sekunden überlegen als Erster an. In Warnemünde reichten seine beiden Platzierungen auf dem Podium für den fünften Rang im Mehrkampf der Männer.
Bei den Damen gelang Julia Haas ein Coup. Die erst 18-Jährige aus Magdeburg gewann bei ihrem ersten Auftritt in den deutschen Farben hauchdünn vor der Titelverteidigerin Katrine Leth-Espensen. Beide sammelten in der Dreikampfwertung 56 Punkte. Da die Magdeburgerin aber einen Erfolg mehr erzielte, reichte es am Ende für die Goldmedaille. Ihre Teamkameradin Alina Riehm, ebenfalls aus Magdeburg, wurde Dritte. Die 22-Jährige trainiert aktuell mit Wieck in der Sportfördergruppe. Am ersten Tag hatte sie schnellere Beine als die gesamte Konkurrenz und siegte im Beach-Flags-Finale vor Clara Steinberg (Ennigerloh). Die dreifache Sprintsiegerin Nadine Stache, aktuell in der Grundausbildung der Bundeswehr, musste sich in diesem Jahr mit Rang Sieben zufrieden geben. Alina Riehm überzeugte zudem mit fünften Plätzen im Rennen mit dem Rettungsski und im Rettungstriathlon Ocean Woman.
In dieser Königsdisziplin der Rettungsschwimmer im Freigewässer feierte Kitty Schiphorst Preuper einen Erfolg für die Niederlande. Julia Haas folgte Katrine Leth-Espensen auf das Podium. Die Männer der DLRG Nationalmannschaft freuten sich über alle drei Medaillen: Daniel Roggenland fuhr seinen insgesamt dritten Tagessieg vor Luca Hillen und Christian Watermann ein.
Im Wettstreit der Ortsgruppen gelang es der DLRG Harsewinkel den Seriensiegern der DLRG Halle-Saalekreis den Pokal zu entreißen. Halle belegte nach Magdeburg und der DLRG Region Uetersen nur den vierten Rang.
Text: DLRG
Fotos: Sascha Walther